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0140 - Der Dybbuk

0140 - Der Dybbuk

Titel: 0140 - Der Dybbuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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haben wir gerne. Verdammt, wann kommt endlich die Ambulanz? Inzwischen erzählen Sie mal Ihre Story, Miß, aber ganz schnell, sonst wird der Onkel böse.«
    »Sie werden’s mir nicht glauben«, prophezeite Nicole fatalistisch.
    »Erzählen Sie trotzdem.«
    Nicole seufzte. »Na schön. Ich bin die Sekretärin von Professor Zamorra. Wir waren im Caster-Motel abgestiegen und wurden dort überfallen. Was mit dem Professor ist, weiß ich nicht. Ich fing die Kugel ein und konnte mit diesem Wagen, der gerade passend dastand, verschwinden.«
    »Haha«, machte der Kleiderschrank.
    Da schienderte Phil heran. »Der Wagen gehört einem gewissen Mortimer Clannison aus Detroit«, erklärte er.
    Von irgendwoher klang Motorengeräusch. In der Ferne, aus Richtung Motel, näherte sich ein Wagen.
    »Da kommt noch einer«, knurrte der dritte Cop. »Der hat auch so’n Irrsinnstempo drauf. Den kaufen wir uns!« Er eilte zum Wagen und nahm die Kelle zur Hand, um den Wagen zum Stoppen aufzufordern. Doch der verlangsamte seine Geschwindigkeit bereits und rollte langsam auf die Gruppe zu. Nicole bemühte sich, hinter dem Rücken des breitschultrigen Polizisten zu verschwinden. Sie befürchtete, daß einer der Casters in dem Wagen saß.
    Doch dann erkannte sie mit Erleichterung Bill Fleming am Lenkrad.
    ***
    Bill sah schon von weitem die zuckenden Rotlichter auf dem Dach des Streifenwagens. Polizei! Halb erleichtert reduzierte er die Geschwindigkeit seines Wagens. Er überlegte, ob er die Beamten um Hilfe angehen sollte. Aber was sollte er ihnen erzählen? Daß das Motel von Dämonen beherrscht wurde? Sie würden ihn für verrückt halten. Alles, was er zur Sprache bringen konnte, war die Gefangennahme Zamorras. Aber ob die Cops ihm glauben würden stand auf einem anderen Blatt.
    Im Näherkommen sah er, daß es einen Unfall gegeben hatte. Ein. Wagen war gegen eine Hauswand geschleudert.
    Wie der Wagen, mit dem Loew ermordet wurde! durchzuckte es ihn.
    Da trat einer der Polizisten auf die Straße und winkte mit der Kelle. Bill ließ den Wagen ausrollen. Geschwindigkeitsübertretung, überlegte er. Wahrscheinlich haben sie mich in zu hohem Tempo anrollen gesehen. Er hielt neben dem Cop an - und sah plötzlich Nicole Duval.
    Loew! schoß es ihm durch den Kopf. War Loew mit dem Wagen gefahren und hatte hier das Haus als Notbremse benutzt?
    Bill beschloß sofort, sich von der Anwesenheit Ramon Loews nicht irritieren zu lassen. Loew würde es nicht wagen, ihn angesichts der Polizisten anzugreifen. Bill drückte auf den Knopf und ließ die Scheibe in der Türfüllung versinken.
    »Sie sind zu schnell gefahren, Mister«, knurrte der Polizist. »Zeigen Sie mir mal Führerschein und Fahrzeugpapiere.«
    »Guten Abend erst einmal, Sir«, sagte Bill höflich. »Sie irren. Ich bin nicht zu schnell gefahren, sondern zu tief geflogen. Moment, meine Piloten-Lizenz habe ich in der Tasche…«
    »Werden Sie nicht frech«, knurrte der Polizist. »Aussteigen!«
    »Aber ja doch, Herr General.« Bill öffnete vorsichtig die Tür und kam aus dem Wagen geklettert. »Vielleicht darf ich Ihnen erst mal erklären, weshalb ich so rasch gefahren bin.« Er hielt dem Mann seine Papiere entgegen. »Ich komme vom Motel. Es hat eine Entführung oder Geiselnahme oder wie auch immer Sie es nennen wollen, gegeben. Ein Freund von mir, Professor Zamorra, ist gefangengenommen worden. Ich brauche Ihre Hilfe.«
    Respektlos tippte sich der Polizist an die Stirn. Aber sein Kollege mit der Kleiderschrankfigur hatte immerhin den Namen Zamorra verstanden. Er horchte auf. »Der auch?« murmelteer. »Das ist ja das reinste Verkehrsrowdy-Komplott!« Er kam heran. »Sagten Sie Zamorra?«
    Bill nickte und erzählte in wenigen Worten, was er für vertretbar hielt, und zeigte dann mit ausgestrecktem Arm auf Nicole. »Die Lady kann Ihnen bestätigen, was ich sagte.«
    »Hat sie schon«, brummte der Kleiderschrank. »Phil, die Zentrale anfunken. Sie sollen zwei Wagen zum Motel schicken…«
    »Lassen Sie Lieutenant Ron MacCloud informieren«, forderte Bill. »Er kennt uns.«
    »MacCloud? Na, der wird sich freuen, Mister…«
    Bill erhielt seine Papiere zurück. »Sollte sich Ihre Behauptung bewahrheiten, werde ich von einer Anzeige wegen Geschwindigkeitsüberschreitung absehen. Ein vertretbarer Notfall. Aber wehe Ihnen, wenn Sie uns auf den Arm nehmen wollen!«
    »Sehe ich so aus?« fragte Bill mit Unschuldsmiene.
    »Ja!«
    Jetzt endlich schob sich ein Ambulanzwagen heran und stoppte am Unfallort

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