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0149 - Wir jagten die Ratten

0149 - Wir jagten die Ratten

Titel: 0149 - Wir jagten die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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stieg ein und bat, ich solle ihn zum ›Palm Springs‹ bringen.
    »Gibt es was Neues?« fragte er interessiert.
    Ich informierte Phil über das, was ich wußte, und sagte: »Merk dir den Namen Ashburne & Sedley! Laß über diese Firma nachforschen, welchen Ruf sie genießt. Und ob sie vielleicht dafür bekannt ist, im Konkurrenzkampf krumme Touren zu reiten.«
    »Okay, werde ich tun. Aber ich habe auch etwas für dich, und zwar betrifft es diesen Harold Smith.«
    »Und…«
    »Es gibt weder einen Harold Smith noch eine Harrison Street in Newark.« Ich pfiff leise durch die Zähne. »Aber ich bin ja schließlich nicht von gestern«, setzte Phil lächelnd seinen Bericht fort. »Smith heißt in Wirklichkeit Enrico Casetti und wohnt in Queens, 55. Avenue, Haus 2209. Er ist Privatdetektiv. Aber einer von der üblen Sorte.«
    »Soll das etwa heißen, daß er keine Lizenz mehr besitzt?« fragte ich interessiert.
    »Nein, soweit ist es noch nicht. Aber verschiedene Male wollte man ihm die Lizenz schon entziehen.«
    »Ob er mit den Kidnappern in Verbindung steht?«
    »Weiß ich nicht«, meinte Phil achselzuckend, »werden wir aber bald heraus haben. Halt die Augen offen! Mir liegt daran, die Kindesentführung zu verhindern. Das ist leichter, als ein geraubtes Kind aufzuspüren und es lebend den Gangstern wieder aus den Klauen zu reißen.«
    Ich setzte Phil vor dem ›Palm Springs‹ ab und fuhr langsam nach Red House zurück.
    Ich sehnte mich nach meinem Bett.
    ***
    Wenn Sie mich fragen — eine über das ganze Haus verästelte Haussprechanlage ist bestimmt eine schöne Sache, aber sie kann einem scheußlich auf die Nerven gehen!
    Als ich am Mittwochmorgen eben aus dem Bett gesprungen war, knackte es im Lautsprecher.
    »Ich rufe den Fahrer«, hörte ich Drobbs Stimme. »Jerry, kommen Sie bitte!«
    Ich sprang zum Mikrophon und drückte auf den Knopf.
    »Hier Jerry — bitte, Mr. Drobb?«
    »Stehen Sie mit dem Wagen um acht bereit«, befahl mein hoher Chef. Das war alles.
    Ich frühstückte in aller Eile und fuhr dann den Linoln vor das Portal.
    Pünktlich um acht Uhr stieg Drobb bei mir ein.
    Ich musterte meinen Boß von der Seite. In seinem Cesicht standen deutlich die Spuren einer schlaflos verbrachten Nacht.
    »Warum fahren Sie nicht los?« fragte er nervös.
    »Entschuldigung, Sir, ich weiß noch nicht, wohin.«
    »Ach so, fahren Sie zur County-Bank in der Main Street. Während ich in der Bank zu tun habe können Sie an der Tankstelle Ecke Lodge Street auftanken lassen. Wir fahren nachher vermutlich sofort nach New York.«
    Ich setzte Drobb vor der Bank ab und fuhr zur Tankstelle. Als ich bezahlen wollte — aus eigener Tasche, denn anderes Geld hatte ich ja nicht — winkte der Tankwart ab.
    »Sie sind neu«, stellte er fest. »Das merkt man. Die Firma Drobb bezahlt nur einmal im Monat.«
    Er schrieb eine Rechnung aus, und ich mußte sie gegenzeichnen.
    Vor der Bank wartete ich. Es war neun Uhr durch, als Abner Drobb endlich auftauchte, und er ging gebückt wie unter einer schweren Last.
    Ich ahnte, was los war. Er hatte sich um einen Kredit bemüht, ihn aber nicht bekommen.
    Müde stieg er ein. »Nach New York, Wall Street.«
    Ich wußte genug. Mit den Banken ist das so eine Geschichte. Solange man keinen Kredit braucht, drängen ihn einem die Leutchen geradezu auf. Befindet man sich aber in Schwierigkeiten, dann ist man verlassen.
    Ich fuhr zügig, aber nicht schnell, was Drobb zu der Frage veranlaßte, ob ich immer so langweilig sei.
    Ich trat also das Gaspedal durch und führte Drobb die hohe Kunst des Fahrens vor.
    Kurz vor zehn erreichten wir das Weichbild der Stadt. Der schlimmste Verkehr war zwar vorüber, aber es reichte dennoch.
    »Na ja«, meldete sich mein Boß endlich. »Ihre Fahrkünste schlagen alles bisher Dagewesene.« Er rang sich sogar ein Lächeln ab. »Suchen Sie sich auf der Wall Street einen Parkplatz und warten Sie auf mich. Ich kann allerdings nicht sagen, wie lange ich wegbleibe. Um zwölf dürfen Sie zum Essen gehen. Es gibt dort einen Drugstore..«
    »Tofanettis«, sagte ich. »Ich weiß, man ißt dort recht gut.«
    »Haben Sie Geld?«
    Ich nickte. »Bin ausreichend damit versorgt.«
    »Dann geht es Ihnen besser als mir«, scherzte er ziemlich verkrampft. Dann schien er mich zu vergessen. Er brütete stumm vor sich hin.
    Ich stellte den Wagen auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz ab. Drobb griff nach seine Aktentasche, stieg aus und verschwand eilig. Ich starrte nachdenklich hinter ihm

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