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0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

Titel: 0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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ausging. Sie wollte sich von dem leuchtenden Tier abwenden. Es war nicht möglich. Sie versuchte die Augen zu schließen, um das schuppige Reptil nicht länger ansehen zu müssen, doch auch das ließ die Schlange nicht zu.
    Jody wankte und glaubte, in der nächsten Sekunde umkippen zu müssen. Sie wurde entsetzlich schwach, wehrte sich verkrampft gegen den unheimlichen Einfluß der Schlange, fühlte jedoch verzweifelt, daß sich ihr Widerstand mehr und mehr paralysierte.
    Als sie keinen eigenen Willen mehr hatte, rollte sich der ekelerregende Tierleib enger zusammen. Die leuchtenden Konturen verschmolzen ineinander. Das gesamte Reptil floß in sich zusammen und wurde zu einer übelriechenden, schleimigen, immer noch leuchtenden Masse, deren Mittelpunkt nach wie vor die eiskalt funkelnden Augen blieben. Allmählich wurden diese Augen größer. Der verformte Schlangenleib schwebte vom Boden hoch. Schreckensstarr bekam Jody Kingsbury das alles mit. Die schwarze Stola glitt von ihren zitternden Schultern. Bleich und fassungslos verfolgte sie das gespenstische Geschehen. Aus dem Schimmer schälte sich in diesem Moment ein grauenvoller Totenschädel, dessen gebleckte Zähne dämonisch zu grinsen schienen. Der scheußliche Schädel war von grauen Haaren umweht, und aus den nackten Augenhöhlen quollen unheimliche Augen hervor.
    Die Zähne klappten auseinander.
    Ein schauderhaftes Gelächter ließ Jody erbeben.
    »Ich bin Matthew McQuillan!« zischte der Schädel.
    Dann fühlte sich Jody mit eiskalten Händen am Hals gepackt. Sie konnte keine Hände sehen, und doch waren sie da. Schmerzhaft. Sie hatten sich um ihren schlanken Hals gelegt und nahmen ihr die Luft.
    Die wahnsinnige Todesangst ließ das Mädchen reagieren.
    Jody schlug in panischem Entsetzen um sich. Ihre schwachen Fäuste trafen den harten Totenschädel, der dicht vor ihr in der Luft hing. Sie schlug immer wieder in die grauenerregende Fratze. Die schreckliche Atemnot verwirrte ihre Sinne. Sie wußte nicht mehr, was ihr Leben retten konnte. Sie trat mit den Füßen nach den unsichtbaren Beinen Matthews, aber die Tritte gingen ins Leere. Sie strauchelte und fiel.
    Dabei entglitt sie dem Griff.
    Gierig schnappte sie nach Luft. Dann schnellte sie herum. Auf allen vieren kroch sie hastig davon. Der häßliche Totenschädel verfolgte sie. Jody hörte ihn dicht hinter sich schnaufen, sprang hoch und brüllte um Hilfe.
    Da erst fiel Jan Howes auf, daß seine Verlobte nicht neben ihm stand. Er kreiselte entsetzt herum.
    Was er sah, traf ihn wie ein Keulenschlag.
    Judy Kingsbury rannte um ihr Leben. Sie wurde von einem grauenerregenden Totenschädel verfolgt. Howes stand da, als hätte der Blitz in ihn eingeschlagen. Das unheimliche Monster klappte sein bleiches Gebiß auseinander. Schaurige Laute drangen aus dem häßlichen Mund. Howes spannte die Muskeln, sprintete los, seiner gefährdeten Verlobten entgegen.
    Jody schrie mit angstverzerrtem Gesicht.
    Howes packte sie und riß sie hinter sich. Dann ballte er die Hände und schlug nach dem in der Luft hängenden Schädel.
    Die Knochen des Monsters waren hart wie Granit. Howes schlug sich die Fäuste daran blutig. Doch er beachtete den Schmerz nicht. Wild und ungestüm verteidigte er das Leben seiner Verlobten. Mit gewaltigen Hieben drängte er den unheimlichen Schädel zurück. Er drosch seine Fäuste auf die furchtbaren Augen des Monsters. Er kämpfte beherzt und, wie er meinte, auch wirkungsvoll. Doch der Schein trog. Matthew McQuillan spielte mit ihm. Er ließ ihn schlagen, obwohl er ihn längst hätte vernichten können. Er wollte, daß Jan Howes sich vollends verausgabte. Wenn er dann völlig ermattet und entkräftet war, würde er für den Dämon eine leichte Beute sein.
    Atemlos drosch Howes auf den gespenstischen Gegner ein.
    Dieser wich zurück. Der Totenschädel pendelte schwankend hin und her. Er tanzte auf und ab, wurde zwar immer wieder von Howes’ Fäusten getroffen, ließ aber keinerlei Wirkung erkennen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Jan Howes, Luft zu haben.
    »In die Kirche!« brüllte er Jody zu. »Schnell in die Kirche.«
    Jody begann wie von Furien gehetzt zu laufen. Howes lief mit ihr. Der unheimliche Schädel folgte ihnen mit höhnischem Gelächter.
    Sie hasteten über flache Grabhügel hinweg. Jodys Kleid verfing sich an einem Kreuz. Sie zerrte schluchzend daran. Der Stoff riß ratschend. Sie hetzte weiter. Obwohl der Friedhof klein war, war die Kirchentür für die beiden Fliehenden

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