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0145 - Armee der Gespenster

Titel: 0145 - Armee der Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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am Rande des Universums geben, die sich mit Lichtgeschwindigkeit vom hypothetischen Mittelpunkt entfernten und somit für das menschliche Auge immer unsichtbar blieben.
    Rhodan dachte an Ellerts Bericht. Der ehemalige Teletemporarier, in die Ewigkeit und Vergangenheit geschleudert, hatte den Beginn der Entstehung des Universums miterlebt. Sein Erlebnis war der Beweis dafür gewesen, daß die Wissenschaftler sich nicht irrten. Das Universum dehnte sich aus. Aber wenn man sich eine Situation vorstellen wollte, die vor ein oder zwei Milliarden Jahren geherrscht hatte, so mußte man einfach die Entwicklung rückläufig verfolgen. Man mußte sich vorstellen, das Universum zöge sich wieder zusammen - zwei Milliarden Jahre lang. Dann würde man zwangsläufig zu einer Situation gelangen, wie sie damals bereits existierte.
    Damals, so folgerte Rhodan, war der Andromedanebel von unserer Galaxis nicht so weit entfernt wie heute. Beide Milchstraßen waren sich näher.
    Wie nah?
    Rhodan achtete nicht auf die leise geflüsterten Bemerkungen der Wissenschaftler, die sich in gedämpftem Ton miteinander unterhielten. Vor seinem geistigen Auge entstanden endlose Zahlenkolonnen und Daten.
    Die Radialgeschwindigkeit der Sterne und Galaxien! Je weiter ein Stern von der Erde entfernt ist, desto schneller entfernt er sich von ihr. Je weiter eine Milchstraße von der eigenen entfernt ist, desto rasender ist auch ihre Flucht in die Unendlichkeit. Proportional! Der Hydra-Haufen - mehr als zweieinhalb Milliarden Lichtjahre von der Milchstraße entfernt, bewegt sich mit sechzigtausend Kilometern in der Sekunde von ihr fort. Der Andromedanebel, nur anderthalb Millionen Lichtjahre entfernt, würde somit nur vierzig Kilometer in der Sekunde schaffen. Immerhin - das waren einhundertsechsundzwanzig Millionen Kilometer im Jahr. In fünfundsiebzig Jahren ein Lichtjahr! In jedem Jahrhundert rückte der Andromedanebel mehr als ein ganzes Lichtjahr von uns ab.
    Rhodan hielt sich nicht länger damit auf. Er begann zurückzurechnen.
    Vor fünfundsiebzig Millionen Jahren war Andromeda nur fünfhunderttausend Lichtjahre von der Milchstraße entfernt gewesen!
    Vor genau einhundert Millionen Jahren war der Abgrund zwischen den beiden Galaxien nur zweihundertfünfzigtausend Lichtjahre breit!
    Die Radialgeschwindigkeit war nicht konstant. Es war durchaus möglich, daß sie sich im Verlauf der Zeit bei Andromeda vergrößert hatte. Immerhin konnte man damit rechnen, daß der Nachbarnebel vor einer Milliarde Jahren sehr nahe bei der Milchstraße gestanden hatte und der Abgrund nur wenige tausend Lichtjahre betrug, vielleicht weniger.
    Eine phantastische Idee kam Rhodan, doch er wagte es nicht, sie zu Ende zu denken. Wenn er mit der heutigen Technik vor einer Milliarde Jahren gelebt hätte, wäre es ihm mit dem Linearantrieb möglich gewesen, in einer knappen Stunde die Entfernung bis Andromeda zurückzulegen.
    Die Akonen besaßen die technischen Voraussetzungen, eine Art Zeitfeld zu errichten, mit dem man die Vergangenheit realisieren konnte.
    Wenn man nun den Linearantrieb mit dem Zeitfeld der Akonen kombinierte und...
    Ein Summen riß Rhodan aus seinen Träumen. Die Kommandozentrale! Er meldete sich, während die Wissenschaftler ihre Diskussionen unterbrachen. „Rhodan."
    „Hier Kommandant, Sir. Wir beginnen in fünf Minuten mit der letzten Flugperiode über dreitausend Lichtjahre. Unseren Berechnungen nach müßte sich das angegebene Ziel dort aufhalten. Bisherige Anpeilungen erfolglos."
    Nun, das war nichts Ungewöhnliches. Einen Planeten über dreißigtausend Lichtjahre hinweg zu orten, war auch heute noch recht schwierig.
    „In Ordnung, Claudrin. Ich werde in die Zentrale kommen. Geben Sie Alarmbereitschaft für die gesamte Mannschaft."
    Rhodan unterbrach die Verbindung. Die im Beobachtungsraum versammelten Wissenschaftler und dienstfreien Offiziere sahen ihn erwartungsvoll an.
    „In einer halben Stunde wissen wir mehr", sagte Rhodan wortkarg und verließ die Kuppel.
     
    *
     
    Nach der einhundertdritten Flugperiode glitt die THEODERICH ohne jeden sichtbaren oder fühlbaren Übergang in den Normalraum zurück.
    Die Nerven der gesamten Besatzung waren zum Zerreißen gespannt, denn jeder wußte, was von den nächsten Minuten oder Stunden abhing. Vielleicht schon von den nächsten Sekunden.
    Die führenden Männer waren in der Kommandozentrale versammelt.
    Perry Rhodan ließ den Offizier, der die Ortungsgeräte zu bedienen hatte, kaum aus den Augen. Er

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