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0145 - Die fliegenden Särge

0145 - Die fliegenden Särge

Titel: 0145 - Die fliegenden Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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merken. Außerdem zieht die Geschichte nicht, dass sich die ältere Sekretärin in den jüngeren Mann verliebt.«
    »Entschuldige.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Sieh lieber zu, daß wir an das Geld kommen.«
    So eilig hatte es van Goeck plötzlich nicht mehr. »Wo hast du eigentlich gesteckt?« fragte er.
    »Am Bunker.«
    »Aja.«
    »Das Geld!« erinnerte sie.
    »Es soll im Wagen liegen«, erklärte van Goeck und setzte sich in Bewegung.
    Ransome hatte nicht abgeschlossen. Van Goeck öffnete die Beifahrertür und sah den Koffer auf dem Sitz liegen. »Hier ist er!« rief er, drehte sich und hielt ihn hoch.
    »Sieh nach, ob das Geld da ist.«
    Van Goeck legte den Koffer auf den schmutzigen Boden. Er besah sich die Schlösser. Es waren keine Spezialanfertigungen, sondern normal aufzuschieben.
    Der junge Mann öffnete.
    Zuerst war er enttäuscht, weil er die Ledertasche sah. Doch als er sie geöffnet hatte, quollen ihm die Scheine entgegen, und seine Augen begannen zu glänzen.
    Brenda kam näher. »Alles da?«
    »Klar. Willst du nachzählen?« Van Goeck drehte den Kopf und schaute zu Brenda hoch, die neben ihm stehen geblieben war und nachdenklich auf der Lippe nagte.
    »Du freust dich ja gar nicht«, sagte der junge Mann.
    »Nein oder doch.«
    »Wie? Das begreife ich nicht.«
    »Vielleicht jetzt.« Brenda zog blitzschnell ihre Pistole, mit der sie bereits einen Mord begangen hatte. Sie richtete die Mündung auf den Kopf des jungen Mannes.
    Clemens van Goeck bekam nicht nur große Augen, sondern auch eine höllische Angst. Er wusste, dass diese Frau in ihrer Geldgier zu allem fähig war.
    »Bist… bist du verrückt?«
    »Nein, mein Lieber, nur realistisch. Ich rechne mir aus, dass eine Million doppelt so viel sind wie 500.000 Pfund. Das begreifst du doch auch - oder?«
    »Heißt das… heißt das…?«
    »Genau das heißt es. Ich werde dich erschießen, mein lieber Clemens.«
    »Nein, Brenda. Das kannst du doch nicht tun. Du bist wahnsinnig. Verrückt.«
    »Ach, halt den Mund!« erwiderte die Frau kalt und drückte ab.
    Clemens van Goeck starb durch einen Schuss in den Kopf. Ohne einen Laut von sich zu geben, kippte er neben den Wagen und blieb regungslos liegen.
    »Narr«, sagte die Mörderin nur. »Du bist wirklich ein Narr. Ich teile doch nicht mit grünen Jungen.«
    Sie schaute sich um.
    Zwei Leichen lagen dort. Und ein Koffer voller Geld. Die Gegend war einsam, sie konnte die Toten ruhig hier liegenlassen. Bis die gefunden wurden, das dauerte.
    Dann wahrscheinlich von Soldaten, die hier auf dem Gelände übten.
    Sie bückte sich nach dem Koffer.
    Mitten in der Bewegung erstarrte sie. Das Geräusch eines Motors warf all ihre Pläne über den Haufen. Sie drehte den Kopf nach rechts, wo sie den Wagen gehört hatte.
    Sie sah ihn zwischen den Bäumen. Er fuhr genau den Weg, den auch sie hätte nehmen müssen.
    Die Mörderin wurde totenbleich. Plötzlich war ihr gesamter Plan keinen Pfifferling mehr wert, denn jetzt musste sie ums nackte Überleben kämpfen…
    ***
    Irgendwann bogen wir von den glatten Straßen ab. Für mich auf der Ladefläche wurde die Fahrt jetzt zur reinen Quälerei.
    Ich hockte natürlich noch immer auf den Särgen, doch nun hatte ich das Gefühl, in einer Rüttelmaschine zu sitzen. Es ging hin und her. Mal flog ich nach rechts, dann wieder nach links. Der Lastwagen schaukelte nur so durch das Gelände.
    Gelände war der richtige Ausdruck, denn als ich die Plane hob und durch den schmalen Spalt blickte, sah ich den kahlen Wald und den braungrauen, unebenen Boden, der dem Lastwagen so große Mühe bereitete.
    Genau wusste ich nicht, wo wir uns befanden. Da konnte ich halt nur raten. Dadurch dass ich immer wieder nach draußen gepeilt hatte, war mir eines aufgefallen. Ich hatte markante Merkmale gesehen, kannte Straßen und ahnte jetzt, das der Wagen in den Sandhurst Forest, das große Manövergebiet eingefahren war.
    Hier lag sicherlich auch das Ziel.
    Mir ging durch den Kopf, was ich alles über das Gebiet wusste. Viel Gegend und Umgebung, wie man so schön sagt. Wälder, Heide, welliges Gelände, ideal für Manöver und eine klassische Gefechtsausbildung. Aber auch noch alte Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Verstecke, in die man sich verkriechen konnte. Vor allen Dingen lichtscheues Gesindel, gefährliche Elemente konnten hier Unterschlupf finden. Menschliche Verbrecher als auch Dämonen.
    Letztere vielleicht besonders gut, denn sie suchten keinen Kontakt zur Außenwelt, was bei

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