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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schwer, mehr eine Schlag- als eine Stoßwaffe. Und beim Fecht-Training war die Situation auch völlig anders gewesen. Dort ging es nur um Punkte, hier aber um das Leben.
    Um ihres - und um das von Peter Kirst, der immer noch am Spinnennetz klebte!
    Sie selbst war bis hart an den Rand des Netzes zurückgetrieben worden, hatte nicht mit dem Rücken zur Wand Deckung suchen können, weil sie die Monstren nicht nur von sich, sondern auch von Peter abhalten mußte, der verzweifelt versuchte, sein eigenes Kurzschwert aus dem Netz zu befreien. Doch es gelang ihm nicht. Es schien, als sei der Klebstoff eine atomare Verbindung mit dem Metall eingegangen.
    Zwei der Ungeheuer, die sich im Tode in vogelartige Kreaturen verwandelt hatten, hatte sie niederstrecken, einige andere verletzen können. Doch die geschlagenen Wunden schlossen sich zusehends wieder. Es war ein entsetzlicher, verzweifelter Kampf um Leben und Tod geworden, und sie selbst hatte auch einiges einstecken müssen.
    Und dann war plötzlich die Stille eingetreten!
    Die Ungeheuer, die sich unter der sinkenden Sonne langsam zu verwandeln begannen, um ihre wahre Gestalt zu zeigen, erstarrten, wandten sich langsam um.
    Was war geschehen?
    Claudia keuchte, atmete tief durch. Sie nutzte die Ruhepause, so gut es ihr möglich war. Denn wer konnte sagen, was jetzt kam? Bislang war stets nur eine Steigerung der Schrecken erfolgt. Claudia glaubte nicht mehr daran, daß das Grauen seinen Höhepunkt erreicht haben konnte.
    Hinter den vielfältigen Ungeheuern sah sie jetzt eine Gestalt in der violetten Uniform der Stadtpolizei, oder wie auch immer man diese Gruppe nennen mochte, die für ein Mindestmaß an Ordnung sorgte, zu den Palastwachen gehörte und auch die Stadtmauer und das Tor absicherte.
    Ein Vampir!
    Nur Vampire gab in dieser Organisation, die dem Herrscher direkt unterstand, jenem Dämon, der im Palast hauste und den nie ein Sterblicher zu Gesicht bekommen hatte.
    Doch irgend etwas an dem Vampir stimmte nicht, das nahmen ihre feinen Sinne sofort wahr. Er war anders. Allein von Gestalt war er einen Kopf kleiner als der Durchschnitt dieser blutsaugenden Riesen, obgleich das Mädchen ihn auf über einen Meter und achtzig schätzte. Und sein blasses Gesicht… sie glaubte ein leichtes Flimmern zu erkennen, so als würden seine Konturen unscharf, und darunter verberge sich etwas ganz anderes!
    Der Violette sprach!
    »Zur Seite, Bestien!« schmetterte seine Stimme, und plötzlich hielt er etwas silbern Schimmerndes in der Hand. Eine Scheibe, die plötzlich hell aufstrahlte.
    Die Alptraumgestalten kreischten entsetzt. Lichtschauer regneten wie spitze Pfeile auf sie herab, schlugen in monströse, nichtmenschliche Körper ein und streckten sie nieder. Eine kreischende, heillose Flucht begann. Mehr und mehr der Wesen brachen zusammen. Sie versuchten an dem Vampir vorbeizukommen. Doch er wandte sich um und sandte ihnen aus der silbernen Scheibe weitere Blitze nach. Die grellen Energiefinger durchschlugen die Gestalten der fliehenden, taumelnden Monstren und schmetterten sie sterbend und sich auflösend zu Boden.
    Dann herrschte wieder Ruhe.
    Tödliche Stille.
    Und durch diese Stille ertönten die Schritte, mit denen der Vampir in der violetten Uniform auf die beiden Menschen zutrat…
    ***
    Unter dem Helikopter tauchte das Loire-Tal auf. Bill flog hoch, um in größerer Höhe höhere Geschwindigkeiten erreichen zu können. Jetzt aber ging er etwas tiefer, um sich besser orientieren zu können.
    Manuela neben ihm im Co-Sitz genoß den Flug. Sie hatte auf ihrem Platz nichts zu tun, weil Bill die Maschine allein flog.
    Bill verglich die Landschaft unter ihm mit Karte und Kompaß. Eine kurze Kurskorrektur brachte ihn auf direkten Kurs zum Château Montagne.
    Nach einiger Zeit tauchte das Schloß unter ihnen auf, aus der Höhe wie ein Spielzeugmodell in einer Eisenbahnanlage wirkend.
    »Da unten ist es«, murmelte der blonde Historiker. Er ließ die Maschine sinken. Die Rotorendrehzahl sank, während der Sikorsky sich auf das Schloß hinabsenkte.
    Bill wollte nicht im Schloßhof direkt landen, sondern außerhalb neben dem Zufahrtsweg. Es war für ihn einfacher.
    Tiefer sank die Maschine!
    Und dann trat das ein, was zwangsläufig geschehen mußte - woran aber niemand mehr gedacht hatte.
    Der Helikopter tauchte in die Apathie-Zone ein…
    Bill hatte damit nicht mehr gerechnet, hatte die Gefahr einfach übersehen. Er hatte nur irgendwie die Information im Gedächtnis, daß der magische

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