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015 - Zombie-Wahn

015 - Zombie-Wahn

Titel: 015 - Zombie-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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zahlreichen Verletzungen, die der
Hotelgast davongetragen hatte, waren unangenehm, würden aber wohl kaum zu
dessen Tod führen.
    Die ganze Angelegenheit hatte
irgendwie eine Menge Haken und Ösen.
    Hier in Montmirail schien alles
recht merkwürdig zu sein.
    Kurz hintereinander waren in und um
Montmirail fünf junge Menschen angeblich ermordet aufgefunden worden. Als am
nächsten Tag eine Delegation aus dem Kreis-Departement anrückte, um die Leichen
unter die Lupe zu nehmen, waren diese verschwunden. Und in der Zwischenzeit
auch nicht wieder aufgetaucht.
    Diese Merkwürdigkeit galt es zu
klären. Da die herkömmlichen Polizeidienststellen mit dem Phänomen nicht
fertiggeworden waren, hatten sie sich auf vertraulichem Weg an die Eliteeinheit
der PSA gewandt.
    In einer Tasche für Männer
entdeckte X-RAY-7 die Papiere des Mannes, der seit gestern im einzigen Hotel
der Ortschaft lebte.
    Er hieß James Lovell, war
einunddreißig Jahre alt, Skilehrer von Beruf und in Brighton zu Hause.
    Warum er sich ausgerechnet in
dieser gottverlassenen Gegend Frankreichs aufhielt, ging aus keinen Unterlagen
hervor. Bemerkenswert allein war noch die Tatsache, daß Lovell viele Filme und
drei verschiedene Fotoapparate bei sich hatte.
    War er inzwischen Reporter geworden
oder frönte er mit Leidenschaft dem Hobby, zu fotografieren?
    Nach fünf Minuten schon kehrte Iwan
Kunaritschew dem Zimmer den Rücken, um wieder nach unten zu gehen.
    Da sah und hörte er gerade noch,
wie die Tür gegenüber von Lovells Zimmer leise ins Schloß fiel.
     
    ●
     
    Sie handelte instinktiv. Ihr Fuß
trat auf die Bremse, sie brachte es nicht fertig, den kullernden Kopf einfach
zu überfahren.
    Zwei, drei Sekunden sah sie den
makabren Körperteil im Licht der Scheinwerfer vor sich.
    Es handelte sich um den Kopf eines
alten Mannes, dessen dünnes, graues Haar strähnig den Nacken herab und über die
Ohren hing. Das Gesicht war wächsern und pergamentartig – wie das einer Mumie.
    Einen Moment hätte Chantale de
Loire zu gern daran geglaubt, daß ihr jemand gefolgt wäre, der sich nun einen
makabren Scherz mit der Fremden erlaubte und den Kopf einer Wachsfigur vor ihre
Reifen warf.
    Sie war in ihren Gefühlen völlig
hin und her gerissen und wußte nicht, was sie noch glauben und denken sollte.
    Die Hinterräder rutschten ihr durch
das plötzliche Bremsmanöver auf dem glatten, matschigen Boden weg.
    Sie nahm den Fuß von der Bremse und
gab Gas. Nur keine Sekunde länger als notwendig an diesem grauenhaften Ort
verweilen!
    Die junge Frau sah das ernste
Gesicht der Greisin Edith wieder vor sich, die ihr nachgeblickt hatte. Edith
hatte sie gewarnt, zum alten Friedhof zu fahren, hatte sie doch mehr gewußt,
als sie zu erkennen gab.
    Der Kopf war nicht mehr zu sehen,
geriet unter die sich schnell drehenden Räder und entschwand ihrem Blickfeld.
    Chantale de Loire blickte weder
nach rechts noch nach links. Krampfhaft hielt sie das Lenkrad umklammert, und
ihre Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengepreßt.
    Sie begann plötzlich zu lachen, und
die ganze Spannung löste sich in diesem Lachen, das überhaupt nicht hierher
gehörte und das sie selbst absurd fand. Doch sie konnte nicht anders.
    Sie fuhr übermäßig schnell, aber
das war ihr egal.
    Nur weg von hier …
    Da kam es innerhalb der letzten
Minuten zu einem dritten Ereignis.
    Eine Gestalt tauchte im Licht der
Scheinwerfer mitten auf dem Weg vor ihr auf, vom Regen völlig durchnäßt.
    Es war ein Mann, verhältnismäßig
jung, wie sie noch registrierte.
    Er trug verwaschene Blue Jeans und
einen grobgestrickten, bis über die Hüfte reichenden Pullover, der grün-rot
gestreift war.
    Der Fremde war bärtig, hatte langes
schwarzes Haar, und der Regen klatschte auf ihn herab, als stünde er unter
einer Dusche.
    Chantale de Loire biß sich auf die
Lippen, daß kleine Blutstropfen aus den Poren quollen.
    Sie merkte den Schmerz nicht, so
sehr entsetzte sie die Erscheinung mitten auf dem Weg, obwohl ihr gar nichts
Erschreckendes anhaftete.
    Der Fremde hatte beide Arme
erhoben, winkte wie von Sinnen und wollte sie zum Halten veranlassen.
    Doch ihre aufgerührten,
überstrapazierten Nerven verhinderten einen solchen Gedankengang.
    In ihrer Panik reagierte sie völlig
kopflos und gab noch mehr Gas. Keineswegs würde sie sich aufhalten lassen.
    Da ging etwas vor, da war ein
Komplott gegen sie im Gang, auch wenn sie noch keine Ahnung hatte, warum und
wieso gerade gegen sie und unter solchen Umständen.
    Der

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