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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vampire…?
    Zamorra wagte nicht, daran zu denken. Es war Wahnwitz, diese Stadt zu seiner Operationsbasis machen zu wollen. Eine Million Gegner ließen seine Chancen auf eine Rückkehr in seine Welt auf Null zusammenschrumpfen.
    Immer noch stieg er empor.
    Acht Meter!
    Er sah nicht mehr nach unten. Nur noch nach oben. Wenn jetzt seine Kräfte nachließen, brauchte er sich keine Sorgen mehr zu machen. Wenn ihn der Absturz aus acht, neun Metern Höhe nicht umbrachte, würde er zumindest mit zerschmetterten Gliedern unten liegenbleiben und verdursten.
    Höher!
    Zehn Meter!
    Elf…
    Er zitterte plötzlich und fühlte Schweißtropfen auf seiner Stirn.
    Seine Kräfte wurden schwächer!
    Langsamer wurde sein Aufstieg!
    Seine Augen weiteten sich. Noch dreieinhalb Meter Mauer!
    Er entsann sich jener Szene in der Weißen Stadt der Lemurer. Damals, als er auf der Spur von Ansu Tanaar gewesen war. Ein Drachen-Dämon hatte ihn über die Brüstung eines Turmes geschleudert. Zamorra hatte seinen Sturz mit dem Amulett stoppen und wieder nach oben schweben können. Doch als er oben ankam, war er vom Kräfteschwund fast tot. Nur durch die Hilfe eines Freundes hatte er überleben können. Der Lemurer hatte ihm einen Teil seiner eigenen Lebenskraft geschenkt. [2]
    Wie hoch war er damals geschwebt?
    Hatte er sich hier und jetzt überschätzt, sich zuviel zugetraut? Erreichte er die Mauerkrone nicht mehr?
    Nicht nachgeben! peitschte es in ihm. Wenn du nachläßt, bist du verloren!
    Er gab nicht nach. Er kämpfte sich zäh weiter nach oben, obgleich der Aufstieg immer langsamer wurde. Seine Kräfte verbrauchten sich, er mußte immer mehr Konzentration und Anstrengung aufbieten, um sich überhaupt noch in der Luft halten zu können!
    Es war ein fantastischer, geradezu unglaublicher Anblick. Ein unbeteiligter Zuschauer hätte wahrscheinlich an seinem Verstand gezweifelt. Ein Mensch schwebte an einer glatten Mauer empor!
    Noch zwei Meter!
    Zamorra keuchte.
    Es ging doch nicht mehr!
    Er mußte aufhören!
    Aber er wollte nicht.
    Im letzten Moment handelte er noch einmal. Sprang förmlich in der Luft in die Höhe, als habe er eine feste Basis unter sich. Die existierte sekundenlang noch in Form der magischen Kraft, zerflatterte aber schon im nächsten Augenblick.
    Und er bekam Kontakt!
    Seine Hände krallten sich an der Mauerkrone fest.
    In schwindelnder Höhe hing Zamorra an der Außenwand der Mauer zwischen Leben und Tod!
    Seine Muskeln spannten sich noch einmal. Sein eisernes Fitneßtraining, das er täglich absolvierte, wenn er sich im Château aufhielt, kam ihm einmal mehr zugute.
    Er zog sich empor!
    Sein Kopf ragte jetzt über die Mauer, sein Oberkörper. Sein Gesicht war von der Anstrengung verzerrt, er sah fast nichts. Nur die Mauerkante, über die er sich jetzt mit letzter Kraft schob.
    Das linke Bein mit schnellem Hüftschwung hoch! Es lag auf der Mauer!
    Das andere nachziehen, und dann sah er, daß er sich auf die Innenseite herabrollen lassen konnte, weil einen Meter unter ihm ein Laufgang existierte.
    Erleichtert atmete er auf, als er auf dem Stein lag und den festen Halt unter sich spürte. Er hatte es geschafft! Er war in der Stadt!
    Langsam richtete er sich auf.
    Drehte sich um.
    Und sah direkt in das zu einem höhnischen Grinsen verzerrte Gesicht eines Vampirs…!
    ***
    Claudia Martin reagierte reflexartig. Sie ließ sich einfach fallen, preßte sich flach auf den Boden. Daß sie dabei keine Rücksicht auf sich selbst nehmen konnte, daß sie hart aufkam, spielte nur eine untergeordnete Rolle.
    Die Spinne sprang über sie hinweg!
    Sekunden dehnten sich zu entsetzlichen Ewigkeiten, während denen der riesige, schwarze, haarige Spinnenkörper in der Luft über ihr schwebte. Die sechs langen, gegliederten Beine mit den harten Tasthaaren an den Enden weit ausgestreckt, eines der Beine davon durch den Schwerthieb verkürzt!
    Claudia hörte sich schreien.
    Zentimeter neben ihrem Kopf setzte die Bestie hinter ihr auf, federte den Aufprall auf den Beinen ab. Das Mädchen rollte sich zur Seite, fing einen Blick Peter Kirsts auf, der Überraschung und Angst ausdrückte. Claudia kam auf die Knie, das Schwert vorgestreckt. Doch die Spinne kreiselte nicht herum.
    Sie duckte sich verwirrt zusammen, wurde plötzlich klein. Claudia begriff überraschend schnell. Das Rieseninsekt hatte die Meute der Verfolger entdeckt.
    Auf kürzeste Distanz standen sich Ungeheuer in Menschengestalt und die Riesenspinne gegenüber.
    Claudia richtete sich

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