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0141 - Die Hexe vom Schädelfelsen

0141 - Die Hexe vom Schädelfelsen

Titel: 0141 - Die Hexe vom Schädelfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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endgültig die Blütezeit für die Geschöpfe der Nacht angebrochen. Hatte schon Camoran ein hartes, tyrannisches Regiment geführt, so stand ihm die Priesterin in nichts nach, im Gegenteil. Ihr Blutdurst übertraf alles und war dabei in der Hinsicht normal, daß sie eben eine Vampirin war. Sie errichtete eine seltsame Schreckensherrschaft, in der sie von einem großen Teil der Bevölkerung trotz allem verehrt wurde, weil sie es immer wieder schaffte, ihre Opfer als Verbrecher erscheinen zu lassen. Gleichzeitig besaß sie schwache hypnotische Kräfte, mit denen sie Menschen nach ihrem Willen beeinflussen konnte. Diese Para-Kräfte, im Schädelfelsen durch Togniens Kraft verstärkt, hatten auch Nicole zur willenlosen Marionette gemacht und sie dem Ruf folgen lassen. Manchmal wünschte die Priesterin sich, daß Tognien die Grenze zwischen den Welten überschreiten und in ihre Welt gelangen konnte, um ihr hier zu Diensten zu sein und ihre Kräfte zu verstärken. Doch das ging nicht. Tognien war fester Bestandteil der anderen Welt - und gleichzeitig mit seiner Kraft ein Teil des Transmitters.
    Aber auch ohne Tognien war sie stark genug. Zuweilen holte sie sich eine Kraftbringerin aus der anderen Dimension und potenzierte ihre eigene Macht dadurch. Immer fester wurde ihre Macht, ihre Regentschaft. Und wenn es ihr jetzt noch gelang, den Mörder Camorans öffentlich hinrichten zu lassen, saß sie endgültig fest im Sattel. Dann würde in der Bevölkerung das immer noch offene Kapitel Camoran sein Ende finden und schon in kurzer Zeit niemand mehr an Camoran denken, dessen Regentschaft sie einfach übernommen hatte. Dennoch war sie so geschickt gewesen, sich seinen Schatten nicht dadurch aufzuladen, indem sie in seinen Palast einzog. Vielmehr hatte sie wohl Camorans Sklaven übernommen, aber für sich selbst die Tempelanlage bauen lassen, in der sie seither wohnte. Camorans Palast hingegen verfiel vollkommen. Schon jetzt, nach wenigen Jahren, waren manche Gebäudeteile einsturzgefährdet.
    Gegen ihren Willen mußte sie Camorans Mörder Bewunderung zollen. Wie er mit dem Adepten fertiggeworden war, war nahezu beispiellos. Und sie war ihm in gewissen Grenzen sogar dankbar dafür, denn die Adepten entwickelten sich nachgerade zu einem gewaltigen Problem.
    Sie stellten Herrschaftsansprüche.
    Damals, als die Priesterin die Macht an sich riß, hatte sie sich sehr schnell zu den Sklaven, die sie von Camoran übernahm, einen eigenen Hofstaat aufgezogen, der aus allen möglichen Kreaturen des Bösen bestand. Gnome, Trolle, Kobolde, Ungeheuer, Werwölfe aus allen Teilen der Welt der Stadt und zum Teil auch aus anderen Dimensionen hatten sich zusammengefunden und standen ihr jederzeit zu Diensten. Eine Elitestellung nahmen die Vampire ein. Selbst eine Blutsaugerin, hatte sie diese Gattung stets bevorzugt und innerhalb des Tempels eine Garde geschaffen, die besondere Vergünstigungen genoß und ausschließlich aus Vampiren bestand. Es mochten fünfzehn dieser Wesen sein, die ihr als schlagkräftige Kampftruppe zur Verfügung standen und ihr treu ergeben waren, seit sie sie mit Hilfe ihrer Magie gegen das Tageslicht gefeit hatte. Seitdem vermochten sie auch bei Tage zu wandeln und waren nicht mehr auf ihre finsteren Verstecke angewiesen, um in todesähnlicher Starre auf den Einbruch der Nacht zu warten.
    Aber als sie damals in anderen Dimensionen fischte und auch dabei Togniens Transmitterkraft benutzte, um ihren Hofstaat aus Kreaturen der Finsternis in kürzester Zeit stark genug werden zu lassen, waren auch die beiden Adepten erschienen. Es hatte einige Zeit gedauert, bis sie herausfand, welcher Art diese unheimlichen Wesen waren, die niemals zeigten, was sich unter ihren schwarzen Kutten verbarg. Durch einen Zufall hatte sie herausgefunden, daß sie sich aus Millionen von fetten schwarzblauen Käfern zusammensetzten.
    Und von diesem Tag an beanspruchten sie Macht. Sie sprachen von einem Fürsten der Finsternis, der Asmodis heißen sollte und diese Welt seinem teuflischen Reich angliedern wollte. Deshalb habe er sie hergeschickt. Seit diesem Zeitpunkt schwelte es zwischen ihnen. Nach außen hin waren die beiden Käfermenschen treue Diener der Priesterin und trugen eben den Titel Adepten. Aber unter Ausschluß der Öffentlichkeit sannen beide Parteien stets danach, die unerwünschte Konkurrenz auszuschalten.
    Einer der beiden Adepten war jetzt tot. Nach außen hin noch mehr Zündstoff, um Zamorra öffentlich als gefährlichen Mörder

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