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0143 - Brücke ins Jenseits

0143 - Brücke ins Jenseits

Titel: 0143 - Brücke ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brücke ins Jenseits
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Straße.
    ***
    Wir fanden das Haus, stoppten und stiegen aus. Ich hatte die Sirene ein paar Blocks vorher abgestellt, denn ich wollte uns nicht schon meilenweit vorher anmelden.
    Twinn wohnte im neunten Stock.
    Phil drückte auf den Klingelknopf.
    Eine Weile blieb es still. Dann wurde die Tür einen Spaltbreit geöffnet. Das Gesicht eines jungen Burschen von annähernd zwanzig Jahren zeigte sich im Spalt.
    »Is’n los?«, kaute er zwischen den Zähnen hervor.
    »FBI«, sagte ich. »Machen Sie die Tür auf!«
    Er tat das Gegenteil; er schlug sie zu, schneller, als ich den Fuß dazwischenschieben konnte.
    Ich trat drei Schritte zurück und wollte einen Anlauf nehmen, da krachten seine ersten Kugeln durch das Holz.
    Phil stieß einen unterdrückten Ruf aus. Ich sprang in Deckung und sah zu ihm.
    Er hielt sich den linken Oberarm.
    »Erwischt?«, fragte ich.
    Er nickte.
    Ich holte Luft. Dann schlich ich langsam zurück zur Tür, hielt mich aber noch im toten Winkel.
    Ein paar Sekunden blieb alles still. Ich sah zu Phil, der auf der anderen Seite der Tür stand.
    Er nickte. Mit dem Kolben seiner Pistole schlug er ein paar Mal gegen die Tür und zog dann sofort seinen Arm zurück.
    Wieder krachten die Schüsse. Diesmal auf Phils Seite. Ich trat vor, hob das rechte Bein in Schlosshöhe und trat mit aller Wucht zu.
    Das Schloss krachte und Holz splitterte. Als seine Kugeln kamen, stand ich bereits wieder in Deckung.
    Phil trat auf seiner Seite gegen die untere Angel. Sie riss aus dem Holz, und die Tür zitterte.
    Jetzt jagte er sein Magazin leer.
    Wir standen regungslos an die Wand gepresst und lauschten. Als ich das leise Geräusch hörte, das entsteht, wenn man eine ungeladene Waffe abdrückt, sprang ich vor und trat noch ein-, zweimal zu.
    Krachend flog die Tür nach innen.
    Ich sprang hinein. Irgendwo schlug eine Tür zu. Ein Schlüssel wurde umgedreht.
    »Geben Sie’s auf, Twinn!«, rief ich. »Wir kriegen Sie doch!«
    »Vorher fahrt ihr zur Hölle!«, kreischte er.
    Jetzt wusste ich, in welchem Raum er sich befand. Hinter der Wohnungstür ging ein kleiner Flur im rechten Winkel nach links. Er endete schon nach vier Yards in einer weiß gestrichenen Tür, die die ganze Schmalseite des Flurs einnahm.
    Phil kam herein.
    »Was macht dein Arm?«, fragte ich.
    Phil grinste verzerrt.
    »Blutet«, sagte er lakonisch.
    »Geh«, sagte ich. »Das hier kriege ich auch allein fertig.«
    »Wir gehen beide oder keiner«, sagte Phil. Und er sagte es in der Art, die ich genau kannte. Es wäre sinnlos gewesen, auch nur ein Wort über dieses Thema zu verlieren.
    Ich sah mich in dem kleinen Flur um.
    Etwa in der Mitte stand ein massives Schränkchen. Ich ging hin und kippte es um.
    Dann nahm ich Anlauf und stieß den Schrank vor mir her gegen die Tür. Beim ersten Mal brach ich unten zwei Bretter heraus, aber die Tür blieb im Schloss.
    Ich zog den Schrank ein paar Schritte zurück und rammte ihn noch einmal vorwärts.
    Ich gleichen Augenblick, als die Tür krachend in den Raum hineinflog, knallten seine Schüsse wieder. Der Bursche musste entweder noch Reservemagazine besitzen oder einzelne Munition.
    Ich ließ mich kurzerhand hinter das Schränkchen fallen und zog den Kopf ein.
    Ein paar Kugeln pfiffen viel zu hoch über mich hinweg. Als ich mich umsah, grinste mir Phil ins Gesicht. Er lag knapp hinter mir und ebenso gut gedeckt wie ich von dem Schränkchen.
    Ich machte zwei Zeichen, wie sie unter G-men üblich sind und soviel wie Feuerschutz bedeuten.
    Phil nickte und streckte seinen rechten Arm aus, mit dem er seine Pistole hielt.
    Er sah mich abwartend an.
    Ich richtete mich langsam auf, unhörbar und geduckt wie eine Raubkatze, die zum Sprung ansetzt.
    Mit der linken Hand gab ich ihm ein Zeichen.
    Phil jagte sein ganzes Magazin im Streufeuer und innerhalb von knapp sechs Sekunden hinaus.
    Als seine letzte Kugel durch die etwas offenstehende Tür fuhr, jagte ich nach. Ich stolperte gegen das Fußende eines breiten Ehebettes, flog hinein und rollte rechts hinaus.
    Im gleichen Augenblick schrie Phil von der Tür her: »Aufgeben, Twinn!«
    »Phil!«, brüllte ich.
    Der verrückte Kerl stellte sich aufrecht in die Tür, um den Burschen für eine Sekunde von mir abzulenken. Wahrscheinlich hatte Phil gesehen, wie ich ins Bett gestürzt war.
    Hinter einem breiten Kleiderschrank kam eine Hand mit einer Pistole zum Vorschein.
    Phil sprang zurück in den Flur.
    Ich zielte und drückte ab.
    Twinn schrie auf wie am Spieß. Seine Waffe flog in

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