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0151 - Die Teufelsdingos

0151 - Die Teufelsdingos

Titel: 0151 - Die Teufelsdingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Augen.
    Das Gefühl, zu fallen, ließ seinen Magen aufsteigen. Dann kam der krachende Aufprall!
    Es hatte gereicht, den Graben zu überspringen, der sich neben der Straße entlangzog, aber nur, weil die Fahrbahn einen halben Meter höher lag als das Steppenland ringsum!
    Krachend und knackend kam der Wagen auf.
    Wenn jetzt Achsen und Federn zerbrachen, war alles vorbei! Dann konnten sie hier ihr Testament machen!
    Aber trotz seiner Rostflecken hielt der Wagen der ungeheuren Belastungsprobe stand!
    Er schlingerte, holperte über Erdhügel, und seine beiden Insassen wurden im Fahrerhaus hin un her geworfen. Irgendeiner der Koffer kippte über die Ladefläche.
    Zamorra gab wieder Gas. Er hatte in einen niedrigeren Gang geschaltet und ließ den Motor aufheulen. Er mußte jetzt sehen, über Stock und Stein davonzukommen. Auf die Straße zurück konnte er nicht mehr. Aber immerhin war er dem furchtbaren, tödlichen Zusammenprall ausgewichen!
    »Den… Wagen… kannst du… hinterher… vergessen!« keuchte Nicole, die ebenso wie Zamorra hin und her geschleudert wurde, während der Wagen über das unebene Gelände donnerte.
    Hoffentlich reißt die ölwanne nicht ab! dachte Zamorra. Es brauchte bloß ein Erdhügel falsch zu liegen und zu hoch aufzuragen, dann war alles zu spät.
    Der Professor war blaß, seine Augen zu schmalen spalten verengt. Das rasende Fahren forderte ihm die letzte Konzentration ab.
    »Die Dingos…«
    Nicole sah sich um.
    »Sie… verfolgen… uns…« stöhnte Nicole.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Dingos hinter ihnen waren besser als Dingos vor ihnen, aber lange hielten weder der Wagen noch die beiden Menschen diese Tortur aus. Es mußte zur Entscheidung kommen.
    »Wie… viele…?«
    »Mindestens zehn… kann nicht… genau… zählen… ups!« Eine erneute Bodenwelle hob die beiden Menschen von ihren Sitzen.
    »Ich… werden einen… Benzinkanister… opfern«, stöhnte Zamorra. Ruckartig trat er auf die Bremse. Es mußte klappen! Innerhalb kurzer Zeit kam der Wagen zum Stehen. Die Dingos jagten heran. Noch ehe der Wagen ganz stand, schnellte Zamorra hinaus und turnte auf die Ladefläche des Pickup.
    In diesem Moment fiel das Mondlicht auf sein Amulett und ließ es hell aufleuchten. Abrupt stoppten die Bestien, zögerten. Zamorra sah ihre äugen im Dunkeln glühen. Offenbar wurden sie von dem Leuchten des Amuletts in ihren Bann gezogen. Das erhärtete seine Vermutung, daß die Tiere von einer magischen Kraft gelenkt wurden.
    Sie brauchten einige Zeit, sich aus dem Bann zu lösen, diese Zeit kam Zamorra zugute.
    »Auf den Fahrersitz«, schrie er. »Startklar machen!«
    Zögernd kamen die Wolfshunde näher. Besonders der vorderste schien sich erstaunlich schnell aus dem Bann des silbernen Leuchtens zu lösen. Er knurrte bösartig, und Zamorra spürte, daß dieser Dingo etwas Besonderes darstellte. Das Amulett begann schwach zu vibrieren.
    Da hatte er es geschafft, den Verschluß eines Tanks geöffnet. Er starrte sekundenlang das sich nähernde Rudel an, dann griff er in die Tasche und zog sein Feuerzeug hervor.
    »Nicole«, rief er, »du mußt gleich einen Blitzstart hinzaubern, noch während ich auf der Ladefläche bin!«
    Von drinnen kam der Ruf, daß sie verstanden habe.
    Zamorra starrte die sich nähernden Dingos an. Das zähnefletschende Rudel war jetzt unmittelbar vor dem Wagen angelangt. Er ahnte, daß nur das Leuchten des Amuletts die Tiere davon abhielt, ihn sofort anzugreifen. Noch waren sie nicht in der Lage, seine Macht richtig einzuschätzen; die Magie des Amuletts schreckte sie ab. Aber es konnte nur noch um Sekunden gehen, dann würden sie angreifen. Der Leit-Dingo duckte sich zum Sprung.
    Zamorra fühlte, wie sein Herz raste. Er hatte Angst. Angst davor, von den Wolfshunden zerrissen zu werden, und Angst davor, von seiner eigenen »Waffe« vernichtet zu werden.
    Da schleuderte er den Kanister.
    Aus dem offenen Stutzen wurde Flüssigkeit geschleudert, und da flog schon das Feuerzeug hinterher, das er im gleichen Moment angerissen hatte. »Fahr!« brüllte er und ließ sich nach hinten fallen.
    Im Fallen spürte er, wie der Wagen anruckte, sah gleichzeitig, wie der Kanister mitten unter das Rudel fiel.
    Im gleichen Moment fand die Zündung statt.
    Der Kanister explodierte mit furchtbarer Wucht. Flammen rasten zum Himmel empor, glühende Metallteile pfiffen durch die Luft. Der losrasende Wagen wurde leicht erschüttert, und Zamorra spürte die Hitze. Dann schmetterte ein

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