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0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die große Beute
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Wort. Er trollte sich zur Tür, öffnete sie, drehte sich noch einmal um und sagte: »Spielen Sie doch mal eine Partie Billard mit mir, G-man. Darin bin ich noch viel besser als im Katz- und Mausspiel mit der Polizei.«
    Er winkte mit seiner mächtigen Pranke, deren Finger voller roter Haarbüschel waren und zog die Tür hinter sich zu.
    ***
    Phil und ich saßen an unserem Schreibtisch und sahen deprimiert vor uns hin. Schließlich griff Phil mit einem Seufzer in das unterste Fach, nahm die Whiskyflasche und zwei Gläser heraus und schenkte ein.
    »Vielleicht hat der Rote wirklich nichts damit zu tun«, gab er seinen Gedanken Ausdruck.
    Wütend schlug ich mit der flachen Hand auf den Tisch.
    »Ist George MacKnew ein Ganove oder nicht?«, rief ich.
    Phil nickte. »Natürlich. Er ist ein Rackett-Gangster, der ein paar Straßenzüge beherrscht und Schutzgelder eintreibt. Die Leute die immer um seinen Billardtisch herumstehen, helfen ihm dabei.«
    »Wenn ein Rackett-Boss und alle seine Leute hochgenommen werden - unerwartet hochgenommen werden - dann findet man irgendetwas Ungesetzliches bei ihnen oder doch in ihren Wohnungen. Wenn es nicht gleich eine Liste der Erpressten ist, so ist es wenigstens eine Pistole ohne Waffenschein oder ein handfester Knüppel oder irgendeine Art von Totschläger. Was haben wir gefunden? Nichts, gar nichts. In der Wohnung eines braven Bürgers dieser Stadt ist irgendetwas Ungesetzliches zu finden, und wenn es nur eine unversteuertem Flasche Whisky ist. Aber die Taschen und die Zimmer von MacKnew und seinen Freunden sind so engelsrein, als wären sie ausgeräuchert worden. - Und genau das ist es, was ich behaupte. Der rote MacKnew hat gewusst, dass wir uns mit ihm beschäftigen würden.«
    Phil schwenkte das Whiskyglas.
    »Eigentlich selbstverständlich. Er sah das Bild des erschossenen Portland in der Zeitung. Er musste erwarten, dass wir früher oder später herausfinden würden, dass Portland mal für die MacKnew-Gang gearbeitet hat und dass wir ihm dann auf das Fell rückten. Also baute er vor und sorgte dafür, dass wir ihn wieder laufen lassen mussten.«
    »Du bist also sicher, das er den Überfall nicht ausgeführt hat?«
    »Ganz sicher«, erklärte Phil. »Das Alibi ist einwandfrei, und es gilt nicht nur für den Roten, sondern auch für alle seine Leute.«
    »Und wer durchwühlte die Wohnung Portlands?«
    »Sehr wahrscheinlich die Männer, die mit ihm zusammen das Hoverback-Geschäft ausgeräumt haben. Als Slim auf der Strecke blieb, mussten sie sich sagen, dass die Polizei seine Wohnung finden würde. Also gingen sie hin und räumten sie aus; vielleicht, um Beweismittel zu beseitigen; vielleicht auch, weil ein Teil des Raubes dort versteckt war«
    Das Papier mit dem Saphirring von Mrs. Harrigan lag noch auf dem Tisch. Ich nahm den Ring und drehte ihn zwischen den Fingern.
    »Portland war also dabei als der alte Webman umgebracht wurde, aber er allein kann es nicht getan haben.«
    »Warum nicht?«
    »Erinnere dich, was uns über die Vorsicht des Goldschmiedes erzählt wurde. Einem Gangster vom Typ Portlands hätte der Alte niemals nachts freiwillig die Tür geöffnet. Es muss jemand bei ihm gewesen sein, den Webman kannte und dem er vertraute.«
    »Stimmt«, bestätigte Phil und goss die Whiskygläser zum zweiten Mal voll. »Dann scheidet die gesamte MacKnew-Gang für die Tat aus, denn von diesen Burschen ist nicht einer auch nur um eine Daumenbreite vertrauenswürdiger als Slim Portland es war.«
    Ich nahm die Liste vom Tisch, auf der die Namen und in Stichworten die Lebensläufe von MacKnews Leuten festgehalten waren. Jeder von ihnen hatte seine Vorstrafen auf dem Kerbholz, aber alles in allem waren sie klägliche Burschen und keine Gangster von Format. Hank Driver hatte mit Falschgeld angefangen, war dann zum Diebstahl übergewechselt und hatte eine Anzahl von Strafen abgebrummt, bevor er sich MacKnew anschloss.
    Ed Hawken konnte auf eine lange Serie von Autodiebstählen zurückblicken, und einmal war er mit einem Messer zu schnell bei der Hand gewesen.
    Chew Morrin hatte ebenfalls als Falschspieler sein Glück versucht, war nicht geschickt genug, hatte eine Menge Prügel von den Betrogenen bezogen, hatte dann seinerseits zur Gewalt gegriffen, aber bei seinem zweiten Straßenraub war er gefasst worden.
    Fan Logan hatte vier Einbrüche begangen, und er war viermal geschnappt worden. Auf den fünften Versuch verzichtete er und ließ sich lieber von MacKnew anheuem.
    Kenneth Roun

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