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0143 - Die Schöne aus dem Totenreich

0143 - Die Schöne aus dem Totenreich

Titel: 0143 - Die Schöne aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war völlig perplex. Er riß zwar den Mund auf, brachte jedoch kein Wort über die Lippen. Der Anblick dieser Frauen raubte ihm buchstäblich den Atem.
    Ein Werbegag, dachte er. Ja, das muß einfach ein Werbegag sein.
    Nur wunderte er sich darüber, denn normalerweise lief um diese Zeit der Weihnachtsmann durch die Kaufhäuser und keine aufreizend gewachsenen Frauen mit Pfeil und Bogen.
    »Wie… wie kommen Sie eigentlich hier rein?« fragte er und schluckte.
    Keine Antwort.
    »He, Sie!«
    Der Todesengel vor ihm glitt mit einem raschen Schritt zurück und holte in der Bewegung einen Pfeil aus dem Köcher. Sofort legte er ihn auf die Sehne und spannte.
    Walter Kermitts Augen wurden groß, als er sah, daß die Pfeilspitze genau auf seine Brust zielte.
    Das war kein Spaß mehr – oder wenn, dann ging das Spielchen doch zu weit.
    Nein, es war kein Spaß.
    Doch Walter Kermitt kam nicht mehr dazu, sich darüber Gedanken zu machen.
    Der Todesengel hatte den Bogen gespannt und ihn sofort wieder losgelassen.
    Kermitt hörte noch ein hohes Singen, spürte einen harten Schlag an der Brust und dann nichts mehr.
    Walter Kermitt starb, ohne zu wissen, warum.
    ***
    Es war nicht völlig ruhig in dieser Supermarkt-Etage.
    Irgendwo knackte und knisterte es immer. Dazu summte die Klimaanlage, ein leichter Windzug bewegte die an manchen Christbäumen hängenden Kugeln.
    Das Seufzen war verstummt.
    Und das hatte mich mißtrauisch gemacht. Warum? Vielleicht weil wir in das Haus eingedrungen waren.
    »Was hältst du davon?« fragte ich Myxin.
    Er hob die Schultern. »Genaues weiß ich auch nicht. Aber ich könnte mir vorstellen, daß sich der Druidengeist gestört fühlt.«
    »Dann weiß er Bescheid«, sagte ich mehr zu mir selbst. »Bin gespannt, wie er reagiert.«
    »Man müßte die Geschichte des Hauses kennen«, meinte der kleine Magier, »aber da werden wir wohl nichts herausfinden.«
    Ich gab Myxin recht und schaute über die Verkaufstheken hinweg. Die beiden Atlanter standen nebeneinander. Sie hielten sich dabei im anderen Teil des Verkaufsraumes auf. Die Gelegenheit war günstig, um mit Myxin ein paar Worte über die beiden zu sprechen.
    »Wie stehst du zu ihnen?«
    Der kleine Magier schaute mich an. »Ich weiß es noch nicht. Dieser Haro scheint mir ein wenig feindlich gesonnen zu sein. Er glaubte nicht, daß ich auf seiner Seite stand.«
    »Verständlich, daß er dir nicht traut.«
    »Stimmt.«
    »Und Kara?« fragte ich.
    Myxin hielt den Kopf schief und schaute mich an. Dabei kniff der kleine Magier ein Auge zu. »Die könnte mir schon gefallen«, meinte er lässig.
    Ich grinste. Der alte Genießer. Einen guten Geschmack hatte er ja, denn Kara war wirklich in jeder Beziehung außergewöhnlich.
    »Und ich habe dich immer für geschlechtslos gehalten«, zog ich Myxin auf.
    »Auch Dämonen haben… na ja, du weißt ja.«
    Ich lachte lautlos. Und wie ich wußte. Dann wurden wir schnell wieder ernst.
    Kara und Haro kamen. Das Mädchen trug immer noch sein goldenes Schwert. Die Waffe gab Kara nie aus der Hand. Sie wollte sich davon nicht trennen.
    Haro sah wütend aus. Man merkte ihm an, daß er keinen Erfolg errungen hatte.
    »Nun?« fragte ich.
    »Nichts«, erwiderte Kara.
    »Was heißt das?«
    »Ich habe in diesem Raum keinen konkreten Hinweis auf den Druidengeist gefunden.«
    »Aber du hast doch gesagt, daß er sich überall aufhält?«
    »Das stimmt. Nur wird auch er eine Schwachstelle haben, die ich herausfinden möchte. Ich will ihn locken. Er soll raus aus seinem Versteck. Viel zu lange hat er sich zurückgehalten. Ich möchte meinen Trank zurückbekommen. Wenn ich ihn habe, kann ich in die Reihen der Feinde eindringen.«
    »Du willst also weiterhin gegen die Dämonen kämpfen!« stellte ich fest.
    »Ja, John Sinclair, das will ich.« Sie schaute mich ernst an. In ihren Augen las ich, daß sie diesen Entschluß so rasch nicht mehr über Bord werfen wollte.
    Mich würde das freuen, denn Mitstreiter, die auf unserer Seite standen, konnten wir nie genug bekommen. Vielleicht würde sie auch Myxin unterstützen, ich gönnte dem kleinen Magier das. So sehr er uns auch zugetan war, so ganz paßte er nicht in das Sinclair-Team. Ich war durch meinen Job etwas gebunden, während Myxin sich doch unorthodoxerer Methoden bedienen konnte.
    Das war noch Zukunftsmusik, und ich mußte auch Haro ins Kalkül mit einbeziehen. Er würde bestimmt nicht freiwillig auf Kara verzichten wollen.
    »Wenn hier nichts ist, müssen wir in den Keller«,

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