0152 - Der Gigant von Atlantis
auch nichts aus, von zahlreichen Zeugen gesehen zu werden.
Es stürzte aus dem Wagen und hatte nur ein Ziel.
Mich!
Ich klebte noch immer an der Außenwand des größeren Fahrzeugs. Als sich das Monster auf mich stürzte und das Horn vorstieß, brachte ich mich mit einem gewaltigen Satz in Sicherheit.
Ich krachte dabei auf die Kofferhaube des Toyota, überschlug mich einmal, fiel an der anderen Seite wieder herab und landete im Rinnstein.
Hinter mir hörte ich einen Schrei, kam wieder auf die Beine und sah den Unheimlichen, der ebenfalls über den Kofferraum flankte und mich killen wollte. Ich sprang zurück.
Die Passanten waren entsetzt stehengeblieben und beobachteten aus weit aufgerissenen Augen den Kampf. Eigentlich konnten sie kaum glauben, was sie da sahen, viele dachten bestimmt an Dreharbeiten zu einem Film, aber das hier war ernst. Wieder hieb das Monster zu.
Diesmal wischte das Horn nur haarscharf vor meinem Gesicht hoch. Ich spürte sogar den Luftzug, und dann fühlte ich wieder die Hände an meiner Kleidung.
Ich schlug meine Fäuste nach unten, traf, und die Hände des Unheimlichen rutschten ab. Diesmal trat ich zu.
Viel Kraft hatte ich in diese Attacke gelegt. Sie schleuderte das Monster weit zurück, so daß ich Gelegenheit hatte, meine Beretta zu ziehen.
Zielen, abdrücken – der Schuß.
Das Untier lief genau in die Kugel hinein, die seinen Schädel dicht über dem Horn traf. Dieser Treffer bedeutete seinen Tod.
Der Schädel flog zwar nicht auseinander, aber er brach. Sofort quoll dicker Rauch aus den Rissen, die sich sekundenschnell verbreiterten und den häßlichen Schädel zu Asche werden ließen.
Gleichzeitig löste sich sein Körper inmitten einer widerlich stinkenden, grünlichen Wolke auf. Das Untier war erledigt. Und der Schnauzbart?
Ich kreiselte herum. Ein Blick in den Toyota reichte mir. Der Wagen war leer.
Ich wandte mich an die Passanten. »Wo ist der Mann hin, der in diesem Wagen gesessen hat?« Einige deuteten die Straße entlang.
Und zwar in die entgegengesetzte Richtung, weg vom Yard. Ich bedankte mich und rannte wieder einmal.
Die Waffe steckte ich weg, sie würde zuviel Aufsehen erregen.
Als ich das Ende der Autoschlange erreicht hatte, sah ich von dem Schnauzbart noch immer keine Spur. Trotzdem lief ich weiter und vergaß auch nicht, rechts und links in die Einfahrten und Geschäfte zu peilen. Überall konnte er sich versteckt haben. Ihm boten sich wirklich Hunderte von Möglichkeiten.
Dann sah ich ihn doch.
Er rannte hinter einem Truck mit einer langen Ladefläche her, die mit zahlreichen langen Holzbrettern so vollgestopft war, so daß die Enden der Bretter über die Ladefläche hinwegragten.
Als der Wagen etwas langsamer fuhr, nutzte der Schwarzhaarige die Gelegenheit, packte eine hervorstehende Holzlatte und zog sich blitzschnell daran hoch. Im nächsten Moment hatte er die Ladefläche des Tracks geentert.
Sollte er mir doch noch entkommen?
Nein, was er konnte, das schaffte ich auch.
Ich verdoppelte meine Anstrengungen, und mir gelang es tatsächlich, schneller zu sein als das Fahrzeug.
Noch zwei Yards.
Ein gewaltiger Sprang. Beide Arme riß ich hoch und bekam das Ende einer langen Holzlatte zu packen.
Es war ein wirklich verzweifeltes Unterfangen. Ich hörte das Hupen der übrigen Autofahrer. Der Track beschleunigte jetzt, und meine Schuhe ratschten über den Boden.
Aber ich kletterte hoch.
Mit einem Klimmzug brachte ich meinen Körper so weit in die Höhe, daß ich über die Holzladung hinwegschauen konnte.
Der Schnauzbart hockte geduckt auf den Brettern und starrte mir entgegen.
Als er mich sah, grinste er teuflisch. Sofort sah ich den Grand.
Er hatte sich eine handliche Planke aus Fichtenholz gepackt, die wollte er mir um die Ohren hauen.
Ich beeilte mich.
Der Schnauzbart war schneller und holte zum Schlag aus, der mir den Kopf vom Hals rasiert hätte. Sein wild verzerrtes Gesicht deutete auf nichts anderes hin.
Weit holte er aus.
Aber da hatte ich Glück. Bevor er zuschlagen konnte, bremste der Fahrer ab.
Mit dieser negativen Beschleunigung rechnete mein Gegner nicht. Das Bremsmanöver schüttelte ihn regelrecht durch. Er wurde nach hinten katapultiert und verlor die Balance. Wie ein Tänzer hüpfte er auf den Brettern, und für einen Moment sah es so aus, als würde er das Gleichgewicht verlieren und nach hinten kippen.
Er fiel auch, aber nicht von der Ladefläche, sondern auf den Rücken. An der Metallverspannung, mit der die
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