0144 - Alptraum in der Geisterbahn
einigen?«
Als Antwort spie seine Frau ihn an.
Da sprang Memo auf.
»Bleib sitzen!« schrie Viola.
Urplötzlich hatte sich die Situation verschärft. Sie stand auf des Messers Schneide.
Würde sie kippen?
Nein, Memo Mandini sank wieder zurück.
Ich atmete auf. Auch Suko ging es besser. Einen Mord wollte ich nicht, denn diese Viola hätte geschossen, da war ich mir völlig sicher.
»So, und nun zur Sache«, sagte Viola. »Wir werden die beiden in der Geisterbahn umlegen. Dort können wir auch von Ennio in Empfang genommen werden, er wird seinen Spaß haben.«
Die Dicke nickte. Dann setzte sie sich in Bewegung, hielt sich dabei aber so, daß sie nicht in die Schußlinie geriet, während uns die Mündung der Maschinenpistole nach wie vor anglotzte.
»Wo willst du hin?« fragte die Rothaarige.
»Warte es ab«, erwiderte ihre Mutter und zog eine Schublade auf.
Was sie herausnahm, konnte ich nicht sehen, auch nicht, als sie zurückwatschelte, sich wieder an ihrer Tochter vorbeidrückte und auf uns zukam.
Nur der Tisch trennte uns noch, als sie stehenblieb.
Die Frau schaute uns an. Dann reagierte sie gedankenschnell.
Plötzlich zuckte ihr rechter Arm hoch, und gleichzeitig sprühte uns eine widerlich riechende Wolke ins Gesicht.
Chloroform, dachte ich noch.
Das war mein letzter Gedanke, dann kippte ich zur Seite.
Suko hielt sich noch etwas länger. Er kam sogar mit seinem Oberkörper hoch, doch die Frau sprühte eiskalt weiter, wobei sie selbst die Luft anhielt.
Suko bewegte die Arme wie ein flügellahmer Vogel. Schließlich sackte auch er zusammen.
Die Rothaarige ließ, die MPi sinken und öffnete hastig ein Fenster, damit frische Luft in den Wagen strömte.
»Und was machen wir mit ihm?« fragte sie ihre Mutter, wobei sie Memo meinte.
»Er braucht nicht mit«, erwiderte die dicke Frau kalt.
Aus der Drehung schlug Viola zu. Plötzlich platzten vor Mandinis Augen 1000 Sterne auf.
Dann kam die Dunkelheit.
Aus.
***
Coleen Kilman hatte die Kampfgeräusche wohl gehört, die Auseinandersetzung selbst aber nicht gesehen. Sie war auch nicht bewußtlos geworden, sie stellte sich einfach tot.
Und sie wagte kaum zu atmen, hörte aber das verzweifelte Röcheln, dann Rudys Stimme, vernahm einen dumpfen Aufprall, einen Fall und konnte sich so einiges zusammenreimen.
Obwohl sie Tom haßte, gönnte sie ihm das Schicksal jedoch nicht.
Zudem stand sie Höllenängste aus, ihr Herz schlug so laut und hart, daß sie glaubte, ihre Brust müßte zerspringen.
Dann wurde es still.
Vorsichtig drehte das Mädchen den Kopf und schielte über die Schulter hinweg.
Sie sah den Schatten der Bestie, wie er sich bewegte. Als sie jetzt genauer hinschaute, entdeckte sie auch das Messer in seiner Hand.
Der Kerl mit dem blutenden Gesicht war dabei, die Klinge an seiner Hose blankzuwischen.
Das Messer!
Coleens Angst wurde noch größer. Sicherlich hatte die Bestie damit jemand getötet – einen der beiden Männer, und jetzt war sie an der Reihe, denn der Schatten wanderte auf sie zu.
Bis zu dieser Minute hatte sich Coleen Kilman völlig ruhig verhalten. Das war jetzt vorbei.
Sie sprang auf.
Und damit wiederum hatte die Bestie nicht gerechnet. Ennio wurde davon überrascht, als das Mädchen unter seinen zugreifenden Händen hinwegwischte.
Ennio fiel über den Sarg. Das gab dem Mädchen Gelegenheit, wieder auf die Beine zu kommen, denn es war bei seinem Ausbruch ausgerutscht. Es machte sich bezahlt, daß die eine Lampe weiterbrannte, so konnte Coleen sehen, wo sie hinlief. Und sie war geistesgegenwärtig genug, die Lampe vom Boden hochzunehmen.
Zur Not konnte sie das Ding auch noch als Schlagwaffe gebrauchen.
Der Kerl schnappte zu.
Coleen sprang nach hinten, prallte gegen die Scheibe, und die Hände verfehlten sie. Jetzt befand sich der Kerl dicht vor ihr, und Coleen nutzte die Gelegenheit.
Sie schlug zu.
Die Stablampe traf den Hals des Teufelssohns. Der zuckte kaum zusammen, auf jeden Fall war er nicht davon abzubringen, sich auf Coleen zu werfen.
In ihrer Verzweiflung bückte sich das Mädchen, riß einen Sarg hoch und warf ihn dem Monster entgegen.
Der Mann mit dem blutenden Gesicht lachte nur. Er wischte die Totenkiste einfach weg. Sie knallte zu Boden, der Deckel sprang auf, und ein nachgemachter Vampir rollte heraus.
Das allerdings sah Coleen nicht. Durch eine rasche Drehung hatte sie sich aus der Reichweite des Mörders gebracht und hastete davon. Sie wollte den gleichen Weg nehmen, den die beiden Männer
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