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0140 - Mörder auf freiem Fuß

0140 - Mörder auf freiem Fuß

Titel: 0140 - Mörder auf freiem Fuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörder auf freiem Fuß
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habe.«
    »Hat er dir nicht versprochen, dich noch einmal zu besuchen?«
    »Klar, er sagte, er würde jeden Abend wiederkommen, aber bis jetzt ist er noch nicht wieder erschienen.«
    Ich schob ihr eine Fünfzig-Dollar-Note zwischen die manikürten Finger.
    »Paß mal aul, Süße! Wenn Butch noch einmal bei dir erscheinen sollte, dann rufst du diese Telefonnummer an. Du sagst, du wolltest John Miller sprechen. Dann wirst du mit mir verbunden. Ich komme dann sofort .— Aber du darfst Butch nicht sagen, daß du mich anrufst. Ich möchte ihn überraschen, und ich sage dir, wenn Butch und ich hier Zusammentreffen, dann veranstalten wir einen Abend, wie ihn die Wände der .Thousand Things' noch nicht gesehen haben.«
    Sie klatschte in die Hände.
    »Mache ich, Jonny. Hoffentlich kommt Butchie bald. Ich rufe dich an, du kommst her, Butchie macht erst ein ganz dummes Gesicht. Dann freut ihr euch, und wir lassen sämtliche Hunde von der Kette.«
    »Genau«, antwortete ich und lächelte, und die blonde, dämliche Lil hatte nicht die geringste Ahnung, was dieses Lächeln bedeutete.
    »Das klappt doch nie«, sagte Carrol, als wir etwa eine Stunde später zu meinem Wagen gingen.
    »Das könnte klappen, wenn Donald die .Thousand Things' noch einmal besucht. Diese Lil hat nicht mehr Gehirn als ein Spatz, und von den anderen Angestellten des Nachtclubs, die wissen, daß ich ein G-man bin, wird niemand wagen, das Mädchen oder gar Butch Donald zu warnen.«
    Und wie es klappte! Es war drei Nächte später, ziemlich genau um Mitternacht. Carrol und ich waren wie gewöhnlich unterwegs und saßen gerade in meinem Jaguar, um zu einem anderen Nachtclub zu fahren, als der Summer der Funksprechanlage ertönte. Ich meldete mich. »Zentrale«, kam die Antwort. »Sie haben Anweisung gegeben, daß-Telefonanrufe für John Miller Ihnen weitergegeben werden sollen. Hier ist ein Anruf für John Miller.«
    »In Ordnung! Schalten Sie durch!«
    Es knackte. Ich rief in die Sprechmuschel:
    »Hier spricht John Miller.«
    »Jonny, bist du es«, zwitscherte eine Mädchenstimme. »Hier spricht Lil.«
    »Hallo, Lil. Nett, daß du anrufst.«
    »Du, wer meldet sich denn, wenn man dich anruft! Der Mann sagte: Zentrale F. B… .«
    »Kümmere dich nicht darum, Lil«, unterbrach ich schnell. »Warum rufst du an?«
    Sie kicherte: »Butchie ist hier. Er kam vor einer halben Stunde. Wollen wir die Überraschung starten?«
    »Du hast ihm nicht gesagt, daß du mich anrufst?«
    »Nein, ich sagte ihm, daß ich mich pudern ginge.«
    »Lil, ich bin in zehn Minuten da. Setze dich so, daß du den Eingang im Auge behalten kannst. Sobald ich komme, stehst du auf und verläßt den Tisch.«
    »Ja, aber warum…?«
    Der Jaguar raste längst in Richtung zu der 132. Straße. Zum Glück befanden wir uns nicht sehr weit davon entfernt. In zehn Minuten konnten wir es schaffen.
    »Am besten bleibst du überhaupt in der Telefonzelle, Lil. Hast du verstanden? Bleib in der Zelle. Die Überraschung für Butch ist größer.«
    Ja… antwortete sie zögernd. Es knackte. Sie hatte aufgelegt.
    Ich legte noch einen Zahn zu. Ich wußte, daß meine letzten Worte selbst bei einem Mädchen von Lils Gehirnkapazität Verdacht erregen mußten, aber ich wollte nicht, daß das Girl gefährdet wurde. Wenn Butch Donald aus den Umständen erkennen mußte, daß sie ihn an uns verpfiffen hatte, würde er versuchen, ihr diesen Verrat noch in letzter Sekunde heimzuzahlen.
    Der Jaguar zischte in die 132. hinein. Ich sah die flimmernde Lichtreklame der »Thousand Things«, stoppte und sprang nach links heraus, während Carrol rechts ausstieg. Er nahm die Kanone in die Hand.
    »Möglichst ohne Schießeisen«, sagte ich. »Es sind zuviel Unbeteiligte im Laden. Wenn Donald 'ne Kanone sieht, versucht er alles, um an die eigene Waffe heranzukommen. Ich gehe in die Bar, während du an der Tür bleibst.«
    Es ging nicht so glatt, wie ich es gehofft hatte. Ich sah es, als ich die Pendeltür aufstieß, die Garderobe und eigentliches Lokal trennten.
    Butch Donald stand neben einem Tisch in der Nähe der Tanzfläche. Lil stand vor ihm, redete auf ihn ein. Es war ganz offensichtlich, daß selbst in dem Spatzengehirn des Girls die Erkenntnis gedämmert war, daß es mit meiner Freundschaft zu Butch Donald nicht sehr weit her sein konnte, und in der genau falschen Sekunde hatte sie sich entschlossen, ihm zu sagen, welche Überraschung im Anzug war.
    Jetzt sah Lil mich.
    »Da ist er!« schrie sie und streckte einen Arm

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