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015 - Die Augen des Dr. Schock

015 - Die Augen des Dr. Schock

Titel: 015 - Die Augen des Dr. Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Treppenhaus und wurde das Gefühl nicht los, verfolgt, oder zumindest beobachtet zu werden.
    Er läßt nicht von mir ab, dachte sie zitternd. Ich bin ihm entkommen, aber er wird es nicht dabei belassen. Er wollte mich töten, und er wird es wieder versuchen. Ich werde diesen grauenerregenden Mann im Totenhemd noch einmal sehen…
    »Woran denkst du?« fragte Sig Dobie.
    »An diesen furchtbaren Kerl.«
    »Vergiß ihn.«
    »Das kann ich nicht, Sig. Ich habe ständig das Gefühl, daß er in meiner Nähe ist.«
    Der Zuhälter schnappte sie sich und zog sie an sich. »In deiner Nähe bin nur ich, und was ich mit dir mache, davor brauchst du wirklich keine Angst zu haben.« Er biß sie in den Hals. Sie löste sich von ihm und ging zum Fahrstuhl.
    Die Kabine befand sich nicht im Erdgeschoß. Sally Bingo drückte auf den Rufknopf und wartete ungeduldig.
    »Wir werden etwas zwitschern«, sagte Sig Dobie und streichelte zärtlich ihre Brüste, »und uns dann in die Heia schmeißen. Brauchst dich nicht zu fürchten, Baby, Siggie wird die ganze Nacht bei dir bleiben.«
    Der Fahrstuhl kam. Sie stiegen ein. Sallys Apartment befand sich im neunten Stock unter dem Dach. Sie wußte nicht, warum, aber sie bildete sich ein, wenn sie nach Hause kam, würde der Kerl im Totenhemd bereits auf sie da warten.
    Neunte Etage.
    Der Lift blieb stehen.
    Zögernd stieg Sally Bingo aus. Ihr furchtsamer Blick heftete sich auf die weiß lackierte Tür mit der roten Nummer.
    »In einer Stunde hast du den Kameraden vergessen«, behauptete Sig Dobie.
    Sie glaubte es nicht. Niemals würde sie diesen schrecklichen Kerl mit den eiskalten Händen und dem gebrochenen Blick vergessen. Sally trat an die Apartmenttür. Umständlich kramte sie in ihrer Handtasche herum.
    Was mache ich, wenn er drinnen ist?, fragte sie sich bebend.
    »Findest du den Schlüssel nicht?« fragte Dobie ungeduldig.
    »Nein.«
    »Gib her«, verlangte der Zuhälter und riß ihr die Handtasche aus den Händen. Er wühlte sich hinein. »Was ihr Weiber alles mit euch herumschleppt, ist sagenhaft«, bemerkte er. »Wozu braucht ihr überhaupt eine Wohnung? Ihr tragt doch ohnedies euren gesamten Besitz mit euch herum.«
    Er fand den Schlüssel und schob ihn ins Schloß.
    Schließ nicht auf! wollte Sally Bingo sagen. Laß uns umkehren. Übernachten wir lieber in einem Hotel oder bei dir.
    Aber sie blieb stumm, weil Sig sie nur ausgelacht und sie für verrückt erklärt hätte. Eigentlich war es ja wirklich verrückt von ihr, anzunehmen, der Unheimliche befände sich in ihrem Apartment. Er kannte doch ihre Adresse nicht.
    Wie also hätte er hierher kommen sollen?
    Dobie stieß die Tür auf und ließ Sally den Vortritt, als wäre er ein Kavalier, dabei war er davon meilenweit entfernt. Er spielte bloß Theater.
    »Würden mir Mylady die Freude machen, einzutreten?«
    sagte er.
    Als sie zögerte, brummte er: »Nun mach schon, sonst kriegst du von mir einen Tritt in den Allerwertesten.«
    Normalerweise war sie gern zu Hause. Sie fühlte sich wohl in ihrem Apartment, das sie nach ihrem Geschmack eingerichtet hatte. Doch diesmal kam ihr alles seltsam fremd vor. Ihr war, als würde sie eine fremde Wohnung betreten. Das Apartment eines andern.
    Hatte der Schreckliche während ihrer Abwesenheit davon Besitz ergriffen?
    Sally Bingo machte in allen Räumen Licht. Sie schaute hinter jeden Schrank, hinter die Gardinen, unter das breite französische Bett.
    Der Bleiche war nicht da.
    Dennoch wurde Sally die Angst vor ihm nicht los, und diese Angst war sehr begründet…
    ***
    Am Galgen des Henkers hing eine Wachsfigur.
    »Verdammt, Bannon treibt ein schändliches Spiel mit uns!« knurrte Mr. Silver.
    »Aber er hat uns damit auch den Beweis geliefert, daß er sich in diesem Wachsfigurenkabinett befindet«, bemerkte ich.
    »Du meinst, dadurch erspart er es uns, ihn woanders zu suchen.«
    »Genau. Wir brauchen uns nur auf dieses Etablissement zu konzentrieren. Irgendwo steckt er, dieser Bastard.«
    »Und lacht sich ins Fäustchen, weil er uns mit dieser Puppe angeschmiert hat«, sagte der Ex-Dämon ärgerlich.
    »Das macht nichts«, gab ich zurück. »Wer zuletzt lacht, lacht am besten, und das werden wir sein.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr.«
    Es widerstrebte mir trotzdem, Harry Dean baumeln zu sehen, wenn es sichauch nur um eine täuschend lebensechte Wachsfigur handelte, deshalb schnitt ich ihn ab.
    Mr. Silver fing ihn auf und verließ mit ihm über eine roh gezimmerte Holztreppe das Galgengerüst. Mir kam

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