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0149 - Die Nacht der flammenden Augen

0149 - Die Nacht der flammenden Augen

Titel: 0149 - Die Nacht der flammenden Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hüllte ihn ein und zerstörte brutal sein Bewußtsein.
    Leblos sank der Chinese neben dem Rolls Royce zusammen.
    ***
    »John!« schrie Glenda. »Mein Gott, John. Tu doch was!«
    Verdammt, und ob ich was tat. Ich hämmerte den Gurt los. Er rollte auf und war noch unterwegs, als ich schon das Schreien hörte.
    Garry Gibson hatte es ausgestoßen.
    Ich drehte mich auf dem Fahrersitz.
    Es war grauenhaft. Keiner konnte Garry Gibson mehr helfen.
    Sein Kopf brannte. Die kleinen tanzenden Flammen hatten ihn erfaßt. Gibson schrie auch nicht mehr. Er warf sich dafür zur Seite und öffnete die Tür, während aus seiner Haut kleine Flämmchen schlugen. Dann warf er sich auf die Straße und rannte davon. Von seinem Kopf aus zog er eine Flammenspur hinter sich her.
    Glenda schluchzte. Auch ich hatte nichts gegen die Flammen machen können. Sie waren viel gefährlicher, als ich vorhin angenommen hatte. Die kamen überall hin. Für sie existierten keine Hindernisse, und das war das Schlimme.
    Ich suchte sie.
    Die Augen tanzten über die Straße. Sie schienen mich verhöhnen zu wollen, und plötzlich huschten sie auf uns zu und drangen durch die Scheibe.
    Ich packte Glenda an der Schulter. »Raus aus dem Wagen!« schrie ich ihr zu.
    Sie gehorchte automatisch und verließ den Bentley, wo wir nicht mehr sicher waren.
    Aber wohin?
    Zurück in die Bar wollte ich nicht. Wenn die Flammen uns verfolgten, brachte ich damit zu viele Unschuldige in Gefahr. Wir mußten uns irgendwo verkriechen oder verstecken, damit die verdammten Flammen uns nicht auffraßen.
    Ich lief auf die andere Seite des Wagens, wo Glenda sich erhoben hatte und panikerfüllt um sich schaute. Ich faßte sie unter und zog sie mit.
    »Was haben Sie vor?« schluchzte sie.
    »Wir müssen weg.«
    »Und Suko?«
    Von ihm hatte ich noch nichts gesehen, er mußte jeden Augenblick auftauchen. Ich beschloß, ihm entgegenzulaufen, damit mußten wir die Straße wieder hoch.
    Doch wo steckte Garry Gibson?
    Wir suchten nach ihm. Er war verschwunden. Vielleicht hatte er sich in irgendeinem Hinterhof verkrochen oder war dort tot zusammengebrochen. Wir würden ihn sicherlich finden.
    Ich drehte mich des öfteren und hielt dabei nach den Flammen Ausschau. Bisher hatte ich noch keine gesehen. Nach dem Verlassen des Wagens hatten auch sie sich verzogen. Es lag auf der Hand, daß sie in mir einen Todfeind sahen. Schließlich hatte ich ihre Gastkörper zerstört. Das würden Sie mir nicht vergessen, und sie würden sicherlich versuchen, mich in ihre Gewalt zu bringen.
    Doch wer leitete sie? Hatte Garry Gibson nicht von einem Afrikaner namens Ogabe gesprochen?
    Er schien eine Schlüsselfigur in diesem Spiel zu sein, das ich überhaupt nicht durchschaute. Alles war so undurchsichtig, geheimnisvoll – und gefährlich.
    Aber ich würde die Sache irgendwann verstehen. Vielleicht sogar noch in dieser Nacht, die für uns schon die Nacht der feurigen Augen geworden war. Leider konnte ich nicht so handeln und wirken, wie ich es mir vorgestellt hatte, denn Glenda befand sich bei mir. Für ihre Sicherheit hatte ich auch noch die Verantwortung zu tragen. Garry Gibson hatte ich nicht retten können. Die Flammen waren schneller gewesen als ich.
    Ich faßte Glenda an der Hand. Für einen Moment hatten wir Ruhe. Wir liefen die Straße hoch und sahen bereits nach wenigen Schritten den Umriß des goldfarbenen Rolls.
    Der Wagen fuhr in diesem Augenblick an. Er setzte sich lautlos in Bewegung, ich hatte allerdings niemand einsteigen sehen.
    Wir blieben stehen.
    »Der flieht«, sagte Glenda. »Ob wir jetzt aus der Gefahrenzone sind?«
    »Nein«, sagte ich. Glenda wartete auf eine Erklärung, ich gab sie ihr. »Dieses Gebiet wird von den tanzenden Flammen beherrscht. Da bin ich mir sicher.« Ich streckte den Arm aus und führte ihn in einen Kreis. »Irgendwo lauern sie, haben sie Ihren Hort, und den muß ich finden.«
    »Und ich?« Sie schaute mich aus ihren großen, dunklen Augen an, in denen die Furcht leuchtete.
    »Ich möchte sehen, daß ich Sie nach Hause bringe.«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Nein, John. Da bin ich auch nicht sicher. Ich habe die Augen schließlich vor dem Fenster meiner Wohnung gesehen. Dabei weiß ich nicht einmal, wie sie dorthin gekommen sind. Sie müssen irgendwie Bescheid wissen und alles beobachten, eine andere Erklärung habe ich für dieses Phänomen nicht.«
    Da mußte ich Glenda recht geben – leider. Die Augen schienen stärker zu sein, als ich dachte. Während wir noch

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