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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einem Raumschiff hierhergebracht. Ich konnte entkommen und unbemerkt in die Stadt gelangen.«
    Der Mann lachte bitter auf. »Sehr schön, Zamorra. Dann sind wir jetzt zu dritt und können nicht mehr hinaus. Oh, verdammt, wie gern möchte ich diese Stadt verlassen… wie kommen Sie eigentlich zu der Uniform?«
    Zamorra grinste. »Ich habe sie einem Vampir ausgezogen. Er sieht momentan leicht staubig aus.«
    Die Augen des Mannes weiteten sich. »Sie - sie haben… es ist Ihnen gelungen, einen von diesen verdammten Blutsaugern zu töten? Das…«
    Zamorra hob die Schultern. »Hm«, brummte er nur.
    »Sie sind Franzose, nicht wahr?« schaltete sich das Mädchen ein. »Ihr Akzent… was ist das für eine Silberscheibe?«
    »Ein Amulett«, erwiderte Zamorra knapp. »Erzählen Sie mir mehr von sich und der Stadt. Ich bin ziemlich fremd hier, erst vor ein paar Stunden in diese Welt entführt worden und seit einer halben Stunde in der Stadt.«
    Peter Kirst stellte das Mädchen und sich vor. Dann begann er zu berichten. Als er von einem Dimensionsloch sprach, durch das sie in diese Welt gerutscht waren, hob Zamorra überrascht die Brauen. Es war zwar kein Geheimnis, daß es Weltentore in zahlreiche fremde Dimensionen gab - das geheimnisvolle Bermuda-Dreieck zählte dazu aber der Zugang in diese Welt war ihm bisher unbekannt gewesen. So unbekannt wie die Vampire, die sich die Mühe gemacht hatten, mit Raumschiffen die Erde anzufliegen! Hätten sie es nicht einfacher haben können?
    Er fragte danach.
    »Das Weltentor ist eine Einbahnstraße«, erklärte Claudia Martin. »Es gibt nur den Weg nach hier, nicht aber umgekehrt! Deshalb vielleicht müssen sie den weiten Weg nehmen…«
    Peter erzählte weiter. Berichtete von den Bewohnern der Stadt, die tagsüber zumeist in ihren gelben Häusern blieben und sich erst nachts, wenn die violette Sonne am Horizont versunken war, ins Freie trauten. Es gab nicht viele, die sich bei Tage auf den Straßen bewegten. Jene, die sie gehetzt hatten, gehörten zu den wenigen, und außerdem die Vampire, denen eine besondere Rolle zukam. Sie waren eine Art Ordnungshüter und zugleich Militär. Sie schützten den dämonischen Herrscher in seinem Palast und waren sein verlängerter Arm, was die Stadt anging.
    Zamorra grinste. Er hatte plötzlich einen verwegenen Plan gefaßt.
    »Um so leichter wird es mir fallen, mich in den Palast einzuschleichen und dem Herrscher meine Bedingungen zu stellen!«
    Claudia erblaßte. »Bisher hat niemand den Palast wieder lebend verlassen, der nicht selbst ein Monster war…«
    Zamorras Grinsen schwächte sich zum Lächeln ab. »Mir stehen diverse Möglichkeiten zur Verfügung, die anderen abgehen«, dabei griff er zum Amulett. »Ich habe es mir in den Kopf gesetzt, in unsere Welt zurückzukehren, und vielleicht kann ich dabei gleichzeitig hier und jetzt diverse Dinge regeln und ändern. Wer ist dieser Herrscher? Heißt er etwa Es’chaton?«
    Peter Kirst pfiff durch die Zähne. »Woher kennen Sie den Namen, den selbst die Stadt-Monster nur hinter vorgehaltener Hand aussprechen? Ich glaube, Sie wissen doch mehr, als Sie sagen wollen.«
    »Ich weiß nur, daß der Kommandant des Räumers von einem Herrscher namens Es’chaton sprach. Es liegt nahe, daß jener und der Bursche im Palast miteinander identisch sind.«
    »Es’chaton ist der Herrscher«, sagte Peter. »Aber ich glaube, niemand außer den Vampiren weiß, wie er aussieht, wer er ist. Ein Dämon? Leicht zu glauben, wenn man sich die Bewohner dieser Stadt ansieht…«
    Zamorra hob die Hand.
    »Sie kennen sich in der Stadt besser aus als ich. Führen Sie mich zum Palast.«
    Doch Peter schüttelte den Kopf.
    »Zum Selbstmörder eigne ich mich überhaupt nicht, Zamorra… ich werde den Teufel tun und Sie hinführen. Ich möchte noch ein paar Tage länger leben, auch wenn es ein verdammt unwürdiges und hoffnungsloses Leben ist. Aber ich…«
    Zamorra deutete auf die größtenteils zerfallenen Leichen der Bestien. »Sie haben gesehen, wie ich mit Ihren Verfolgern fertiggeworden bin. Meinen Sie nicht, daß ich in der Lage bin, Sie und mich zu schützen? Denken Sie auch an den Vampir, den ich ausgeschaltet habe«, behauptete er.
    Peter zuckte zweifelnd mit den Schultern. »Ich weiß nicht«, murmelte er.
    »Sie berichteten vorhin, daß es keine Möglichkeit gäbe, die Stadt und die Welt zu verlassen«, fuhr Zamorra fort. »Ich werde Es’chaton dazu zwingen, uns ein Raumschiff zur Verfügung zu stellen.«
    Peter Kirst

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