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0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

Titel: 0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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geschadet hat, kann ich ihr besser helfen, darüber hinwegzukommen. Verstehen Sie?«
    Zamorra nickte.
    »Natürlich, Doktor.«
    Nicole Duval machte Zamorra mittels Handzeichen darauf aufmerksam, daß das Mädchen sich regte. Dr. Spence bat die beiden, hinter die Scheinwerfer zu treten. Als sie seiner Aufforderung nachgekommen waren, begab sich der kleine Mann zu einem Schaltpult, an dem er mehrere Kippschalter umlegte. Nun flammten die Scheinwerfer einzeln auf, verloschen wieder, wechselten einander ab, ohne daß es im Raum jemals völlig Dunkel wurde.
    »Wer davon nicht nervös wird, hat verdammt gute Nerven«, murmelte Zamorra.
    Sie hörten Jody schwer atmen. Sie warf den Kopf hin und her. Dr. Spence trat zu ihr, fühlte ihren Puls, hob das rechte Augenlid des Mädchens, prüfte die Reflexe. Dann ließ er zufrieden von ihr ab.
    »Jody!« sagte er mit eindringlicher Stimme. »Jody Kingsbury.«
    Das Mädchen wurde merklich unruhig. Es vernahm seinen Namen.
    »Jody Kingsbury!« sagte Dr. Spence noch einmal.
    Das Mädchen versuchte sich aufzurichten, doch es hatte nicht genügend Kraft dazu.
    »Ja«, sagte Jody verschlafen. Ihre Augen blieben geschlossen. Plötzlich verkrampfte sich ihr Gesicht. Sie stieß einen gellenden Schrei aus, weinte, hob zitternd die Arme, hielt die Hände schützend vor ihr Antlitz.
    »Sie sind in Sicherheit, Jody«, sagte Ben Spence ruhig und sanft. »Sie sind in Sicherheit. Es kann Ihnen nichts mehr passieren, die Gefahr ist vorüber. Entspannen Sie sich, Jody! Sie können ganz ruhig sein, es geschieht Ihnen nichts. Entspannen Sie sich! Schlafen Sie! Entspannen Sie sich! Schlafen Sie!«
    Spence wiederholte siese Worte immer wieder in monotonem Rhythmus. Es wirkte. Jody Kingsbury entspannte sich tatsächlich merklich. Sie wurde ruhiger, weinte nicht mehr, atmete regelmäßig, die starren Züge entspannten sich.
    »Er macht seine Sache gut«, flüsterte Nicole Duval. Zamorra nickte.
    Gelb, grün, blau, rot, weiß flammten die Scheinwerfer nervös zuckend auf. Über Jodys Antlitz ergoß sich eine bunte Lichterflut. Ihre Nasenflügel blähten sich, über ihrer Nasenwurzel kerbte sich für Sekunden eine Falte in die Stirn, die sich jedoch schnell wieder glättete.
    »Jody!« sagte Dr. Spence eindringlich. »Jody Kingsbury! Hören Sie mich?«
    »Ja«, hauchte das Mädchen. In seiner Stimme schwang nun keinerlei Angst mehr mit. Jody war gelöst, verließ sich darauf, daß sie in Sicherheit war, wie Dr. Spence gesagt hatte.
    »Ich bin Dr. Ben Spence«, sagte der kleine Nervenarzt. »Verstehen Sie mich, Jody?«
    »Ja.«
    »Wiederholen Sie meinen Namen!«
    »Dr. Ben Spence«, sagte Jody Kingsbury folgsam.
    Der Arzt nickte zufrieden.
    »Sehr gut, Jody, öffnen Sie die Augen.«
    Jodys Lider schoben sich langsam nach oben. Ihr Blick war abwesend. Sie war in Trance. Ihr Bewußtsein war völlig ausgeschaltet. Sie starrte zur Decke.
    »Sehen Sie mich an, Jody!« verlangte Dr. Spence.
    Das Mädchen senkte den Blick.
    »Ich will Ihnen helfen, Jody!«, sagte Spence, als ihn das Mädchen anschaute. »Ich bin Ihr Freund. Wollen Sie, daß ich Ihnen helfe?«
    »Ja, Dr. Spence«, antwortete das Mädchen verschlafen.
    »Ich muß Ihnen einige Fragen stellen. Werden Sie mir ehrlich darauf antworten, Jody?«
    »Ja, Dr. Spence.«
    »Gut. Wir wollen das Rad der Zeit ein kleines Stück zurückdrehen, Jody. Denken Sie an heute nachmittag!«
    »Ja«, erwiderte das Mädchen. »Ja.«
    »Woran erinnern Sie sich, Jody?«
    »An Jan, er war da - Jan Howes. Jan war begeistert von Professor Zamorra«, fuhr das Mädchen mit schläfriger Stimme fort.
    »Gehen wir weiter, Jody«, sagte Dr. Spence.
    »Jan wollte das Grab seines Freundes besuchen…«
    »Sie sind jetzt auf dem Friedhof, Jody«, ließ sich Dr. Spence vernehmen. Er lenkte das Mädchen geschickt auf den eigentlichen Kern der hypnotischen Aussprache hin. »Mit wem sind Sie da?«
    »Mit Jan Howes.«
    »Was tun Sie?«
    »Wir beten.«
    »Sehen Sie sich um, Jody! Fällt Ihnen irgend etwas auf?«
    »Ich kann nichts sehen, noch nicht. Aber ich höre etwas.«
    »Was?« fragte Dr. Spence schnell.
    »Ein Zischeln. Es wird lauter. Jemand flüstert meinen Namen, lockt mich fort. Jan merkt es nicht, er ist in seine Andacht versunken. Er - er weiß nicht, daß ich mich - von ihm fortstehle. Auf das Zischeln gehe ich zu. Ich - ich sehe etwas schimmern, nicht - sehr hell, zwischen Grabsteinen. Ich kann es mir nicht erklären, wodurch dieser - dieser Schimmer entsteht…«
    Jody Kingsbury

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