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0143 - Brücke ins Jenseits

0143 - Brücke ins Jenseits

Titel: 0143 - Brücke ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brücke ins Jenseits
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dann sagte sie rasch: »Im Hof!«
    Sprach und unterstrich den Satz schnell mit einer Handbewegung, als wollte sie sagen: ›Und nun lasst mich in Ruhe! Damit will ich nichts zu tun haben.‹ Schnell eilte sie an uns vorüber und stieg in den Lift.
    Phil sah mich an: »Die scheint eine Abneigung gegen die Familie Field zu haben«, stellte ich fest.
    »Wenn der Junge wirklich zu der Bande gehört, die hier die Gegend unsicher macht, kann man es verstehen«, entgegnete ich. »Komm, wir wollen doch mal im Hof nachsehen, was die Fields dort eigentlich tun!«
    Wir fuhren mit dem zweiten Lift hinab und sahen uns in der kleinen Halle im Erdgeschoss um. Weiter hinten führte ein Korridor rechtwinklig nach links ab. Wir gingen ihm nach und gerieten nach einer weiteren rechtwinkligen Biegung an eine Tür mit der Aufschrift: Zum Hof.
    »Na«, brummte Phil, »dann sind wir ja richtig.«
    Hinter der Tür öffnete sich eine Verlängerung des Korridors, die allerdings sechs Stufen niedriger lag. Wir passierten noch eine Tür und standen endlich auf einem geräumigen Hof, der gar nicht dumm angelegt war. Rechts gab es eine ausbetonierte Ecke für wer weiß welche Zwecke, links und in der Mitte wurde der Versuch unternommen, Rasen zu ziehen.
    Auf diesem Rasen tummelten sich ein paar junge Burschen, von denen keiner älter als zwanzig Jahre sein konnte, die meisten waren aber wahrscheinlich noch wesentlich jünger.
    Die Burschen trugen rote, kurze Lederjacken. Auf den Rücken war mit einer Schablone und weißer Leuchtfarbe ein Totenkopf mit den bekannten gekreuzten Knochen aufgemalt.
    Mitten unter den Halbwüchsigen stand ein bulliger Mann von vielleicht vierzig Jahren. Er demonstrierte Boxstellungen und -hiebe. Wie ich sah, schien er von den sportlichen Regeln nicht allzu viel zu halten.
    Phil sah mich an. Ich erwiderte seinen Blick. Hier lag etwas in der Luft, das spürten wir sofort.
    Ich überflog die Zahl der Burschen.
    »Sechs und der Bulle«, murmelte ich. »Es kann nicht lebensgefährlich werden.«
    »No«, erwiderte Phil trocken. »Mehr als halb tot werden sie uns wohl nicht schlagen. Los, gehen wir hin!«
    Wir schlenderten von der Tür weg langsam hinüber zu der Gruppe. Zuerst wurden wir nicht bemerkt. Und dann sah uns ausgerechnet der Bulle als erster.
    Er hielt mitten in der Bewegung inne, die er den Jungs gerade zeigen wollte. Die Boys folgten seiner Blickrichtung und entdeckten uns nun ebenfalls. Sofort wurden ihre Gesichter feindselig.
    »Hallo«, sagte ich, als wir rangekommen waren. Ich tippte mit dem Zeigefinger an die Hutkrempe. Niemand verzog auch nur eine Miene.
    »Wir möchten Rocky Field sprechen«, sagte ich.
    Ein kleiner Kerl von vielleicht siebzehn Jahren warf dem Bullen einen fragenden Blick zu. Der schob sich zu uns, stemmte die Fäuste in die Hüften und holte tief Luft, sodass sich sein ärmelloses Unterhemd über seine breite, gewölbte Brust spannte und sich jeder Muskel darunter abzeichnete.
    »Ich bin Robert Field«, sagte er. »Was wollen Sie?«
    »Mit Rocky Field sprechen, das sagte ich schon.«
    »Rocky ist mein Sohn. Reden Sie mit mir, Mister, wenn Sie was wollen. Und wenn Ihnen das nicht passt, dann hauen Sie ab, aber schnell!«
    Er hatte es ruhig gesagt, vielleicht ein bisschen zu gedehnt. Ich antwortete in derselben Tonlage.
    »Ich möchte Rocky Field sprechen.«
    Sein Gesicht wurde eine Nuance dunkler.
    »Mann«, murmelte er, »Ihre Hartnäckigkeit ist bewundernswert. Rocky ist mein Sohn, und wer etwas von ihm will, muss sich an mich wenden. Ist Ihnen das jetzt klar?«
    »Einigermaßen«, sagte ich.
    »Dann legen Sie los oder verschwinden Sie.«
    »Ich möchte erst noch ein bisschen hierbleiben«, sagte ich langsam. »Es ist ziemlich interessant, hier zuzusehen, wie die internationalen Boxregeln abgewandelt werden zu einem Catch-as-catch-can.«
    »Geht Sie das was an?«
    »Nein, solange diese Kampfmethoden nicht auf der Straße gegen unschuldige Bürger angewendet werden.«
    Er zögerte einen Augenblick, dann schielte er aus seinen tückischen Augen halb zu seiner Bande, halb zu mir.
    »Was soll denn das heißen?«
    Ich hatte meine Hände bis fast zu den Ellenbogen in den Manteltaschen.
    »Ich finde diese Versammlung hier sehr interessant«, sagte ich. »Am frühen Vormittag stehen sieben arbeitsfähige junge Burschen - ein Mann mitgerechnet - auf dem Hof und üben die brutalsten Schläge. Wozu das alles? Wieso ist keiner von euch auf seinem Arbeitsplatz?«
    Einige von der Bande kicherten. Der

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