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0143 - Die Schöne aus dem Totenreich

0143 - Die Schöne aus dem Totenreich

Titel: 0143 - Die Schöne aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Monster, verwandelte sich.
    Aus diesem schaurigen, untoten Gebilde wurde eine riesige Fledermaus. Zuerst wuchsen ihm Flügel. Sie entstanden aus seinen Armen. Die Beine streckten sich noch mehr, sein ganzer Körper nahm eine flachere, fluggerechtere Form an.
    Der Vampir breitete die Schwingen aus.
    Dann stieß er sich ab.
    Atemlos beobachteten die Männer den Flug dieses gewaltigen Monsters. Wie zum Hohn kreiste Vampiro-del-mar über der Gruppe und schickte ihr sein Gelächter entgegen. Er war der große Sieger in dieser Auseinandersetzung geblieben.
    Sein Blut hatte er bekommen.
    Sir James Powell ballte vor Wut die Hände. Da keine unmittelbare Gefahr mehr für die Silos bestand, gab er Feuerbefehl.
    Die Männer knieten sich hin, rissen ihre Waffen hoch. Einen Atemzug später jagten Kugelgarben dem riesigen Vampir entgegen, der jedoch nicht daran dachte, zu fliehen.
    Mit eleganten Bewegungen der Schwingen verschwand er aus dem Bereich der Geschosse.
    »Mehr streuen!« brüllte der Einsatzleiter.
    Die Männer schossen ihre Waffen heiß. Und jetzt wurde das Monster auch getroffen. Blei hieb in den Körper und in die Flügel, doch das tat dem Vampir nichts.
    Die Kugeln bestanden nicht aus Silber.
    Als er sah, daß die Männer immer weiter schossen, stieg er noch höher und verschmolz mit dem Dunkel des Himmels.
    Nur ein letzter Schrei gellte den Männern am Boden noch entgegen. »Ich komme wieder…«
    »Das befürchte ich auch«, murmelte Suko tonlos.
    ***
    Ich hielt den Atem an.
    Kara hatte recht gehabt. Das Seufzen existierte. Es war aber nicht nur allein das Geräusch, dazwischen vernahm ich andere Untertöne. Ein schweres Stöhnen, keuchendes Atmen und Ächzen.
    Das Haus lebte…
    Meine Güte, was hatten die Menschen nicht alles durchgemacht, wenn sie sich mit diesem Monster auf Tuchfühlung befanden. Das Atmen, das Seufzen, das Ächzen – grauenhaft.
    Ich schaute Kara an.
    »Glaubst du mir nun?« fragte sie.
    »Ja. Aber wo sollen wir es finden?«
    Kara deutete in die Runde. »Es ist überall. In diesem gesamten Bereich. Und in der Nacht hört man es besonders deutlich.«
    Ich verstand das nicht. Normalerweise hätten die Mieter des Hauses doch längst zur Polizei gehen müssen, wenn sie des nachts von solchen Geräuschen gestört wurden. Aber vielleicht war das gar nicht der Fall. Unter Umständen waren diese makabren Laute nur hier in dem Supermarkt zu hören.
    Ich sprach diese Vermutung aus.
    Kara gab mir recht. »Ja, das kann sein. Das alte Haus früher war sicherlich nicht höher als dieser Supermarkt. Und wahrscheinlich hat der Geist des Druiden das neue Haus nicht angenommen. Er wird sich nur hier wohl fühlen.«
    »Möglich.« Ich ging ein paar Schritte weiter. Meine Haare streiften einen von der Decke herabhängenden, künstlichen Weihnachtsbaum. Überall waren die Tannenbäume verteilt.
    Ich schritt quer durch den Verkaufsraum. Dabei versuchte ich, den Ort auszuloten, an dem das Seufzen ertönte. War es vielleicht an der einen Seite lauter oder leiser zu vernehmen?
    Nichts. Es blieb gleichmäßig. Wahrscheinlich hatte Kara mit ihrer Vermutung ins Schwarze getroffen. Das ganze Stockwerk selbst war das Monster.
    Ich ging wieder zu den anderen.
    Myxin stand noch immer konzentriert da und lauschte, während sich Haro, der bärtige Atlanter, in kampfbereiter Haltung aufgestellt hatte. Und Kara lauschte.
    »Wo willst du die Beschwörung durchführen?« fragte ich sie.
    »Hier.«
    »In diesem Raum?«
    »Warum nicht?«
    »Wäre der Keller nicht besser geeignet?«
    »Aber es ist überall.«
    »Das stimmt. Nur habe ich die Befürchtung, daß uns der Nachtwächter hier leicht erwischen kann. Soviel ich weiß, hat jeder Supermarkt einen Aufpasser.«
    Kara konnte mir zwar nicht so recht folgen, stimmte aber zu. Ich kam in dieser Zeit besser zurecht als sie.
    »Gehen wir in den Keller!«
    Auch Haro hatte nichts dagegen. Die Frage war nur, wie wir dorthin kamen.
    Ich schaute mich um. Es gab zwei Rolltreppen, die jetzt natürlich stillstanden. Wir nahmen die am nächsten gelegene.
    Ich ging an der Spitze. Die Beretta nahm ich nicht in die Hand, sondern lockerte sie nur ein wenig, damit ich so rasch wie möglich ziehen konnte.
    Kara ging hinter mir. Es folgte Haro, und Myxin bildete den Schluß. Die Stufen glänzten silbern. Schon am Geruch erkannte ich, daß wir uns der Lebensmittelabteilung näherten.
    Weihnachtliche Düfte drangen an unsere Nasen.
    Wir erreichten das Erdgeschoß.
    Auch hier waren die langen

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