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0149 - Die Nacht der flammenden Augen

0149 - Die Nacht der flammenden Augen

Titel: 0149 - Die Nacht der flammenden Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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redeten, hörten wir wieder die Trommeln.
    Dumpf, vibrierend.
    Tam-Tam…
    Glenda schauderte und preßte sich enger an mich, wobei sie sich ängstlich umschaute. »Die beobachten uns, geben sich durch die Trommeln Nachricht.«
    Ich nickte. Wenn man nur wüßte, wo sie geschlagen wurden.
    Auch durch genaues Hinhören war nicht festzustellen, aus welcher Richtung das Geräusch kam.
    Es war eben überall. Diese Trommeln hatten uns regelrecht eingekreist.
    Ich lächelte ein wenig hölzern. »Wir werden uns schon daran gewöhnen, Glenda.«
    »Meinen Sie?«
    »Es bleibt uns nichts anderes übrig. Kommen Sie, wir müssen weiter. Vielleicht sehen wir Suko.«
    Auf ihn setzte ich einige Hoffnung. Wenn sich Suko an meiner Seite befand, waren wir um 100 Prozent stärker.
    Doch diese Hoffnung wurde brutal zerstört.
    Wir waren vielleicht zehn Schritte gegangen, als ich den Gegenstand am Straßenrand sah. Zuerst wollte ich es nicht glauben, Sekunden später aber wurde die Ahnung zur Gewißheit.
    Am Rand der Gasse, dicht neben einer Hauswand, stand ein Motorrad. Sukos Harley.
    »Oh Gott«, sagte Glenda nur.
    Da hatte sie mir aus der Seele gesprochen. Ich trat an die Maschine heran. Klar, es war sein Motorrad, und neben ihm lag ein roter Sturzhelm. Den hatte Suko immer getragen. Aber noch etwas sah ich.
    Die Dämonenpeitsche!
    Einsam und verlassen lag sie auf dem Boden. Die drei ausgefahrenen Riemen berührten noch den Reifen des Hinterrads. Ich hob die Peitsche auf und stellte sie hoch. Die magischen Riemen rutschten wieder in den Griff.
    »Was mag hier passiert sein?« flüsterte Glenda.
    Ich konnte es mir schon vorstellen und blieb mit meiner Vermutung auch nicht hinter dem Berg. »Wahrscheinlich hat dieser Rolls Royce die Straße abgesperrt. Suko ist ihnen genau in die Falle gefahren, und er wird von dem Neger überwältigt worden sein. Den haben wir ja vor der Bar nicht mehr gesehen.«
    »Ob er noch lebt?«
    Ich schaute Glenda an. »Male den Teufel nicht an die Wand. Das hoffe ich doch sehr.«
    »Aber Garry ist ja auch…« Sie brach ab.
    »Möglich, daß hier andere Faktoren eine Rolle spielten als bei Garry Gibson.«
    »Das können wir nur hoffen.«
    Ich suchte die unmittelbare Umgebung der Harley ab, fand aber keinen Hinweis auf unsere Gegner. Sie waren verschwunden. Der Rolls ebenso wie die Feueraugen.
    »Was machen wir denn jetzt?« fragte Glenda. »Sollen wir nicht die Polizei benachrichtigen? Ich meine, die Kollegen könnten doch das Viertel hier durchsuchen.«
    »Und dann?«
    »Wie?«
    »Wenn jemand stirbt, ich übernehme die Verantwortung nicht«, erklärte ich. »Die Polizisten sind schutzlos. Wenn es normale Gangster wären, dann ja, aber gegen die Flammen haben wir noch kein Mittel gefunden. Sechs Augenpaare, die Feuer speien können. Die setzen ganz Soho in Brand, wenn sie wollen.«
    »Natürlich. Daran habe ich nicht mehr gedacht.«
    »Wenn man nur wüßte, wo dieses Hauptquartier der Bande ist«, murmelte ich, wurde aber in meinen Gedanken unterbrochen, denn auf einmal waren die Augen wieder da.
    Sie materialisierten sich buchstäblich aus dem Nichts und standen vor als auch hinter uns.
    Glenda schrie leise auf und preßte sich an mich.
    Ich schaute mich um.
    Die verdammten Augen versperrten uns den Weg. Allein hätte ich vielleicht einen Durchbruch versucht; aber mit Glenda?
    »Nehmen Sie doch Ihr Kreuz«, wisperte sie.
    All right, ich versuchte es. In der rechten Hand hielt ich mein wertvolles Kruzifix. Als ich langsam auf die beiden Augen zuschritt, schwebten sie vor uns. Ich beobachtete sie genau. Noch rührten sie sich nicht. Als ich aber drei Schritte entfernt war, begannen die drei Augenpaare zu rotieren, und schockrote Feuerstrahlen zischten uns entgegen.
    Ich warf mich zu Boden und riß Glenda mit, so daß die Strahlen uns beide nicht berührten.
    Sofort waren wir wieder auf den Beinen. Mit der linken Hand hielt ich Glenda fest, in der rechten hatte ich das Kreuz, und dann hetzten wir quer über die Straße auf einen Hauseingang zu, wo wir uns gegen die Wand warfen und stehenblieben.
    Die Augen kamen. Sie verfolgten uns, wollten ihre sicher geglaubten Opfer nicht mehr loslassen.
    Ich drückte Glenda das Kreuz in die Hand und probierte eine andere Möglichkeit. Mit der Dämonenpeitsche schlug ich einmal einen Kreis über den Boden, so daß die drei Riemen aus der Öffnung fielen. Die Peitsche war eine schwarzmagische Waffe, und mit Schwarzer Magie hatten wir es hier zu tun.
    Ich deckte Glenda mit meinem

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