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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vorrangig darauf an, so schnell wie möglich an sein Ziel zu gelangen.
    Er schwebte Frankreich entgegen. Sobald es möglich war, ging er auf Höchstgeschwindigkeit.
    Es gab da nur etwas, das er nicht bedacht hatte…
    ***
    In Zamorra krampfte sich alles zusammen. Soeben noch dem Tod durch Absturz aus einer Höhe von fünfzehn Metern entgangen, stand er abermals einer mörderischen Gefahr gegenüber!
    Es gab keinen Zweifel, daß der Vampir seinen Aufstieg verfolgt hatte. Und es gab keinen Zweifel, daß er genau wußte, mit welchen magischen Mitteln Zamorra diesen Aufstieg geschafft hatte.
    Lange, spitze Eckzähne schimmerten im halbgeöffneten Mund der höhnisch grinsenden Bestie.
    Der Vampir trug eine violette Uniform wie jene Kreaturen, die Zamorra auf dem Drachen gesehen hatte. Offenbar stellten sie eine Art Stadtpolizei dar und unterschieden sich dadurch von den schwarzgekleideten Raumfahrern. An der Seite des Vampirs hing ein langes Schwert, und seine linke Hand lag auf dem Griffstück einer Strahlwaffe, wie Zamorra sie schon mehrfach bei den Raumfahrern bemerkt hatte. Diese Waffe verschoß jenes weißliche Energienetz, das jeden Getroffenen sofort einhüllte und bewegungslos machte.
    Wie das Netz einer Spinne!
    »Herzlich willkommen«, lachte der Vampir blutdurstig und streckte seine Hände nach Zamorra aus.
    Im gleichen Moment fuhr er wieder zurück, streckte die Hände abwehrend aus. Ein schrilles, durch Mark und Bein gehendes Pfeifen entrang sich seinem weit aufklaffenden Mund.
    Im ersten Moment wußte Zamorra nichts mit der veränderten Situation anzufangen. Zu jäh war der Umschwung gekommen.
    Dann aber fühlte er die Wärme und die Vibration des Amuletts.
    Der Vampir schrie!
    Eine silbrige Aura hüllte ihn ein, die ihren Ausgang im Zentrum des Amuletts hatte. Der Drudenfuß pulsierte in rasenden Intervallen. Der Vampir sank in die Knie. Sein Gesicht wurde falttig und grau. Ein unbeschreiblich schneller Alterungsprozeß setzte ein.
    Augenblicke später zerfiel die Gestalt bereits zu Asche. Nur die violette Uniform blieb zurück.
    Gleichzeitig fühlte Zamorra, wie seine Erschöpfung wich. Sollte das Amulett etwa…?
    Die Aktivität von Merlin’s Stern erlosch wieder. Ruhig hing die silberne Scheibe mit der Kraft einer entarteten Sonne vor seiner Brust.
    Der Meister des Übersinnlichen starrte auf seinen besiegten Gegner, zu dessen Vernichtung er selbst nicht beigetragen hatte. Das Amulett hatte selbstständig gehandelt, wie schon öfters in der letzten Zeit. Sinnend betrachtete Zamorra die Uniform und den Ascherest.
    Die Vampire besaßen menschliche Gestalt. Wohl waren sie blaßhäutig und hochgewachsen, aber mit seinen hundertachtundachtzig Zentimetern war Zamorra auch nicht gerade ein Zwerg. Und wer nicht genau hinsah…
    Er faßte seinen Entschluß. Vorsichtig nahm er die schlaffe Uniform auf und streifte sie über seine Kleidung. Dann gürtete er sich auch mit Schwert und Fesselstrahler. Doch er vertraute der fremden Strahlwaffe nicht so ohne weiteres, sondern erprobte sie zunächst. Dabei erkannte er, daß er keinen Vorhaltewinkel benötigte. Der Ausstoß des energetischen Netzes geschah nahezu lichtschnell. Für das Opfer gab es kaum eine Möglichkeit, auszuweichen.
    Dann sah er an der Innenseite der Mauer hinab. Es gab Leitern und Treppen, über die man in die Stadt gelangen konnte. Aber unten wartete jeweils ein Wachtposten.
    Zamorra beschloß, das Risiko einzugehen. Mit der violetten Uniform konnte er es wagen. Er brauchte die Mimikry lediglich auf sein Gesicht einwirken zu lassen, um sich an dem Wächter vorbeizuschleichen.
    Er lächelte. Plötzlich sah er wieder eine Chance.
    Sein Gesicht veränderte sich für einen etwaigen Betrachter plötzlich. Es wurde totenblaß, die Augen begannen rötlich zu glühen. Dann machte sich der Vampir Zamorra auf den Weg nach unten.
    Seine Tarnung war perfekt.
    Er war ein kleiner Vampir, der dem Wachtposten am Fuß der Treppe kurz zuwinkte und an ihm vorbei schritt, der Stadt entgegen. Binnen Augenblicken war er im Gewirr der Gassen und Straßen verschwunden.
    Niemand kümmerte sich um ihn. Die violette Uniform war sein bester Schutz.
    Und dann drang Kampflärm an sein feines Gehör…
    ***
    Plötzlich trat Totenstille ein.
    Auch Claudia ließ ihr Schwert sinken, mit dem sie sich bis jetzt hatte verteidigen können. Sie hatte einmal Fechten gelernt und konnte mit dem Degen gut, sogar sehr gut umgehen, doch ein Langschwert war da etwas völlig anderes. Es war

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