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0144 - Nacht über Manhattan

0144 - Nacht über Manhattan

Titel: 0144 - Nacht über Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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los ist und wieviel Kollegen unterwegs sind. Aber wenn der Einsatzleiter sagt, er kann nicht mehr als fünf Mann freimachen, dann hat er einfach nicht mehr. Wir werden das schon schaffen.«
    Phil hatte sich vorgelehnt und hing fast auf dem Steuer. Er spürte die erste Müdigkeit in seinem Körper emporkriechen. Aber noch durfte er nicht an Schlafen denken. Der ganze lange Rest der Nacht erforderte noch sein Wachsein, seine Einsatzbereitschaft, denn schließlich war er nicht zum Spaß in die Kluft eines Taxifahrers gestiegen.
    Ein paar Minuten lang gönnte er sich die Entspannung eines dumpfen Vor-sich-hin-Dösens, dann sah er zwei Wagen hinten um die Straßenecke kommen, die unzweifelhaft dem FBI gehörten.
    Er stieg aus.
    »Bleiben Sie hier sitzen«, sagte er zu dem Jungen. »Ich melde mich schon wieder, sobald wir die Burschen haben.«
    »Gut, ja«, meinte der Junge.
    Phil ging den FBI-Fahrzeugen ein paar Schritte entgegen. Sie hielten an, und Phil kletterte in den vordersten Wagen.
    »Hallo, Mister Taxi!« sagte der Kollege, der am Steuer saß.
    »Hallo, Mister Witzbold«, gab Phil zurück und fuhr fort: »Eine Bande. Neun Mann. Der Boß hat heute abend eine Frau erschossen — also gestern abend, es ist ja schon nach Mitternacht. Die Bande wird wahrscheinlich aussagen, daß ein anderer den Mord begangen hätte.«
    »Ein anderer?« warf ein Kollege ein. »Wer denn?«
    »Ein junger Bankangestellter. Er sitzt drüben in meinem Taxi. Die Bande wollte ihn keilen, weil sie es vermutlich auf die Bank abgesehen hatte. Aber der Junge machte nicht mit, trotz aller Drohungen.«
    Der Kollege am Steuer stieß einen Pfiff aus.
    »Allerhand Mut für einen Einzelnen, sich einer ganzen Bande zu widersetzen!« murmelte er.
    »Ja, das denke ich auch«, nickte Phil. »Jetzt wollen sie ihm den Mord in die Schuhe schieben. Es kommt darauf an, ob wir die Pistole vom Boß der Bande finden, mit der die Frau erschossen wurde. Dann können wir durch Geschoßvergleiche die falsche Aussage der Bande entkräften.«
    »Wie sind sie bewaffnet?« erkundigte sich der Fahrer.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Phil. »Maschinenpistolen habe ich jedenfalls nicht gesehen, aber das schließt nicht aus, daß sie welche haben.«
    »Na, wir sind mit dir sechs. So schlecht ist das Verhältnis für uns nicht. Wir werden die Burschen schon zur Vernunft bringen.«
    »Dort die Einfahrt. Sobald du im Hof das Hinterhaus vor den Scheinwerfern hast, muß es schnell gehen. Wir müssen die Treppe zur ersten Etage schon hinauf sein, bevor die Burschen uns bemerkt haben.«
    »Okay. Und wie sollen wir uns im Raum verteilen?«
    »Ihr drei links von der Tür. Die beiden Kollegen aus dem hinderen Wagen und ich rechts.«
    »Sag's ihnen!« forderte ihn der Fahrer auf und deutete auf das Sprechfunkgerät. ' »Du brauchst nur zu sprechen. Die Verbindung zwischen unseren beiden Wagen habe ich schon herstellen lassen.«
    »Gut.«
    Phil nahm den Hörer und instruierte die beiden Kollegen des zweiten Wagens, der hinter ihnen herfuhr, kurz über ihr Verhalten. Dann hing er den Hörer wieder zurück aufs Gerät und machte sich fertig, denn soeben fuhren sie in den Hof ein.
    Kaum standen die beiden Fahrzeuge, da sprangen die G-men heraus und liefen auf die Tür zu. Mit langen Sätzen stürmten sie die Treppe hinan.
    Phil war allen voran. Als er oben um den letzten Treppenabsatz bog, ging oben die Tür, und eine Stimme fragte: »Was ist denn da —«
    In diesem Augenblick war Phil oben. »Sie?« sagte der Gangster verdutzt, als er Phils Taxikluft erblickte.
    Phil stand bereits bei ihm. Er holte aus und setzte ihm einen Kinnhaken so genau und so schnell auf den Punkt, daß der Mann nicht einmal mehr dazukam, sich von seiner Überraschung zu erholen. Während er langsam an der Wand herunterrutschte, stürmte Phil mit den Kollegen schon ins Zimmer.
    »FBI!« rief er. »Hände hoch! Keine Bewegung!«
    Die acht Gangster standen zum Teil an der rechten Wand des Zimmers, wo es eine Hausbar gab, an der sie es sich gemütlich gemacht hatten, oder sie saßen in den Sesseln und auf der Couch, die im Raum verteilt waren.
    Zuerst machten sie mehr als verdatterte Gesichter. Dann streckten sie zögernd die Hände zur Decke.
    Nur der Boß, Studeway, schob seine Hand langsam am Rockaufschlag hoch. Er wollte an sein Schulterhalfter kommen.
    »Ich würd's nicht tun, Studeway«, sagte Phil' in das Schweigen hinein. »Aus sechs Kanonen getroffen zu werden — das übersteht kein Mensch.« Studeway

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