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0143 - Brücke ins Jenseits

0143 - Brücke ins Jenseits

Titel: 0143 - Brücke ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brücke ins Jenseits
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er.
    Ich war durch den Mantel behindert, während er in voller Bewegungsfreiheit auf mich losgehen konnte. Ich hatte nur meine Fäuste, während er eines dieser verdammten Schnappmesser in der Hand hatte. Und er hielt es so, dass die Klinge nach oben stand. Sein Stoß musste also von unten kommen.
    Sicher hätte ich Zeit gehabt, meine Kanone zu ziehen. Aber welcher G-man denkt immer an seine Pistole.
    Mich packte die Wut über seinen unfairen Kampf. Ich ging langsam auf ihn zu.
    Er blieb stehen, den rechten Arm mit der emporragenden Klinge nach unten ausgestreckt.
    Ich kam ihm näher. Zoll für Zoll. Seine Augen waren Schlitze, in denen die blanke Mordlust funkelte.
    Und dann schoss er plötzlich vor.
    Ich hatte nur seine Augen beobachtet, und als sie sich mit einem jähen Ruck weiteten, wusste ich, dass er einen halben Herzschlag später kommen würde.
    Mit beiden Händen erwischte ich sein Armgelenk. Im Zugreifen ratschte ich mir ein Stück Haut an der Messerspitze ab, aber es war nicht gefährlich.
    Ich riss das linke Knie hoch, während ich seinen Arm mit aller Wucht hochwarf. Dann knallte ich ihm das Handgelenk auf meine Kniescheibe. Er stieß einen spitzen Schrei aus.
    Das Messer entfiel seiner Hand.
    Ich gab ihm einen Stoß, dass er ein Stück zurücktaumelte, riss das Messer hoch und ließ es blitzschnell in meine Manteltasche gleiten.
    Unterdessen hatte er sich gebückt und einen herumliegenden Stein von doppelter Faustgröße aufgehoben. Er warf ihn, und der Brocken riss mir den Hut vom Kopf. Dabei streifte er meinen Schädel so, dass ich ihn durchaus spürte.
    Jetzt hatte ich genug.
    Ich war mit zwei Sprüngen bei ihm.
    Ein kurzer, saftiger Haken in die Brustgrube riss ihn zusammen wie ein Taschenmesser. Er wurde grün im Gesicht und kam mit dem Oberkörper weit vor.
    Meine Rechte explodierte an seiner Kinnspitze. Er wurde halb aus den Schuhen gehoben, dann kippte er nach rechts über, fasste mit beiden Händen sinnlos in die Luft, vergeblich einen Halt suchend, knickte im linken Knie ein und ging in einer Spiralenbewegung zu Boden.
    Ich ließ meine Fäuste hängen und schnappte nach Luft. Sie war mir kostbar geworden in diesen wenigen Sekunden, die der ganze Kampf gedauert hatte.
    Nach drei, vier Atemzügen wollte ich mich umdrehen.
    Der Bulle lag zu meinen Füßen. Im Umdrehen sah ich, wie seine linke Hand langsam unter seiner Brust hervor kroch.
    Und da sah ich auch den kleinen Derringer, den er jetzt in der Hand hielt.
    Ein Derringer ist bestimmt keine Waffe, mit der man auf hundert Yards viel Schaden anrichten könnte. Aber ich stand keine hundert Yards, sondern höchstens einen halben von ihm entfernt.
    Meine Lippen pressten sich zusammen. Diese giftige Ratte würde noch beißen, wenn man ihr einen Verband anlegte, um sie vor dem Verbluten zu retten. Ich trat zu, mit aller Kraft.
    Er brüllte wie ein gezeichneter Stier, seine Finger öffneten sich, und mit einem zweiten Tritt flog der kleine Derringer quer über den Hof. Ich bückte mich im selben Augenblick und riss ihn mit der linken Hand am Kragen hoch. Dann holte ich von tief unten aus.
    Noch einmal bekam er die Rechte an den Punkt. Aber so, dass der Schlag in meinem eigenen Gehirn wie ein roter Blitz wiederdröhnte.
    Jetzt wurden seine Augen glasig. Als ich seinen Kragen losließ, klatschte er auf den Boden wie ein Mehlsack.
    Ich rieb mir die Knöchel. Dann drehte ich mich um.
    Die sechs Halunken waren gerade ' dabei, Phil den Rest zu geben. Zwei hingen wie Kletten an seinen Armen. Zwei an den Beinen. Einer stand hinter ihm und würgte ihm mit dem angewinkelten Arm die Luft ab.
    Der sechste aber stand vor diesem wehrlos festgehaltenen Bündel Mensch und schlug zu, hart, rasend schnell, in blindwütigem, mörderischem Hass.
    Jetzt schnappte in mir etwas ein. Ich sah rot, endgültig.
    ***
    Ich war bei ihnen, bevor sie wussten, was über sie kam.
    Ein Schlag mit der ausgestreckten Handkante gegen den Nacken des Burschen, der Phil von vorn bearbeitete, warf ihn um wie eine vom Blitz gefällte Tanne.
    Mit beiden Händen griff ich mir die Halunken, die Phils Beine hielten, am Jackenkragen, riss sie hoch und stieß ihre Köpfe gegeneinander. Als ich sie losließ, kippte der Linke sofort um, während der Rechte brüllend davontorkelte, unfähig, auch nur einen Schritt geradeaus zu gehen.
    Die drei anderen hatten sich jetzt von ihrer Überraschung erholt. Sie stürzten sich auf mich mit dem ganzen blinden Eifer unerfahrener Kämpfer. Ich tänzelte ein

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