Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0154 - Der Schädelberg

0154 - Der Schädelberg

Titel: 0154 - Der Schädelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
Vom Netzwerk:
daran.
    »Sinnlos, denn die Dinge haben bereits ihren Lauf genommen.«
    »Ich komme zu Ihnen!«
    Ein trockenes, humorloses Lachen. »Sie müssen sehr schnell sein und werden dennoch zu spät kommen!«
    Nicole setzte sich. Sie zwang sich zur Ruhe. Der Professor war am Ende seiner Kraft. Das war mehr als deutlich. Sie mußte es schaffen, ihn zum Reden zu bringen. Professor Zamorra pflegte zu sagen, daß der Mensch erst aufgeben sollte, wenn er sein Leben verloren hat -und oftmals vermochte er auch dann noch weiterzukämpfen! Mit anderen Worten: Aufgabe galt nicht!
    Auch für Nicole Duval nicht! Und das mußte sie diesem Dufay klarmachen.
    »Zartas?« fragte sie. »Ich habe dieses Wort schon einmal gehört. Ist das nicht ein sagenhafter Ort?«
    »Vor Äonen befand er sich an der Stelle, an der sich heute Amsterdam erhebt! Es war noch vor dem Beginn jeder Geschichte, vielleicht hunderttausend Jahre in der Vergangenheit. Schon einmal haben die Kräfte des Bösen die Welt überschwemmt. Sie haben die Erinnerung an alles ausgelöscht, was vorher war - wenn auch nicht ganz! Manchmal stoßen wir auf Zeugen dieser fernsten Vergangenheit. Ich hängte mein Leben daran, das Geheimnis um Zartas zu erforschen - und ich erfuhr mehr darüber als je ein Mensch zuvor. Einst war Zartas das größte Bollwerk des Friedens - bis Gor, der Eroberer, kam! Ob gewollt oder nicht, er leitete den Siegeszug der Dämonen ein und wurde selbst dabei zum Verdammten!«
    Nicole Duval hörte eine unglaubliche, haarsträubende Geschichte, und sie unterbrach den Professor nicht ein einziges Mal.
    Josquin war in seinem Element. Er hatte bereits aufgegeben, aber jetzt wurde er von neuer Kraft erfüllt.
    Er erzählte alles, was er wußte, und schloß: »Auf dem Weg hierher wurde mir klar, daß ich wirklich in der Lage bin, den ewigen Kreis zu durchbrechen. Im Grunde habe ich es schon getan. Aber ich handelte nicht mit freiem Willen. Da war eine Kraft, die sich im Hintergrund hielt. Sie wollte mich töten. Mit ihrer Magie kommt sie mir nicht bei, und so schickte sie mir Trugbilder. Nur einem Zufall verdanke ich es, daß ich jetzt mit Ihnen reden kann. Ich war im Begriff, mich in die Grachten zu werfen und wäre dort ertrunken… Nach meiner Rettung sah ich den Urheber… Mademoiselle Duval!« Seine Stimme überschlug sich. »Ich bin ein Medium des Bösen geworden und wußte es nicht einmal! Es ist der Dämon des Todes, der einstige Weggefährte von Gor, dem Eroberer, der Zartas in seine Dimension entführt hat, um damit Gor zu vernichten. Doch die Verbindung zwischen den beiden war zu stark! Seitdem währt der Kampf, und er wird immer wieder von neuem beginnen, denn der Dämon vermag Gor nie ganz zu besiegen. Und Gor kann es nicht gelingen, seinen Widersacher zu vernichten - jetzt nicht mehr. Denn über mich hat der Todesdämon Kontakt mit dem Diesseits gewonnen! Er wollte mich umbringen, was mir beweist, daß er mich nicht mehr braucht. Sobald die Kämpfe in Zartas im richtigen Stadium sind, wird Gor wieder einmal sterben. Aber dann wird der Todesdämon sein Knochenheer ins Diesseits führen und damit die Welt überrollen! Zentrum des Unheils ist das Hotel! Es steht ausgerechnet dort, wo einst der Palast von Zartas stand! Begreifen Sie, Mademoiselle, daß Professor Zamorra mit Gor untergehen wird? Das Knochenheer kann durch keine Macht der Welt aufgehalten werden!«
    ***
    Zamorra erstarrte. Er hatte etwas gesehen, was es in dieser Welt nicht geben durfte. Schon streckte er seine Rechte aus.
    »Stop!« befahl Gor und hielt ihn an der Schulter fest. »Die Magie der Heiligen Höhle schlummert im Moment, aber lasse dich davon nicht täuschen, mein Freund. Sie birgt Gefahr für den, der nicht reinen Herzens ist.«
    »Keine Sorge, Kämpfer«, knurrte der Professor, »ich weiß, was ich tue!«
    Dennoch zog er seine Hand zurück und richtete sich auf.
    Der Meister des Übersinnlichen spreizte die Beine und konzentrierte sich auf die Scheibe, die inmitten der Amulette und Dämonenbanner aus verschiedenen Zeiten lag. Die Augen drohten aus ihren Höhlen zu quellen. So sehr strengte ihn die Konzentration an. Verschiedene Male hatte er in dieser Welt versucht, seine Psi-Kräfte zu entfalten, aber sie waren tot geblieben. Er war in Zartas nicht fähiger als jeder normale Mensch.
    Doch jetzt war er überzeugt davon, daß es anders war!
    Er sah die Silberscheibe und nur noch die Silberscheibe! Die Umwelt versank für ihn. Handtellergroß war sie. Im Zentrum befand sich ein

Weitere Kostenlose Bücher