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0149 - Die Nacht der flammenden Augen

0149 - Die Nacht der flammenden Augen

Titel: 0149 - Die Nacht der flammenden Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erfolg, ich traf einfach nicht. Die Flammen huschten blitzschnell weg. Dabei blieben sie immer dicht beieinander, hielten also den normalen Augenabstand.
    Welch einem Rätsel war ich hier auf die Spur gekommen? Wieso starben diese zombieähnlichen Wesen?
    Ich hatte keine Erklärung, griff mir aber den nächsten. Auch er wehrte sich nicht. Sein Körper zerbröckelte.
    Die Augen lebten weiter.
    Schon zwei Paare tanzten vor mir her, wischten wie Irrlichter auf und nieder und beobachteten mich.
    Es war eine makabre Szene in dieser nächtlichen Straße von Soho.
    Ich hatte so etwas noch nie erlebt. Da standen Zombies oder Dämonen, die sich nicht wehrten, wenn sie attackiert wurden. Ein Phänomen.
    Noch etwas kam hinzu.
    Obwohl die Augen aus Flammen bestanden, gaben sie praktisch kein Licht ab. Sie standen als leuchtende Fläche in der Luft, erhellten aber nicht die Umgebung.
    Ich wollte endlich wissen, woran ich war und lief die Treppe hinunter. An Glendas und Garrys Gesichtern erkannte ich, daß auch sie nichts verstanden.
    »Haben Sie eine Erklärung, John?« fragte mich Glenda.
    »Nein«, sagte ich und stieß die Tür zur Kneipe auf. Einige Gäste hatten sich dicht dahinter befunden und wurden getroffen. Darum kümmerte ich mich nicht. Ich suchte den Wirt. »Mr. McMahon?«
    »Ja, hier.« Er stand noch hinter der Theke.
    »Haben Sie vielleicht leihweise eine Taschenlampe für mich?«
    »Klar, können Sie kriegen.« Er wühlte unter der Theke herum und warf mir eine unterarmlange Stablampe zu, die ziemlich schwer und auch lichtstark war.
    »Danke.« Ich ging wieder zurück.
    Glenda und Garry hatten gewartet. Meine Sekretärin hielt mich am Ärmel fest. »Was haben Sie vor?«
    Ich hob die Schultern. »Die Wesen möchte ich mir gern bei Licht betrachten.«
    »Sind es denn keine Dämonen?«
    »Das vielleicht. Aber eine ganz besondere Art. Und die will ich herausfinden.«
    Glenda schwieg und schaute mir nach, wie ich die Stufen der Treppe hoch eilte.
    Sie hatten sich noch immer nicht bewegt. Zwei waren ja von mir erledigt worden.
    Blieben noch vier.
    Wir würden sehen. Ich schaltete die Lampe ein. Der ziemlich breite Lampenstrahl traf den Boden, und ich ließ ihn höherwandern. Im nächsten Augenblick erfaßte er die erste Gestalt.
    Hatte ich vorhin von Holz gesprochen, als ich die Haut anfaßte?
    Ja, ich glaube. Und ich hatte mich in der Tat nicht getäuscht. Im Licht der Lampe sah ich, daß ich es hier mit einem hölzernen Wesen zu tun hatte. Einem lebenden hölzernen Wesen.
    Kopf und Haut waren dunkel, fast schwarz. Aber deutlich konnte man die Rinde, dazu Einkerbungen und aufgerauhte Stellen erkennen. Ich zog die Beretta, zielte kurz und schoß.
    Die Kugel zertrümmerte die Brust eines Wesen und trat am Rücken wieder aus. Als ich die Taschenlampe hob, konnte ich in das Loch hineinleuchten. Im nächsten Augenblick jedoch knisterte und knackte es, dann fiel das Wesen zusammen.
    Nicht wie bei diesem Hünen. Dessen Arm war zwar auch durchschossen worden, aber er lebte weiter.
    Die hier nicht.
    Und wieder schwebte ein Flammenpaar in der Luft.
    Der Geist war nicht zu töten.
    Die drei anderen hölzernen erledigte ich mit meinem Kreuz. Jetzt schwebten sechs Augenpaare, also 12 Flämmchen, in der Luft. Auch sie hatten einen Halbkreis gebildet, fächerten aber sofort auseinander, als ich sie mit dem Kreuz berühren wollte.
    Da war nichts zu machen.
    Die große Gefahr allerdings schien mir erst einmal gebannt zu sein. So dachte ich.
    Ich blieb am oberen Ende der Treppe stehen und winkte den beiden. »Los, hoch.«
    Sie eilten zu mir.
    »Wie war das möglich?« fragte Gibson. »Sind Sie ein Zauberer?«
    »Dann würde ich uns wegzaubern.«
    »Und jetzt?«
    Ich legte den beiden meinen Plan offen. »Von diesen Wesen scheint uns keine Gefahr mehr zu drohen. Mein Vorschlag: Wir setzen uns in den Wagen und fahren ab.«
    »Was ist, wenn Suko kommt?« fragte Glenda.
    »Ich sage dem Wirt Bescheid. Er soll Suko dann zum Yard-Building schicken.«
    Glenda war einverstanden. Nur Garry nicht.
    »Was soll ich denn da?« fragte er.
    »Eine Art Schutzhaft«, erklärte ich ihm.
    Er grinste. »Diese komischen Gestalten sind doch harmlos.«
    »Mal sehen.« Ich schaute mich um. Die Flammen tanzten über die Straße. Sie hatten Paare gebildet, die in der Luft standen und beobachteten. Manchmal veränderten sie sich auch. Dann wurden aus ihnen wieder Augen, die uns genau beobachteten.
    Das war es, was mir nicht gefiel. Ich hatte ein verdammt ungutes

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