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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schirm um Château Montagne wieder stand. Auch Nicole hatte in der Aufregung nicht daran gedacht, ihn zu warnen, war ebenfalls nicht auf den doch so naheliegenden Gedanken gekommen.
    Die magische Schutzzone endete an den Mauern von Château Montagne!
    Manuela reagierte zuerst. Bill sah, wie sie im Sitz zusammensank, wie ihre Augen stumpf, glanzlos wurden. Die Angst und die Überraschung sprangen ihn an, krallten sich in ihm fest.
    Und dann - war auch für ihn alles vorbei.
    Er konnte nicht mehr denken!
    Er nahm nichts mehr wahr!
    Die Apathie-Seuche, die Verdummungs-Pest, hatte zugeschlagen und zwei Menschen im landenden Sikorsky voll erwischt!
    Der Landevorgang wurde dadurch nicht unterbrochen, daß der Pilot plötzlich kein Interesse mehr an der Steuerung der Maschine zeigte, aber es gab auch keine Möglichkeit mehr, diesen Landevorgang zu lenken und zu einem sanften Aufsetzen werden zu lassen.
    Mit unveränderter Geschwindigkeit sank der Hubschrauber in die Tiefe!
    Mit fast Fallgeschwindigkeit!
    Der Boden raste der Maschine förmlich entgegen.
    Dann kam der zerschmetternde Aufprall, von keiner Kraft abgefangen!
    Metall verformte sich knirschend und knallend. Schweißnähte platzten auf, die Glaskuppel der Kabine wurde förmlich abgesprengt und segelte irgendwohin. Zwei apathische Menschen in ihren Sitzen wurden schwer herumgeschleudert. Die Zelle verformte sich, schob sich förmlich ineinander. Die Rotorblätter schmetterten in den Erdboden und zersprangen knallend. Eine Benzinleitung zerriß. Funken sprangen über.
    Eine gewaltige Flammenzunge stach brüllend in den Himmel!
    ***
    Zamorra lächelte. Er sah das Mädchen und den Mann prüfend an. Sie waren nicht schwarzblütig, denn sonst wären sie nicht von den anderen Ungeheuern bekämpft worden. Außerdem sprach das Amulett nicht auf sie an, ein weiteres untrügliches Zeichen für das Menschentum der beiden.
    Sie waren jung. Zamorra schätzte das Mädchen auf neunzehn, den Mann auf höchstens zweiundzwanzig oder dreiundzwanzig Jahre. Ihre Kleidung war verschlissen. Sie mußten sich schon längere Zeit im Stadium der Gejagten, der Ausgestoßenen, befinden.
    Woher kamen sie? Wie waren sie in die Stadt gelangt? Waren sie auf ähnliche Weise in diese Dimension gebracht worden wie er, unter ähnlichen Umständen geflohen? Oder gab es noch eine weitere, Zamorra unbekannte Verbindung zur Dimension, in der sich die Erde befand?
    Er erkannte, daß der Mann an den Spinnfäden festhing, und sah auch den Zweifel in den Augen der beiden Menschen. Sie schätzten ihn nach seiner violetten Uniform ein, hielten ihn für einen Vampir.
    Er hängte sich das Amulett wieder um. »Mein Name ist Zamorra«, stellte er sich vor und streckte die geöffneten Hände aus. »Ich bin keiner der Vampire, im Gegenteil. Ich bin ein ganz normaler Mensch.«
    Die Untertreibung des Jahres, dachte er dabei.
    Immer noch zitterte ihm die Schwertspitze entgegen. Dennoch trat er auf die beiden zu. Das Mädchen sprach ihn an.
    »Bleiben Sie stehen…«
    Sie hatte deutsch gesprochen. Zamorra schaltete sofort um. Er beherrschte diese Sprache.
    »Seien Sie vernünftig Ich tue Ihnen nichts«, sagte er. »Sonst hätte ich zulassen können, daß diese Monstren Sie weiter attackierten. Sie waren am Ende.«
    Wider Willen nickte das Mädchen. Er schob sich ungeachtet des Schwertes an ihr vorbei. Er wußte, daß sie ihn nicht mehr bedrohen würde.
    »Wer sind Sie?« fragte sie, als er direkt vor dem Netz stehenblieb. Er sah das festklebende Kurzschwert und die haftenden Beine des Mannes. Dann sah er zu der toten Riesenspinne hinüber.
    Ähnliche Monstren hatte er damals gesehen, als ein Jung-Dämon ihn und eine Gruppe deutscher Studenten zu seinem Spielball machte und sie in seine Welt holte. [3]
    Nur kurz flackerte die Erinnerung an jenes Erlebnis in ihm auf. Dann nahm er das Amulett wieder zur Hand.
    Es vibrierte nur schwach, als es in die unmittelbare Nähe der Spinnfäden kam.
    Zamorra lächelte. Damit hatte er schon so gut wie gewonnen. Er hielt die silberne Scheibe an das Netz.
    Das Unglaubliche geschah. Innerhalb von Sekundenbruchteilen löste es sich auf, zerpulverte förmlich und regnete als Staub zu Boden.
    Der junge Mann schrie überrascht auf und sprang ein paar Meter zurück. Das jetzt haltlose Schwert klirrte zu Boden.
    Zamorra drehte sich wieder um.
    »Wer sind Sie?« wiederholte das Mädchen ihre Frage. Sie hatte das Schwert sinken lassen.
    »Ich bin Parapsychologe«, erklärte er. »Ich wurde von

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