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0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

Titel: 0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gegen das »Hirn von Frisco«
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den Weg zu Kenneth Wain, Rosato presst zurzeit sämtliche Angestellten von Bruster und Glave wie Zitronen aus. Lieutenant Morell von der Staatspolizei hat sich auf die MacNeel-Company gestürzt Was von Cotton gehört?«
    »Vor fünf Minuten hat Cowan noch angeläutet«, erwiderte Fleisher. »Kein Wort hat er von Cotton gesagt. Glauben Sie, dass er etwas entdeckt haben könnte?«
    »Kann sein. Aber vermutlich würde er es unserem Verbindungsmann Culver mitgeteilt haben. Ich fahre jetzt zur Richmond Street, Fleisher. Wenn was ist, bin ich in der ›Tesseda-Bar‹ zu erreichen. Sie wissen schon…«
    »Klar. Gegenüber liegt Wains Zentrale. Wo Rollins erschossen wurde. Viel Glück…«
    Einen Moment zögerte ich noch, betrachtete das Bandgerät, aber es blieb stumm und tot. Fleisher beschäftigte sich mit einem elektrischen Wasserkocher, um Kaffee zu kochen. Sein junger Kollege starrte gebannt durch das Fernrohr.
    Als ich auf die Straße trat und den schwarzen Polizei-Chevrolet vom Parkplatz auf die Fahrbahn lenkte, surrte ein offener Cadillac haarscharf an mir vorüber. Ein schlanker Mann saß in den Lederpolstern. Sechzig Yards weiter hielt er an, stieg aus und streifte die Handschuhe ab.
    Zielstrebig ging er auf das festungsartige Apartmenthaus zu.
    ***
    Die »Tesseda-Bar« war Durchschnitt. Die Gäste, ebenso durchschnittlich, drückten sich in den schummrig erleuchteten Nischen herum und fütterten den Musikautomaten mit blanken Nickeln.
    Bis zum Eingang zog die Theke sich längs der Wand. Am Kaffeeautomaten stand gelangweilt ein weiß bekittelter Keeper und sah träumerisch durch die Scheibe auf die Straße hinaus. Ihm gegenüber auf hohem Schemel thronte der einzige Gast an dem langen Schanktisch.
    Er rückte ein wenig zur Seite, als ich mich neben ihn setzte.
    »Pferd mit vier Buchstaben«, fragte er, ohne aufzusehen. Ein Kreuzworträtselheft lag auf der feuchten Platte. Ungeduldig pochte er seinen Kugelschreiber gegen die Tischkante.
    »Einen Kaffee«, sagte ich. »Wie wäre es mit ›Esel‹?«
    »Esel passt. Mehr Hirn sollte man haben, was? Daran liegt es wahrscheinlich. Er hat das Haus nicht verlassen. Seit sieben nicht mehr.«
    »Wer ist auf der Rückseite?«
    »Drei unserer Leute. Marlow, Goldstein und-Barrins. Die Sache beginnt langweilig zu werden.«
    »Er müsste wenigstens telefonieren«, murmelte der Keeper beunruhigt. »Aber er tut es ums Verrecken nicht. Ein paar Mal schon hat’s bei ihm geläutet, aber er hebt den Hörer nicht ab.«
    Ich sagte zweifelnd:
    »Ealls er wirklich noch in der Bude steckt.«
    »Bestimmt. Chatfield hat ihn vor zehn Minuten einwandfrei am offenen Fenster stehen sehen. So ein Gesicht behält man.« Er schob mir den dampfenden Kaffee zu und winkte ab, als ich in die Tasche griff um nach Kleingeld zu angeln. »Kein Besuch, kein Anruf, nichts.. Verflucht, wir sind auf dem Holzweg, verlasst euch drauf. Wenn er der Boss ist, müsste er doch den ganzen Segen ins Haus geliefert bekommen, nicht? Sie werden ihn beim Teilen reinlegen. Kein Boss ist wild darauf, von seinen Partnern übers Ohr gehauen zu werden.«
    »Und wenn sie die Beute nun in eine der anderen Filialen von Wain bringen? Oder in seine Villa?«
    »Ausgeschlossen. Jedes Loch, das Wain gehört, steht unter Bewachung.«
    Der Keeper füllte ein paar Gläser mit Cola, Fruchtsäften und Brandy. Ohne zu zählen schob er die Münzen des Kellners in die halb offene Schublade. Dann wartete er einen Augenblick, bis niemand der Gäste oder des Personals unsere Unterhaltung verfolgen konnte.
    »Ich sage, wir liegen einfach schief«, redete er weiter. »Wain ist nicht das ›Hirn‹. Vielleicht ein ›Hirnanhang‹. Wir versteifen uns auf Wain, und inzwischen hat der wirkliche Boss der Gang alle Chancen, mitsamt dem Geld zu verschwinden. He, wohin…? Trinken Sie noch einen Kaffee, Decker. Der Teufel, weiß, ob Sie heute Nacht ins Bett kommen.«
    »Ich muss mal telefonieren«, rief ich zurück.
    »Die Kabine ist im Keller, gleich neben den Toiletten. Haben Sie Kleingeld?«
    »Ausreichend.«
    Eine Weile stand ich vor der schalldichten Zelle und beobachtete das Gesicht eines flaumhaarigen Jünglings, der mit stierem Lächeln die Sprechmuschel anschmachtete. Schließlich zog er ab.
    Ich wählte.
    »Ja?«, meldete sich der-Teilnehmer am anderen Ende der Leitung vorsichtig.
    »Decker hier… Wie sieht es aus? Sind Sie es, Flashman?«
    »Captain Rosato«, berichtigte die unpersönliche Stimme kurz. »Von wo rufen Sie an?«
    Ich sagte es

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