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0149 - Die Nacht der flammenden Augen

0149 - Die Nacht der flammenden Augen

Titel: 0149 - Die Nacht der flammenden Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war. Ausgerechnet dünne Drähte waren um seine Hand- und Fußgelenke gewickelt. Die bekam man ohne fremde Hilfe nicht auf. Mit anderen Worten, Suko ergab sich in sein Schicksal.
    Aber seine Bewegungen waren gesehen worden. Jemand lachte auf. »Da sind Sie ja wieder.« Dann rieb Stoff gegen Stoff, Füße schleiften leicht über eine Matte, und einen Augenblick später erhellte das Licht einer kleinen Leselampe den Fond des Rolls Royce.
    Im ersten Augenblick schmerzte das Licht, doch Suko gewöhnte sich schnell daran. Er sah neben sich ein Paar Beine, die von scharf gebügelten Hosen verdeckt wurden. Dann beugte sich die Person vor und schaute Suko ins Gesicht.
    Der Chinese hatte das schreckliche Monster erwartet, wurde aber enttäuscht. Ein elegant gekleideter Neger lächelte ihn an, wobei seine Augen kalt blieben.
    »Wer sind Sie?« fragte Suko.
    »Mein Name ist Ogabe.«
    »Hm«, machte Suko und zermarterte sich vergebens sein Gehirn, ob ihm dieser Name etwas sagen mußte. Er tat es aber nicht. Mit Ogabe konnte er nichts anfangen.
    Der Schwarze, dessen Kopf dunkel aus dem weißen Hemdkragen ragte, fragte: »Sie wissen also nichts?«
    »Nein.«
    »Aber Sie sind uns in die Quere gekommen.«
    »Dabei muß es sich wohl um einen Zufall gehandelt haben, Mr. Ogabe. Ich habe mit Ihnen und Ihren Geschäften nichts zu tun. Tut mir leid, war wohl eine Verwechslung.«
    »Das glaube ich nicht. Wie heißen Sie?«
    Suko sagte seinen Namen.
    Auch Ogabe konnte damit nichts anfangen. Er wurde etwas unsicher, doch dann vereiste sein Gesicht. »Nein, Mr. Suko, so leicht lasse ich mich nicht auf den Arm nehmen. Sie haben etwas mit der Sache zu tun. Vielleicht nicht bewußt, aber ich habe Sie kämpfen sehen. Dies mit Waffen, die mehr als nur ungewöhnlich waren. Man kann sie durchaus als wirksam gegen gewisse Kräfte bezeichnen, und das stimmt mich sehr, sehr mißtrauisch. Nicht wahr, Gali?«
    Mit Gali war der Hüne gemeint, der hinter dem Steuer hockte.
    Jetzt drehte er sich halb, und Suko sah seine schockroten Feueraugen. »Wir sollten ihn uns genau ansehen, Meister.«
    »Das werden wir auch.«
    Suko spielte nach wie vor den Ahnungslosen. »He, was soll das alles? Laßt mich in Ruhe. Ich will wieder zurück.«
    »Ein Zurück wird es für Sie nicht mehr geben«, machte Ogabe dem Chinesen klar. »Höchstens in Awambas Reich.«
    »Und wer ist Awamba?«
    »Du wirst ihn noch sehen.« Mehr sagte Ogabe nicht. Er gab Gali den Auftrag, auszusteigen und Suko aus dem Wagen zu schaffen.
    Der Hüne verließ den Rolls. Als er die Tür öffnete, drang kalte Luft in die Karosse. Auch Ogabe stieg aus. Suko blieb allein zurück.
    Nur zwei Sekunden, dann wurde die Fondtür geöffnet und der Neger erschien wieder.
    Seine kräftigen Hände griffen in Sukos Achselhöhlen und schleiften den Gefesselten nach draußen. Hart schlug der Chinese mit den Hacken auf. Da Suko seinen Kopf bewegen konnte, schaute er sich erst einmal um.
    Trotz der Dunkelheit sah er die tristen Mauern, die ein Hofgeviert umschlossen. Aber er sah noch mehr. Fast hüfthohes Unkraut und verwilderte Sträucher. Sie hatten sich hier ausbreiten können und überwuchsen zahlreiche alte Grabsteine, die zum Teil schief im Boden standen und deren Gestein verwittert war.
    Das war eine echte Überraschung, denn damit hatte der Chinese nun nicht gerechnet.
    Dann befand er sich auf einem Friedhof. Aber wo lag der? In einem Hinterhof? Zwischen alten, verdreckten und verrußten Hausfassaden? Das war ein Ding. Suko hatte ja schon viel erlebt, so was allerdings noch nicht.
    Sollte er sich vielleicht gar nicht mehr in Soho befinden? Hatte man ihn weggefahren?
    Dagegen sprach eigentlich der Hinterhof, und als Suko jetzt weitergeschleift wurde, sah er auch das tunnelartige Loch der Einfahrt, durch die der Rolls in den Hof gefahren war.
    Von Ogabe war nichts mehr zu sehen. Er war schon vorgegangen. Gali hielt Suko noch immer fest. Er schleifte den Chinesen, der wirklich nicht leicht war, wie eine Feder.
    »He, du Büffel, wo bringst du mich eigentlich hin?« wollte Suko wissen.
    Keine Antwort.
    Dafür ging Gali schneller. Sukos Schuhe hackten über den rauhen Boden, bis der Neger dicht vor einer Treppe hielt, die neben der Rückwand des Hauses in die Tiefe führte.
    Am Ende der Treppe mußte sich ein Loch oder eine offenstehende Tür befinden, denn von dort fiel Licht nach draußen. Suko befürchtete, daß ihn dieser Gali die Stufen hinunterwerfen könnte, doch er erbarmte sich und hob den Chinesen hoch, um

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