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0143 - Die Schöne aus dem Totenreich

0143 - Die Schöne aus dem Totenreich

Titel: 0143 - Die Schöne aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sperrten den unmittelbaren Bereich der großen Vorratssilos ab. Die Lager wurden vom kalten Licht der Halogenlampen angestrahlt. Von manchen liefen dicke Leitungen bis ans Wasser, wo die Schiffe anlegten und ihre Ladungen löschten. Man sah aber auch Fließbänder, Kühltürme und Rohrsysteme.
    Der Lagerhafen war in Aufruhr.
    Überall zuckten die Rotlichter der Polizeiwagen. Dazwischen heulten und jammerten Sirenen, es waren noch mehr Wagen und Menschen angefordert worden.
    »Halten Sie an, Gordon!« rief Sir Powell seinem Fahrer zu.
    Der stoppte seidenweich.
    Der Superintendent und Suko verließen das dunkle Fahrzeug. Sie befanden sich jetzt in unmittelbarer Nähe der himmelhohen Vorratssilos. Die Fahndung hatte sich auf dieses Gebiet konzentriert, obwohl kaum noch jemand an einen Erfolg glaubte.
    Der Wagen des Einsatzleiters stand bereit. Die Antenne funkelte im Licht. Der Mann selbst sprach über Telefon mit irgendeiner Dienststelle.
    Als Sir Powell kam, legte er auf. »Meine Leute werden die unmittelbare Umgebung der Silos durchsuchen«, erklärte er. »Die Tore der Absperrgitter sind bereits geöffnet.«
    Der Superintendent nickte knapp. Wie auch Suko drehte er sich um und schaute zu den vier hohen Türmen hin, die vor ihnen aus dem Boden wuchsen.
    Der mittlere war am höchsten.
    Zu beiden Seiten führten zwei Leitern zu ihm hoch. Suko und Sir Powell sahen auch die beiden flachen Gebäude am Boden des gewaltigen Silos. Dort befanden sich die Energiezentralen.
    Sie wurden ebenfalls von den Halogenlampen angestrahlt. Die Mauern glänzten im blauweißen Licht. Die Männer des Einsatzkommandos wirkten gegen den grauen Riesen wie Ameisen. Von einem Lastwagen jedoch war nichts zu sehen.
    »Soll ich mich an der Suche beteiligen, Sir?« fragte Suko.
    Der Superintendent winkte ab. »Lassen Sie mal. Dabei kommt nicht viel heraus.«
    Der Chinese hob die Schultern. Mit seinen scharfen Augen durchforstete er die Umgebung. Nichts Verdächtiges zu sehen.
    Und dann war es Sir James Powell, der die Entdeckung machte.
    »Da, Suko, sehen Sie!«
    Der Chinese hob den Kopf.
    Auf dem Dach des größten Silos stand eine Gestalt. Ein Ungeheuer, grausam anzusehen, trotz der Entfernung.
    Vampiro-del-mar!
    Und er hielt etwas in der Hand.
    »Himmel, das ist der Behälter mit dem Blut«, flüsterte Suko.
    Auch er war von dem Anblick gebannt.
    Die Scheinwerfer leuchteten das Monster an, rissen es konturenscharf aus der Dunkelheit. Und langsam hob Vampiro-del-mar seinen rechten Arm. In der Hand hielt er den schweren Behälter mit Blut. Für ihn hatte er nicht mehr Gewicht als für einen normalen Menschen eine Tasse.
    Wild lachte er auf.
    Dann trank er.
    Er kippte sich das Blut in seinen Rachen!
    »Was sollen wir machen, Sir?« fragte der Einsatzleiter.
    »Feuern!« befahl Powell.
    »Ich weiß nicht, ob die Außenhaut den Kugeln widersteht. Es wäre möglich…«
    »Verdammt!« fluchte der Superintendent. So etwas hatte Suko noch nie bei ihm gehört. Sir James befand sich in einer Zwickmühle.
    Wenn er das Schießen befahl, konnte es durchaus sein, daß die Außenhaut des Silos verletzt wurde. Und ausgerechnet in dem großen Tank lagerte Erdöl. Gab er den Befehl nicht, erstarkte der Vampir und konnte fliehen.
    Was tun?
    Suko sagte: »Mit normalen Kugeln können wir ihm nichts. Und meine Silbergeschosse reichen nicht bis dorthin.«
    Das stimmte.
    Vampiro-del-mar hatte das Gefäß inzwischen geleert. Dann lachte er auf. Es war ein wildes, donnerndes, unkontrolliertes Lachen, das sogar aus dieser Höhe die Ohren der Männer erreichte. Dieses Monster mußte seinen Triumph einfach hinausschreien, denn es hatte gesiegt.
    Vampiro-del-mar hob die rechte Hand und schleuderte die Flasche von sich.
    Inzwischen waren auch die Männer des Einsatzkommandos aufmerksam geworden. Sie bemerkten die Gefahr rechtzeitig und spritzten auseinander, als ihnen die Flasche entgegengeworfen wurde.
    Sie erreichte den Boden und zerbarst mit einem lauten Knall. Die Scherben flogen als gläserner Regen nach allen Seiten weg, aber damit hatte das Monster nichts am Hut.
    Es stand nach wie vor auf dem Dach des Silos und schrie seinen Triumph hinaus. Immer wieder schnellte der rechte Arm vor, wobei die Hand zur Faust geballt war.
    Dann brüllte es Worte.
    »Vampiro-del-mar!« hörten die Männer und immer wieder.
    »Vampiro-del-mar!«
    »Es feuert sich selbst an!« Suko sagte dies und grinste verzerrt.
    Eine Sekunde später wurden seine Augen groß. Vampiro-del-mar, das

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