Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die große Beute
Vom Netzwerk:
war der Einzige, der im Gangster-Sinne etwas Format besaß, denn er war Schläger bei Baruzzo gewesen, und Baruzzo war zu der Zeit, als er einen Teil des New Yorker Hafen beherrschte, dafür berüchtigt gewesen, das er mit seinen Gegnern kurzen Prozess machen ließ.
    Das waren die Männer der MacKnew-Gang und es waren keine Männer, mit denen man Juwelengeschäfte ausplündem konnte. Sie reichten gerade aus, um kleine Händler, Buchmacher und Straßenverkäufer zu erschrecken.
    »Diese zufällige Zugehörigkeit Slim Portlands zur MacKnew-Gang vor seinem Job bei den Juwelen-Spezialisten lockt uns auf eine falsche Fährte«, sagte Phil, und er schien recht zu haben.
    Wenn der Weg, der uns zu George MacKnew geführt hatte, eine Sackgasse war, dann standen wir wieder am Anfang und hatten bisher nicht eine einzige Frage gelöst.
    Wer lieferte die Tipps über die Sicherungen?
    Warum wurde Henry Webman getötet?
    Wo blieben die geraubten Juwelen?
    Keine dieser Fragen konnten wir beantworten. Also mussten wir von vom anfangen.
    ***
    Am anderen Morgen fingen wir von vorne an. Erinnern Sie sich an Mister Miller, den Direktor der Central Assurance, bei dem die Barowicks versichert waren? Ihn suchten wir auf.
    »Zahlen Sie die Versicherungssumme an die Barowicks aus?«, fragten wir.
    »Nein«, schrie er theatralisch. »Denken Sie an Absatz 2, des Paragrafen 42. Wir zahlen nicht, solange uns Mister Barowick nicht beweist, dass seine Angestellten nichts mit dem Überfall zu tun haben.« Er rieb sich die Hände. »Absatz 2 ist eine feine Sache.«
    Wir fuhren zu Fred Barowick. Wir fanden ihn in seinem Laden. Die drei Verkäuferinnen standen hinter der Theke. Barowick trug keinen Verband mehr, sondern nur noch ein Heftpflaster.
    »Wir hören von der Versicherung, dass sie nicht zahlen will.«
    »Ich weiß es«, erklärte er gelassen. »Man hat es mir schriftlich mitgeteilt. Die Versicherung vertritt die Ansicht, dass eines von den Mädchen den Gangstern Informationen geliefert hat. Ich halte das für Unsinn, aber ich kann das Gegenteil nicht beweisen. Wie stehen Ihre Nachforschungen, Mister Cotton? Jetzt bin ich doppelt daran interessiert, denn wenn Sie mir nicht das Beweismaterial dafür liefern, dass meine Verkäuferinnen nichts mit der Sache zu tun haben, bekomme ich kein Geld von der Versicherung. Kein Geld und der Verlust des Schmuckes - das könnte der Firma Barowick & Son das Genick brechen.«
    »Sie wissen, dass das Hoverback-Geschäft gestern überfallen wurde?«
    »Selbstverständlich. Sie glauben doch nicht, dass ich irgendetwas damit zu tun habe? Ich habe um diese Zeit mit einem Juwelenhändler im Café der Diamantenbörse verhandelt. Ich nenne Ihnen gern seine Adresse.«
    »Unnötig. Ich zweifle nicht daran, dass Ihr Alibi genauso einwandfrei ist, wie für die Stunde, in der Henry Webman ermordet wurde.«
    Das Blut schoss ihm ins Gesicht. Er biss sich auf die Unterlippe. »Es tut mir leid, dass ich Ihnen Webmans Namen nicht sofort genannt habe«, stieß er hervor. »Das hätte mir Ihre hässlichen Verdächtigungen erspart.«
    »Uns hätte es eine Menge Arbeit erspart«, antwortete ich kalt. »Webman wäre vermutlich noch am Leben, und der Überfall auf das Hoverback-Geschäft wäre nie passiert.« Ich zog eine Fotografie Slim Portlands aus der Tasche.
    »Haben Sie diesen Mann bei dem Überfall auf Ihr Geschäft gesehen?«
    Er betrachtete das Bild lange.
    »Ich bin nicht sicher«, sagte er schließlich. »Ein Teil der Männer hatte ja die Schals hochgezogen, aber ich möchte annehmen, dass dieser Mann nicht dabei war.«
    Er rief die Mädchen herein. Sie mussten sich der Reihe nach das Bild ansehen. Joan Legrow begann beim Anblick des Toten entsetzt zu weinen, während Hedy Hayser und Liane Wandrey kalt blieben. Hedy Hayser glaubte, den Mann zu erkennen, während die beiden anderen sich nicht sicher waren.
    Na ja, das half uns auch nicht weiter.
    »Wie geht es eigentlich Ihrem Vater, Mister Barowick?«, fragte Phil, als wir uns verabschiedeten.
    »Schlecht«, antwortete Barowick jun. »Er hatte einen neuen Anfall. Ich erhielt einen Anruf des Sanatoriums.«
    Als wir im Wagen saßen, fragte Phil: »Wenn du einen herzkranken Vater hättest, der einen neuen Anfall erlitten hätte, würdest du ihn nicht besuchen?«
    »Doch«, antwortete ich. »Ich würde es tun.«
    »Hm, Fred Barowick scheint seinen Vater nicht sonderlich zu lieben, oder er macht sich keine großen Sorgen um seinen Zustand.«
    Wir fuhren zum Hafen hinunter.

Weitere Kostenlose Bücher