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0147 - Ich flog in die Todeswolke

0147 - Ich flog in die Todeswolke

Titel: 0147 - Ich flog in die Todeswolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer kleiner wurde.
    Wenige Herzschläge lang blieben sie auf einer Höhe, dann war der Toyota vorbei.
    Suko richtete sich wieder auf. »Was haben Sie gesehen?« fragte er.
    »Einen Glatzkopf. Er hockte neben der Fahrerin.«
    »Fahrerin?«
    Der Driver schnalzte mit der Zunge. »Klar, Fahrerin. Eine Superpuppe, sage ich Ihnen. Mann, die hat Dynamit im Pullover. Schwarze Haare, das konnte ich noch erkennen.«
    Suko wußte Bescheid. Er hatte richtig getippt. Marvin Mondo steckte wieder mit Lady X zusammen. Die beiden schienen sich zu einem höllischen Paar zu entwickeln.
    »Kennen Sie die?« fragte der Fahrer.
    »Ja.«
    »Sagen Sie nur nicht, die Puppe da gehört zu ihnen.«
    »Nein, das nicht.«
    »Aber Sie sind hinter der Wuchtbrumme her?«
    »Das ja.«
    Der Driver lachte. Er fuhr langsamer und rollte dabei auf die linke Seite. »Also, wenn mein Weib mit solch einem Glatzkopf abgehauen wäre, gäbe es auch Stoff, das kann ich Ihnen sagen.«
    Suko ließ den Mann in dem Glauben, daß es sich dabei um einen Eifersuchtsanfall handelte. Sie fuhren zwar in Richtung London, hatten jedoch das gewaltige Areal des Großflughafens London noch nicht verlassen. Der offizielle Teil des Airports lag zwar hinter ihnen, doch an ihn schlossen sich die zahlreichen kleinen Flugfelder an, auf denen die Privatflugzeuge vieler Reicher standen. Hier hatten auch zahlreiche Geldmagnate ihre Düsenjets stehen. Die großen Hangare wurden vom kalten Licht der Bogenlampen angestrahlt. Aus der Entfernung gesehen wirkten sie wie die Kulisse für einen Zukunftsfilm.
    Der Driver pfiff und warf Suko hin und wieder einen knappen Blick zu. »Nehmen Sie’s nicht so tragisch, Mann. Es gibt noch genug flotte Bienen auf unserer Erde.«
    »Klar, Sie haben recht.«
    »Immer.« Der Fahrer pfiff weiter.
    Suko peilte in den zweiten Rückspiegel an seiner Seite. Er sah den bewußten Wagen hinter dem Taxi. Das beruhigte ihn. »Wollen Sie sich nicht bald überholen lassen?« fragte er den Driver.
    »Klar. Wäre an sich an der Zeit. Harry, der Agentenschreck, kommt mit seinem nächsten Trick.« Harry pfiff wieder, doch dieses Geräusch endete mit einem Mißton, dem ein Fluch folgte.
    »Was ist los?« fragte Suko.
    »Er biegt ab.«
    »Was?« Der Chinese drehte sich auf seinem Sitz herum und schaute durch die hintere Scheibe.
    Kein Zweifel. Der Wagen mit Mondo und Lady X hatte geblinkt und fuhr bereits auf einer anderen Spur, um in die Abfahrt zu gelangen. Für die Insassen des Taxis wurde es kriminell, da sie sich weiter vorn befanden.
    Harry tippte auf die Bremse. Das Fahrzeug wurde langsamer. Und dann zog Harry es wider aller Verkehrsregeln über einen weißen Streifen und ein Stück Rasen, um doch noch in die Abfahrt zu gelangen. Er fuhr dabei über die Trasse, gab dem Unterbodenbau noch einige kräftige Stöße ab und rollte im spitzen Winkel in die Abfahrt hinein, wobei er das Lenkrad sofort wieder herumzog, um auf die richtige Fahrspur zu gelangen.
    »Alles von James Bond abgeguckt?« fragte Suko beeindruckt.
    »Fast alles. Der Rest ist eigene Initiative.«
    »Aha.«
    Die Abfahrt wurde fast zu einem Karussell. Harry, der Agentenschreck, kurbelte wie ein Wilder am Volant, die Reifen rutschten über den feuchten Straßenfilm, aber Harry packte es.
    »Da hinten ist der Wagen«, sagte er.
    Der Rover fuhr auf gerader Strecke weiter. Er war das einzige Fahrzeug neben dem Taxi, das um diese Zeit über die menschenleere Straße fuhr. Ideal zum Verfolgen.
    »Jetzt können sie uns entdecken«, murmelte Harry und produzierte eine Waschbrettstirn. »Nein, die biegen sogar ab.«
    Tatsächlich, der Range Rover blinkte rechts.
    »Wo können die hinwollen?« fragte Suko.
    Harry kannte das Gelände. »Das ist ein privates Flugfeld«, erklärte er. »Die Hangare da schräg rechts, die gehören dazu. Da stehen die Maschinen.« Er lachte.
    »Was ist?«
    »Mann, da haut Ihre Perle mit einem Flugzeug ab. Noch besser als im Film. Sagenhaft.« Harry schlug aufs Lenkrad.
    Was er als einen Spaß empfand, war für Suko bitterer Ernst. Er ahnte, was die anderen vorhatten. Wenn sie es tatsächlich schafften, mit einer Maschine zu fliehen, sah er lecker aus. Dann war alles umsonst gewesen.
    »Soll ich noch dranbleiben?« Harry schaute Suko grinsend an.
    »Ja.«
    »Sie geben nicht auf, wie?«
    »Nie.«
    »Das ist gut. Ich sage mir auch: man darf die Weiber nicht so ohne weiteres laufenlassen. Wenn ich da an meine Alte denke…«
    Suko verdrehte die Augen. Der gute Harry fiel ihm langsam auf

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