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0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger

0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger

Titel: 0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie nannten sich Löwen und Tiger
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lachte. »Da riss ich eben die Tür auf und sprang hinaus. Ich dachte, die Luft wäre inzwischen wieder rein.«
    »Und vom wem beziehen Sie Ihre Reefers?«
    »Dumme Frage! Die Zigaretten kann man an jeder Straßenecke kaufen.«
    Damit hatte sie leider recht, aber so billig wollte ich sie nicht davonkommen lassen.
    »Darauf kommen wir noch«, meinte ich. »Erzählen Sie mir mal etwas über die Tiger-Gang.«
    »Da ist nicht viel zu sagen. Es sind eine Anzahl Jungen und Mädchen, die ein wenig Vergnügen haben wollen. Außerdem war ich bisher nur zwei Mal dort. Das Ding haben sie mir auf den Arm gemalt, als ich beschwipst war. Sonst hätte ich es mir nicht gefallen lassen.«
    »War Nancy Dun eine besondere Freundin von Ihnen?«, fragte ich.
    »Den Namen habe ich noch nie gehört«, behauptete Margret, und jetzt hatte ich sie erwischt.
    Ich hatte Vorsorge getroffen und mir Margret Brief an die Tote geben lassen. Jetzt nahm ich ihn aus der Brieftasche.
    »Kennen Sie den?«, fragte ich.
    Sie wurde blass und fuhr wütend auf.
    »Wenn Sie alles wissen, brauchen Sie mich ja nicht zu fragen. Schön, ich kannte Nancy, aber…«, sie stockte einen Augenblick, »sie war es, die mich zur Tiger-Gang schleppte. Wie kommen Sie eigentlich an meinen Brief. Sind Sie etwa Detektiv?«
    »Wenn ich es wäre, so würde ich es Ihnen zuletzt erzählen«, sagte ich. »Ich habe jedenfalls einen guten Freund bei der City Police, der ihn mir ausgeliehen hat.«
    »Ein komischer Versicherungsagent sind Sie«, meinte sie misstrauisch. »Glauben Sie.nicht, dass Sie mich schröpfen können. Ich habe kein Geld.«
    »Wenigstens nicht für mich. Für wen haben Sie in den letzten Wochen so viel gebraucht? So teuer sind die Marihuana-Zigaretten ja auch nicht.«
    Sie verzog ihren Mund.
    »Es fehlt gerade noch, dass ich Ihnen Rechenschaft ablegen muss, für was ich meine Dollars ausgebe.«
    Am liebsten hätte ich sie geohrfeigt, aber das war nicht möglich. Ich scheute mich auch immer noch davor, ihre Mutter zu unterrichten. Mrs. Hudson tat mir leid. So machte ich also einen letzten Versuch.
    »Hören Sie gut zu, Margret. Ich möchte ein Abkommen mit Ihnen schließen. Lassen Sie die Finger von dem Giftzeug, gehen Sie nicht mehr zur Tiger-Gang und suchen Sie einen kosmetischen Arzt auf, der die Tätowierung entfernt. Vor allem aber lassen Sie Valgas laufen. Der Kerl ist eine Giftschlange. Wenn Sie nicht von ihm bleiben, so muss ich recht unangenehme Maßnahmen ergreifen.«
    »Und die wären?«, höhnte sie.
    »Das kann ich Ihnen genau sagen. Ich wende mich vertrauensvoll an meinen Freund von der Polizei. Ich lasse Valgas wegen versuchter Verführung einer Minderjährigen festnehmen und ich sorge dafür, dass Sie zwangsweise in ein Sanatorium für Rauschgiftsüchtige eingewiesen werden. Glauben Sie nicht, Sie könnten mich hinters Licht führen. Sie werden von jetzt an keinen Schritt mehr tun, ohne dass ich davon erfahre.«
    Das hatte gesessen. Sie biss die Zähne aufeinander, dass es knirschte. Wahrscheinlich wäre sie mir liebend gern mit ihren rot lackierten Nägeln durchs Gesicht gefahren. Es dauerte drei Minuten, bis sie sich zu einer Antwort entschloss.
    »Nun gut, ich will es Ihnen versprechen, aber nur unter der Bedingung, dass meine Mutter niemals etwas erfahren wird.«
    »Und Ihr Vater?«
    »Der«, war die wegwerfende Antwort, »der würde gar nicht zuhören. Glauben Sie, der interessierte sich für solche Kleinigkeiten? Der macht Erfindungen und poussiert mit Marcia.«
    »Das glauben Sie doch wohl selbst nicht«, sagte ich.
    »Dann können Sie mir vielleicht verraten, warum er sich dauernd im Laboratorium mit ihr einschließt. Marcia kann ja gar nichts Klügeres tun, als sich mit meinem Vater abzugeben. Sie besitzt keinen Cent, und sie ist geldgierig genug, da keine Hemmungen zu haben.«
    Ich ging nicht darauf ein. Ich hielt es zwar für Gehässigkeit, aber selbst wenn Margret recht hatte, so ging mich das nichts an.
    »Wir sind uns also einig«, meinte ich abschließend. »Ich bringe Sie jetzt nach Hause. Denken Sie an Ihr Versprechen.«
    »Ich werde mir Mühe geben«, sagte sie.
    ***
    Im Office gab es verschiedene Neuigkeiten. Phil hatte Anwalt Paulsen aufgesucht, der sich weigerte, Angaben zu machen. Er verschanzte sich hinter seiner Schweigepflicht und solange wir ihm keine strafbare Handlung nachweisen konnten, war daran nicht zu rütteln.
    Über Valgas lag eine Auskunft unserer Washingtoner Zentrale vor. Er stammte aus El Paso an der

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