0151 - Die Teufelsdingos
Blechstück haarscharf neben seinem Kopf auf die Ladefläche. Während sie schneller wurden, richtete er sich halb auf und sah den lohenden Feuerschein, der rasch wieder zusammenfiel. Aber was er sah, genügte ihm.
Höchstens drei Tiere hatten die Explosion überlebt, und sie waren verwirrt nach allen Seiten davongerast.
Erleichtert atmete Zamorra auf.
Im gleichen Moment begann der Wagen zu humpeln .
***
Der Dingo war außer sich vor Zorn.
Abermals war alles fehlgeschlagen, hatte in einem Fiasko geendet. Der fremde Magier war der Falle im letzten Moment ausgewichen, hatte dann sogar zurückgeschlagen. Aber auf eine Weise, die der Dingo nicht vorhergesehen hatte.
Er hatte mit einem magischen Angriff gerechnet, zumal er das glühende Amulett auf der Brust des hochgewachsenen Mannes gesehen hatte. Jener aber hatte völlig anders reagiert, liatte eine Bombe zur Explosion gebracht, die fast das ganze Rudel zerfetzt hatte. Nur der Dingo und zwei seiner »Artgenossen« waren entkommen, und diese beiden waren wie von Furien gehetzt irgendwohin gerast. Ob sie jemals zu ihrem Anführer zurückkehren würden, war fraglich.
Seine Tarnung war ausgelöscht, er würde sich ein anderes Rudel suchen und in seinen Bann zwingen müssen.
Er begann über diesen Weißen Magier zu rätseln. Wieso konnte er dessen Bewußtsein spüren, nicht aber die Gedanken lesen? Es war, als schirme sich dieser Mann, der Zamorra genannt wurde, völlig ab. Der Dingo stieß ein heiseres Knurren aus. Hätte er die Gedanken dieses Zamorra lesen können, ihm wäre dessen Absicht nicht entgangen, und er hätte das Rudel entsprechend reagieren lassen können.
Aber auch die Ausstrahlung dieses seltsamen Amuletts hatte sie alle in ihren Reaktionen gehemmt. Der Dingo wurde aus seinem Gegner nicht schlau.
Er ahnte nicht, daß vielleicht alles ganz anders verlaufen wäre, wenn er sich nicht vor langer, langer Zeit von der Schwarzen Familie gelöst hätte. Wäre er nicht eigene Wege gegangen, würde der Informationsfluß noch fluktuieren, und er hätte zweifellos gewußt, wer dieser Zamorra war.
Doch so kannte er seinen Gegner nicht…
Aber er fühlte plötzlich, daß er nicht mehr allein war. Er wandte seinen kantigen Schädel und erkannte die beiden noch aktiven Diener des Schamanen. Sie hatten die Explosionsstelle jetzt endlich erreicht, nachdem sie einige Minuten durch ihre Verwirrung darüber verloren hatten, daß sich der verfolgte Wagen plötzlich nicht mehr auf der Straße bewegte, sondern querfeldein.
Der Dingo zwang die beiden Menschen unter seinen Befehl.
Sie folgten der Spur des Chevrolet. Der Dingo gab seinen Plan nicht auf, den Weißen Magier auszuschalten.
Und er tat noch ein Weiteres.
Er rief die Veränderten …
***
Auch Nicole am Lenkrad hatte das eigenwillige Verhalten des Wagens bemerkt und fuhr langsamer. Der El Camino rollte bedächtig aus. Noch bevor er stand, sprang Zamorra herunter. Sein Verdacht bestätigte sich. Der rechte Hinterreifen war platt. Ein glühender Metallsplitter des explodierenden Kanisters mußte hineingeschlagen sein.
Der Professor sah sich um. Er glaubte, in der Nähe des verlöschenden Feuers zwei menschliche Gestalten auftauchen zu sehen, und riß die Beifahrertür auf. Nicole sah ihn fragend an.
»Plattfuß«, erklärteer. »Fahrwieder los. Wir müssen hier weg.«
Nicole zeigte Bestürzung. »Ein Reifenwechsel…«
»Dauert zu lange«, entschied Zamorra. »Wir fahren auf der Felge weiter, auch wenn das länger dauert als das Fahren mit heilen Reifen. Wir dürfen keine Zeit verlieren, stehen hier wie auf dem Präsentierteller. Weiß der Himmel, was unsere Freunde noch alles aufbieten werden, um uns in die Finger zu bekommen. Und dort… eine flache Straße!«
Er deutete nach vorn, wo im Licht der Scheinwerfer eine Art befestigter Weg lag, auf den sie sich in spitzem Winkel zubewegten.
»Links«, sagte Zamorra, »geht es zur Schnellstraße, die wir vorhin so spektakulär verlassen haben. Dann muß es rechts wohl zu einer Farm gehen. Sie wird wohl nicht allzuweit entfernt sein. Vielleicht bekommen wir dort Hilfe.«
Nicole nickte verkrampft. »Dein Wort in Gottes Ohr«, murmelte sie.
Der Wagen holperte auf den breiten Weg zu, der erfreulicherweise kaum höher lag als das übrige Gelände, so daß sich der Pickup hinaufquälen konnte. Dann rollten sie holpernd auf dem Weg entlang. Immer wieder sah Zamorra sich um. Aber er konnte im fahlen Mondlicht keine Verfolger mehr erkennen.
Dennoch war er davon
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