0151 - Die Teufelsdingos
Wesens über einen halben Kontinent konnte zusammenbrechen, wenn der Weiße Magier die Spur des Dingo aufnähme und ihn als das erkannte, was er war.
Ein Vertreter der Schwarzen Magie - ein Dämon!
In seiner lautlosen Art gab der Dingo seine Befehle. Und das Rudel gehorchte.
Die Falle für den Meister des Übersinnlichen entstand innerhalb weniger Sekunden…
***
Und Zamorra raste mit dem Pickup mitten hinein!
Mit viel zu hoher Geschwindigkeit hatte er Rowning durchfahren, konnte dabei froh sein, daß es Nacht war und niemand sah, daß auch keine Polizei kontrollierte und ihn abstoppte. In anderen Ländern hätte er sich gehütet, so zu rasen, aber hier ließ es die Unübersichtlichkeit und Größe des Landes zu, und die Situation zwang ihn. Immer wieder, wenn er in den Rückspiegel sah, erblickte er die schattenhaften Gestalten der Verfolger.
Ein leichter Schauer glitt über seinen Rücken. Was waren das für Wesen, die mühelos mit dem hohen Tempo seines Wagens Schritt halten konnten? Er entsann sich jener Lemuria-Cyborgs, die ihm mehrfach die Hölle heißgemacht hatten, aber er hatte keine der schwarzen Kristalle gesehen, die jenen superstarken Cyborgs anstelle ihrer Gehirne eingepflanzt worden waren.
Unwillkürlich hatte er den kürzesten Weg nach Cootamundra eingeschlagen. Die nächsten, aber noch reichlich entfernten Orte waren Harden und Murrumburrah. Er konnte jetzt endlich noch einen letzten Zahn zulegen und hoffte, endlich die beiden Unheimlichen abzuhängen. Er wußte nicht, daß sich vor ihm eine weitere Gefahr zusammenbraute…
Neben ihm begann sich Nicole zu regen, kam allmählich wieder zu sich. Zamorra warf ihr einen kurzen Blick zu, dann sah er wieder abwechselnd in den Rückspiegel und abwechselnd auf die Straße vor ihnen, in die die Lichtfinger der Scheinwerfer sich förmlich hineinfraßen. Nur langsam fielen die beiden Läufer zurück. Woher erhielten sie die geradezu unglaublichen Kräfte, die ihnen eine derart hohe Dauer-Laufgeschwindigkeit ermöglichten?
»Was… was…« murmelte Nicole.
Zamorra berührte sie sanft mit der Linken. »Ganz ruhig bleiben. Wir sind wieder unterwegs, ich versuche die Burschen abzuhängen.« Mit wenigen Worten setzte er sie über das vorgefallene in Kenntnis.
»Und die anderen?« fragte Nicole und setzte sich zurecht. Sie rieb sich die Stelle, an der sie der Handkantenschlag getroffen hatte.
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Zamorra. »Ich glaube nur, daß wir nicht viel länger hätten standhalten können. Es sah zwar so aus, als würde sich die Zahl der Angreifer reduzieren, aber ich fürchte, daß wir dennoch eine Überraschung erlebt hätten. Hier ist eine Macht im Spiel, die ich nicht völlig begreifen kann.«
»Ein Dämon?« fragte sie.
»Vielleicht.« Zamorra hob die Schultern. »Vielleicht auch nicht und… da…!«
Vor ihnen auf der Straße raste etwas auf sie zu.
Unwillkürlich trat Zamorra auf die Bremse.
»Dingos!« schrie Nicole neben ihm auf. »Ein ganzes Rudel!«
»Ich werd' verrückt«, stöhnte der Parapsychologe. »Die greifen uns an…«
Es war unglaublich. Und doch jagten die Dingos mit unverminderter Geschwindigkeit auf den Wagen zu. Zamorra konnte das Tempo nicht mehr rechtzeitig genügend herabsetzen, obwohl er nur zu genau wußte, daß ein Zusammenprall mit einem Dingo bei dieser Geschwindigkeit unbedingt zur Katastrophe werden mußte. Wenn so ein Riesenvieh sprang und gegen die Winschutzscheibe knallte, war das für den Dingo zwar tödlich, unter Umständen für die Insassen des Wagens auch. Ganz abgesehen davon, daß es noch andere Dingos gab…
Und es sah ganz so aus, als ob sich eines der Tiere opfern wolle, um den rasenden Wagen zu stoppen. Welche Macht stand dahinter, die Gewalt selbst über Tiere besaß…?
Zamorras Hände krampften sich um das Lenkrad. Er schätzte die Breite der Straße ab, während der Wagen immer noch abgebremst wurde. Alles spielte sich innerhalb weniger Sekunden ab. Kaum im Licht der Scheinwerfer aufgetaucht, waren die Dingos auch schon heran. Die Straße war trotz ihrer Breite zu schmal. Selbst bei einem Schleudermanöver würde die Kollision mit einem der Tiere unweigerlich erfolgen müssen.
»Festhalten!« keuchte der Professor. Blitzschnell hatte er seine Entscheidung getroffen.
Er ließ die Bremse los, gab wieder Gas! Gleichzeitig verriß er das Lenkrad, ließ den Pickup über den Straßenrand hinausschießen. Lieber Himmel, laß es gelingen! dachte er und schloß sekundenlang die
Weitere Kostenlose Bücher