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0143 - Die Schöne aus dem Totenreich

0143 - Die Schöne aus dem Totenreich

Titel: 0143 - Die Schöne aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurückkam, konnte ich ein Lachen kaum unterdrücken.
    Er hatte sich wirklich gemustert.
    Haro trug eine blaue Hose, ein rotes Hemd, Schuhe in schwarz und eine karierte Jacke.
    »Kann ich so gehen?« fragte er.
    Ich nickte. »Du kannst.«
    Myxin flüsterte: »Zur Not.« Das hörte Haro allerdings nicht.
    Das schwarzhaarige Mädchen wühlte noch in den aufgehängten Kleidern herum.
    Es war verständlich.
    Dann kehrte Kara zurück. Und ich mußte ehrlich zugeben, daß sie einigen Geschmack besaß. Sie trug einen hellen dünnen Ledermantel, der innen mit Fell gefüttert war. Sie hatte sich Stiefel angezogen. Unter dem Mantel trug sie ein leichtes Kostüm. Der Stoff schimmerte himbeerrot.
    Sie war eben eine Frau.
    »Gefalle ich euch?« fragte sie und drehte sich dabei. Ihr nicht geschlossener Mantel flog hoch wie eine Glocke.
    Ich nickte. Auch Myxin und Haro stimmten mir zu. Das Schwert hatte Kara nicht losgelassen.
    Ich drängte zur Eile. »Jetzt möchte ich endlich wissen, ob der Geist des Druiden hier noch haust«, sagte ich.
    Kara nickte. »Wir müssen ihn erst noch suchen.«
    »Wo?«
    Sie deutete in die Runde. »Überall.«
    »Dann schauen wir nach.« Ich lächelte dabei, denn die Wände waren glatt. Wenn Regale sie nicht abdeckten, dann waren sie mit Plakaten bepflastert.
    »Man müßte in den Keller gehen«, schlug Myxin vor.
    »Er lebt überall«, sagte Kara.
    Dagegen konnten wir nichts sagen. Kara wußte mehr.
    Plötzlich stutzte sie, beugte sich vor und lauschte, wobei sie ihre Stirn in Falten legte.
    »Was ist denn?« fragte ich.
    Auch Haro wollte es wissen.
    Kara drehte den Kopf. »Hört ihr nichts?«
    »Nein.«
    »Dann lauscht doch!«
    Wir kamen der Aufforderung nach, konzentrierten uns völlig auf das herauszufindende Geräusch.
    Und jetzt hörte ich es auch.
    Es war ein schweres, unheilvolles Seufzen…
    ***
    Sir James Powell und Suko hatten die Dienstlimousine verlassen.
    Sie standen neben dem Toten.
    Mehrere Kugeln hatten ihn getroffen. Die Helfer waren schon da, die ihn wegtrugen.
    »Wissen Sie, wer ihn getötet hat?« fragte Sir James.
    »Lady X!«
    Der Superintendent nickte. »Dann können wir davon ausgehen, daß Dr. Tod seine gesamte Truppe mitgebracht hat.«
    »Vielleicht, Sir.«
    Der Tote wurde weggetragen. Die Männer schoben den Sarg auf die Ladefläche eines grauen Fahrzeugs.
    »Haben Sie was gefunden?« wollte Sir James wissen.
    Suko schüttelte den Kopf. »Nur das Blut war noch da. Jetzt hat Dr. Tod es.«
    »Er wird Vampiro-del-mar damit stärken.«
    Der Chinese nickte. »Das befürchte ich auch.«
    Der Einsatzleiter kam mit schnellen Schritten heran und winkte Sir Powell zu. »Wir haben das Gelände abgeriegelt!« erklärte er militärisch knapp.
    »Wunderbar. Und jetzt?«
    »Einzelne Trupps werden vorstoßen und das Gelände genau unter die Lupe nehmen.«
    »Machen Sie das!«
    Der Einsatzleiter grüßte und verschwand.
    Suko schaute Sir Powell skeptisch an. »Wenn ich mir eine Bemerkung erlauben darf, Sir, ich glaube kaum, das die Männer Erfolg haben werden.«
    »Sie sprechen mir aus der Seele. Nur mache ich mir langsam Sorgen um John Sinclair.«
    Suko lachte hart auf. »Fragen Sie mich mal, Sir.«
    »Wo könnte er denn stecken, zum Teufel?«
    »Beim Teufel hoffentlich nicht.«
    »Ist Ihnen nichts aufgefallen?« Sir Powell starrte Suko an. Die Pupillen wirkten durch die Brillengläser stark vergrößert. Der Superintendent hatte wieder den bitteren Zug um seine Mundwinkel, der zeigte, wie magenkrank er war.
    »Sicher ist mir etwas aufgefallen. Da war einiges anders. Ich kann mir nur noch keinen Reim darauf machen, wissen Sie. Ich saß in dem Labor, und dann war John auf einmal verschwunden. Ich habe ihn auch nicht aus dem Raum gehen sehen. Nichts war da, gar nichts.«
    »Dann ist Magie mit im Spiel«, sagte der Superintendent.
    »Unbedingt.«
    Sir Powell ging auf und ab. Seine Hände hatte er in den Taschen des dunkelblauen Mantels vergraben. Nachdenklich nagte er auf seiner Unterlippe.
    Als lange, helle Finger strichen die großen Scheinwerfer der Suchtrupps über das Gelände am Hafen. Suko glaubte jedoch nicht daran, daß sie einen Erfolg verzeichnen konnten. Auch eine Fahndung war ausgerufen worden. Sie würde auch wenig Zweck haben, denn Lastwagen gab es viele auf den Londoner Straßen, und die Wagennummer hatte Suko in dem mörderischen Durcheinander erst gar nicht gesehen.
    Sir Powell kaute eine Magentablette. Er schaute auf die Uhr. Eine Viertelstunde war vergangen und ein Erfolg

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