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0145 - Armee der Gespenster

Titel: 0145 - Armee der Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flugperioden, dann werden wir unsere Milchstraße mit einem Blick übersehen können", versprach Nacro, der von Rhodan beauftragt worden war, den Neulingen alles zu erklären und sie zu beruhigen, wenn der unvorstellbare Anblick zu viel für sie wäre. „Sie wird dann immer mehr zusammenschrumpfen."
    „Verdammtes Gefühl!" rief Keller, sah sekundenlang in das grauenvolle Nichts und fügte dann leiser hinzu: „Und doch ist es großartig, diese absolute Leere, diese Größe, dieses Universum ...
    aber noch großartiger ist, daß es dem Menschen gelang, die Fesseln des Erdgebundenseins abzustreifen."
    Bewegungslos standen sie da und betrachteten die Ewigkeit.
     
    *
     
    Rhodan erwachte aus einem traumlosen Schlaf, erfrischte sich und eilte in die Kommandozentrale, wo Oberst Reg Thomas, der Erste Offizier, das Kommando gerade wieder an Jefe Claudrin abgab, der ebenfalls einige Stunden ausgeruht hatte.
    „Maschinenkontrollen wurden ausgeführt, Sir. Keine Ermüdungserscheinungen bemerkbar, ebenfalls keine Schäden irgendwelcher Art. Flug bisher planmäßig verlaufen."
    „Danke, Thomas. Gehen Sie jetzt schlafen. Sie haben eine Pause redlich verdient. Ich lasse Sie rufen, wenn ich Sie benötige."
    Reg Thomas, der blonde Mann mit der tiefen Narbe an der linken Wange, salutierte und verließ die Zentrale. Rhodan äußerte sich anerkennend über ihn.
    „Ein sehr fähiger Offizier, Claudrin. Man kann sich auf ihn verlassen."
    „Das kann man, Sir", bestätigte der Kommodore und wuchtete seinen mächtigen Körper in den eigens für ihn angefertigten Spezialsessel vor den Kontrollen. Claudrin war ein Umweltangepaßter, und seine Heimatwelt besaß mehr als die doppelte Erdschwerkraft. „Ich kann mir keinen besseren Ersten vorstellen." Er kontrollierte die Daten der Aufzeichnungsgeräte.
    „Hm, wir haben schon eine hübsche Strecke zurückgelegt.
    Eigentlich verwunderlich, daß wir noch keinen Posbis begegneten."
    „Sie unterschätzen die Leere des Raumes, Kommodore. Es wäre ein verwunderlicher Zufall, wenn wir hier einem Fragmenter begegneten." Er sah auf die Instrumente. „Wie hoch ist unsere Geschwindigkeit?"
    „Die bisherigen Perioden wurden mit fünfzig Millionen Überlicht absolviert. Bei regelmäßigen Pausen schafften wir auch achtzig, Sir."
    „Bleiben wir bei fünfzig - das genügt."
    „Das Risiko würde sich nur unwesentlich erhöhen."
    „Trotzdem - es ist bereits hoch genug, meinen Sie nicht auch?
    Wir operieren in Neuland - wenn man den Abgrund so bezeichnen darf." Er lächelte. „Im übrigen wissen wir ja, daß dieser Abgrund längst nicht so leer ist, wie unsere Wissenschaftler immer annahmen. Nun, bisher ist uns noch nichts begegnet."
    Claudrin sah sich vergeblich nach einem Stück Holz um, gegen das er klopfen konnte, aber es war nur Metall und Kunststoff zu sehen. Resigniert benutzte er seinen eigenen Kopf dazu, seine abergläubischen Urinstinkte abzureagieren.
    „Nur nichts verschreien!" warnte er ernsthaft. „Was nicht ist, kann ja noch werden." Rhodan lachte.
    „Sie tun es ja selbst, Kommodore." Er schaute auf die zahlreichen Bildschirme und die anderen Kontrollgeräte. Der Navigationsoffizier schob seine Karten beiseite, in denen er Eintragungen vorgenommen hatte und sah auf. Sein Gesicht zeigte einen ratlosen Ausdruck. Rhodan bemerkte es. „Nun, was ist, Leutnant? Sie sehen so aus, als hätten Sie Sorgen."
    „Oberst Thomas bat mich, alle Beobachtungen in die Karten einzutragen. Ich selbst konnte optisch keine Beobachtungen vornehmen, aber die Instrumente taten das für mich, Sir. Wir haben in den vergangenen Stunden mehrere Dunkelkörper passiert. Thomas meint, es handele sich um weitere Planeten der Posbis, die sie aus der Milchstraße stahlen. Alle diese Dunkelkörper treiben mit relativ geringer Geschwindigkeit von der Galaxis fort, in Richtung auf Andromeda."
    Rhodan nickte.
    „Wir rechneten damit, Leutnant, absolut kein Grund zur Beunruhigung. Die meisten von ihnen sind ohnehin leblos. Sie sind für uns ohne Interesse."
    Der Leutnant zog die Stirn in Falten.
    „Das allein ist es nicht, Sir. Die Energiedatenmesser haben starke Kraftfelder festgestellt, deren Ausmaße viele Lichtjahre betragen. Sie sind in Bewegung, wirbeln um unbestimmbare Mittelpunkte und haben bestimmt einen gewissen Einfluß auf den Kurs unseres Schiffes."
    „Auch das haben wir erwartet, Leutnant", gab Rhodan zurück, ohne daß seine Stimme ironisch klang. „Sie wissen ja selbst, daß wir nach jeder Flugperiode

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