0152 - Der Gigant von Atlantis
einen Befehl, den ich nicht verstand, ihn aber sehr schnell begriff.
Plötzlich rotteten sich die kleinen Figuren zusammen und bildeten um ihn herum einen Kreis.
Wieder zuckte das Feuer auf, wurde zu einem Ring, der sich um den Mann legte.
Einen Atemzug später begann die Luft innerhalb des Rings zu flimmern, und dann war Valdez verschwunden. Mit ihm die Figuren.
Aber ein Erbe hatten sie hinterlassen. Plötzlich puffte eine feurige Lohe hoch, und im nächsten Moment baute sich vor mir eine Flammenwand auf. Die Ladung brannte lichterloh!
***
Niemand sah ihn. Er war nur plötzlich da.
Von einem Augenblick zum anderen materialisierte er sich in seinem Hotelzimmer. Julio Valdez war wieder zurückgekehrt. Da stand er nun inmitten des Flammenkreises, der langsam ineinandersank. Julio atmete auf.
Er schaute auf seine sechs Helfer, die ebenfalls wieder die normale Form angenommen hatten. Fast harmlos sahen sie aus, diese kleinen, unscheinbaren Figuren, in denen jedoch die Magie eines mächtigen Dämons steckte.
Chiimal hatte sie vor dem Untergang des gewaltigen Reiches noch abspalten können. Und nun sollte er zurückkehren. Sämtliche Vorbereitungen waren getroffen. Valdez lachte, als er daran dachte.
Man hatte versucht, ihn zu hindern, aber nichts hatte geklappt. Er war eben stärker als die anderen. Er mußte nur auf die Magie des großen Chiimal vertrauen, dann war alles klar. Er sah sich im Zimmer um.
Gepäck hatte er nicht, bis auf einen flachen braunen Koffer, der auf dem Bett lag.
Er nahm den Koffer und klappte ihn auf. Leicht sprang der Deckel hoch. Valdez blickte in den Behälter, der innen mit Samt ausgelegt war und sechs Fächer enthielt. Genau in der Größe, die nötig war, um die sechs kleinen Figuren aufnehmen zu können.
Vorsichtig nahm er sie der Reihe nach in die Hand und legte sie in seinen Koffer.
Zwei Minuten nahm die Arbeit in Anspruch. Danach klappte er den Koffer wieder zu, schaute sich im Zimmer um, sah, daß er nichts Verdächtiges hatte liegenlassen, und verließ den Raum.
Er fuhr hinunter zur Rezeption und verlangte seine Rechnung.
Man gab sie ihm, und er zahlte. Anschließend wünschte man ihm eine gute Reise. Julio Valdez ging.
Als er eine Minute etwa das Hotel verlassen hatte, hielten zwei Streifenwagen vor dem Haus, und unter anderen verließ ein Chinese einen der Wagen.
An der Rezeption erkundigte sich der Chinese nach einem Gast mit Namen Valdez.
Man bedauerte, ihm mitteilen zu müssen, daß Mr. Valdez abgereist sei. Vor ein paar Minuten. Suko war sauer, wenn er auch damit gerechnet hatte. Wo mochte der Kerl jetzt stecken? Am Flughafen?
Der Chinese ahnte nicht, daß sich Valdez bereits auf einer magischen Reise zum Tal der Götter befand. Chiimal mußte erweckt werden…
***
Ich starrte in die Flammen, die mich blendeten und sich mit rasender Geschwindigkeit ausbreiteten. Wenn mir noch etwas gefehlt hatte, dann ein brennender Lastwagen. Jetzt erst hatte der Fahrer bemerkt, was mit seiner Ladung geschehen war. Er stoppte.
Der hinter dem Truck fahrende Wagen wurde abgebremst. Die Fahrer hupten, es gab ein Chaos, das ich nur aus den Augenwinkeln mitbekam, denn ich mußte mich auf die verdammten Flammen konzentrieren, die sich mir sehr rasch näherten. Wenn sie das Führerhaus des Wagens erfaßten und den Tank zur Explosion brachten, war es aus. Dann brach mitten in London die Hölle los.
Ich sprang an der Seite vom Wagen.
Genau in eine dicke schwarze Qualmwolke hinein, die mir vom Wind ins Gesicht getrieben wurde. Schemenhaft erkannte ich den Fahrer, wie der aus seinem Führerhaus stürzte. Er hielt einen Feuerlöscher in der Hand und fächerte den breiten weißen Strahl über die Ladefläche, ohne allerdings damit einen großen Erfolg zu erzielen.
Um den brennenden Wagen herum hatte sich eine Art Leerraum gebildet. Die Menschen standen und starrten wie hypnotisiert.
Der Fahrer stellte es zum Glück geschickt an. Er sprühte die Fläche dicht hinter dem Führerhaus ein, die noch nicht von den Flammen erfaßt worden war.
Ich sah einen zweiten Feuerlöscher, sprang auf den Fahrersitz, riß ihn aus der Halterung und beteiligte mich an den Löscharbeiten.
Wir arbeiteten stumm und verbissen. Mein Einsatz hatte wohl Schule gemacht, denn plötzlich waren noch mehr Männer um mich herum, die ihre Feuerlöscher aus den Wagen gerissen hatten und den Schaum in die Flammen spritzten.
Die meisten wurden erstickt.
Als wir die Sirenen der Löschfahrzeuge hörten, war die
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