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0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

Titel: 0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Handbewegung über die flatternden Augenlieder. »Mach schon, sonst kippe ich um! Einen Whisky will ich haben, einen dreifachen!«
    Nervös goß der Keeper den Whisky ins Glas. Der Junge griff hastig danach und trank die goldene Füssigkeit gehetzt.
    »Noch einen!« verlangte er dann.
    »Hör mal…«
    »Noch einen!«
    Nach dem dritten dreifachen Whisky wurde der Jüngling etwas ruhiger. Er streckte die Hände aus, um zu sehen, ob sie noch zitterten. Es war vorbei.
    »Willst du jetzt endlich reden? Oder soll ich dich beim Hintern und Genick packen und hinauswerfen?« knurrte der Keeper ungehalten.
    Der Junge schob Geld über den Tresen, das der Keeper mit grimmiger Miene einstreifte.
    »Auf dem Friedhof…«, begann der Bursche schleppend.
    »Ja? Was ist da?« unterbrach der Keeper neugierig.
    »Da - da scheint es gespukt zu haben…«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?« fragte der Keeper zornig.
    »Ich erzähle dir nur, was ich erfahren habe.«
    »Von wem?«
    »Von George, meinem Freund.«
    »Der ist doch niemals nüchtern«, entgegnete der Keeper mit verächtlich herabgezogenen Mundwinkeln. »Dem kann man doch nichts glauben.«
    Professor Zamorra wandte sich interessiert um. Ihm war eingefallen, daß Jody Kingsbury und Jan Howes noch einen Friedhofsbesuch machen wollten, ehe sie nach Dublin fuhren. Dieser Gedanke steigerte sein Interesse sofort.
    »Was hat George, dein Freund, genau gesagt?« fragte Zamorra den Jungen.
    »Nicht viel, Mister, leider nicht sehr viel.«
    »Erzähle das wenige.«
    »Es muß etwas Grauenvolles auf dem Friedhof vorgefallen sein.«
    »Kannst du dich nicht etwas deutlicher ausdrücken?«
    »Vielleicht kann ich es, wenn ich noch einen dreifachen Whisky kriege«, sagte der Bursche mit einem listigen Funkeln in den Augen.
    Zamorra nickte. Der Keeper füllte das Glas des Burschen erneut.
    »Jetzt aber raus mit den Buchstaben, Freund!« knurrte Zamorra. »Ich habe noch nie für nichts bezahlt.«
    »George hat furchtbare Schreie auf dem Friedhof gehört.«
    »Wer hat geschrien?« fragte Zamorra.
    »Ein Mann und ein Mädchen.«
    Professor Zamorra riß es fast vom Stuhl.
    »Etwa Jody Kingsbury und Jan Howes?« fragte er schnell.
    »Es war Jody.« Der Junge nickte. »Wieso wissen Sie…?«
    »Jetzt faß mal deine zerfahrene Geschichte verständlich zusammen!« verlangte Zamorra.
    »George hörte die Schreie auf dem Friedhof. Er schaute über die Mauer. Das Mädchen war in der Kirche und schrie. Sonst konnte er niemanden sehen. Dann kam der Priester. Er konnte Jody nicht beruhigen. George betrat dann ebenfalls die Kirche. Das Mädchen war nicht mehr richtig da. Es muß einen schweren Schock erlitten haben. Jedenfalls war es völlig übergeschnappt. Es kreischte und schrie verrücktes Zeug, redete von einem Totenschädel, von einer leuchtenden Schlange. Und es behauptete, ihr Verlobter wäre ermordet worden - vor ihren Augen, direkt vor der Kirchentür. Aber es war keine Leiche da. Und sie konnte auch nicht sagen, wer Jan Howes umgebracht hat. Es war niemand da, nur sie allein.«
    »Aber George hatte doch auch einen Mann schreien gehört«, sagte Zamorra aufgeregt.
    »George meint, er könnte sich geirrt haben.«
    »Wo ist Jody Kingsbury jetzt?« wollte Zamorra wissen.
    »Sie haben sie zu Dr. Ben Spence gebracht.«
    »Wo wohnt der?«
    »Er hat eine Nervenklinik in der nächsten Ortschaft.«
    »Wie weit ist es bis dahin?«
    »Zwölf Kilometer.«
    »Wann sind sie mit Jody weggefahren?«
    »Vor einer halben Stunde.«
    Zamorra jumpte vom Hocker und sagte zu Nicole: »Komm, wir kümmern uns um Jody.«
    Sie verließen die Hotelbar. Einem Mädchen trug Zamorra auf, ihm ein Taxi zu bestellen und zum Friedhof nachzuschicken. Dann eilte er mit Nicole zur Kirche, um mit dem Pfarrer zu reden. Einige Neugierige standen vor dem Kircheneingang. Der Priester war ein alter Mann mit weißem Haar. Sein Rücken war leicht gekrümmt. Über einen wulstigen Mund sprang eine große Hakennase hervor, die ein gütig schimmerndes Augenpaar trennte.
    Zamorra sagte dem Priester, wie er zu Jody Kingsbury stand.
    Er hoffte, von dem Mann in der Soutane mehr zu erfahren, aber seine Hoffnung erfüllte sich nicht.
    Um Jody schien es schlecht zu stehen.
    Obwohl sie immer wieder behauptet hatte, mit Jan Howes auf den Friedhof gekommen zu sein, obwohl sie dabei blieb, daß ihr Verlobter vor ihren Augen ermordet worden war, war Howes’ Leichnam nirgendwo zu entdecken. Was blieb dem Priester anderes übrig, als anzunehmen, daß Jody

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