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0154 - Der Schädelberg

0154 - Der Schädelberg

Titel: 0154 - Der Schädelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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daß du ihn siehst. Er nimmt die Seelen derer, die du tötest. Zartas war ein Bollwerk gegen das Böse. Selbst Satan persönlich hatte keinen Einfluß auf Zartas. Schuld daran ist der Nabel von Zartas, die uralte Kultstätte. Die Weisheit und der Friede waren mit den Priestern von Zartas, als sie jene Kultstätte schufen. Sie führten ihr Volk aus den Höhlen zum Licht, schufen diese wunderbare Stadt. Keinem Götzen wird in Zartas gehuldigt, wie du weißt. Es gibt kein Bildnis - weder des Guten noch des Bösen. Unser Gott heißt Friede und Liebe…‹
    ›Du redest mich betrunken, und ich fühle mich, als hätte ich ein ganzes Faß voll Sarnisch getrunken!‹ brüllte ich ihn an. ›Wie soll ich begreifen, von was du redest, wenn du dich keiner Sprache bedienst, die ich verstehen kann? Sprich wie ein Mann und nicht wie ein altes, verrücktes Weib!‹
    ›Ich sage dir, Gor, es ist noch nicht zu spät! Durch dein Erscheinen hast du den Bann gebrochen, und mit dir kam der Todesdämon in die Stadt. Du hast den Schutz des Friedens zerstört und trägst die volle Verantwortung dafür. Es gibt für Zartas nur noch eine Rettung, Gor: Finde die alte Kultstätte, den Nabel von Zartas, die Triebfeder des Guten! Dort ruht das Schwert der Gerechten. Es dient demjenigen, der den Frieden gegen das Böse verteidigt, und vernichtet den, der nicht guten Willens ist. Du wirst in der Höhle Tausende von funkelnden Steinen finden - überall an Wänden, Boden und Decke verteilt. Sie funkeln in einem besonderen Licht. Darin sind die Seelen der Ungerechten gefangen, die es gewagt haben, das Schwert zu berühren. Ja, es waren viele, sehr viele. Sie alle wollten durch das Zauberschwert die absolute Macht über Leben und Tod!‹
    ›Ich brauche dein Schwert nicht, Alter, sonst hätte ich es mir längst geholt. Schließlich bin ich hier geboren und kenne das Märchen. Die Priester der ersten Stunde von Zartas haben es einst geschmiedet, doch längst streicht der Wind ohne Ehrfurcht über ihre ausgebleichten Knochen. Diese Narren! Sie haben ihr Leben verloren, ohne zu kämpfen. Dabei hätten sie die richtige Waffe dazu besessen. Ich bin allerdings nicht darauf angewiesen, denn mein ist die Macht, und es gibt nichts auf dieser Welt, das sich mir überlegen zeigen könnte!‹
    ›Die Worte eines Angebers - würden sie nicht aus deinem Munde kommen, Gor. Ich weiß, daß du die Wahrheit sprichst. Aber nimm dir das Schwert trotzdem! Wenn es dich in einen Juwel verbannt, ist die Macht des Todesdämons gebrochen, den du in die Stadt gebracht hast. Bleibst du jedoch am Leben, kehre zurück, und werde der Herr von Zartas! Dann wird die Stadt wirklich unbesiegbar und uneinnehmbar sein - für alle Zeit! Denn das Schwert macht dich unsterblich - und mit dir den Frieden!‹«
    Gor brach ab. Er barg das Gesicht in beiden Händen. Das Schwert schepperte zu Boden.
    Zamorra und Adrian Desprez starrten darauf. War es das Schwert des Gerechten? Es mußte so sein!
    Zamorra hob den Blick. Er glaubte, daß Gor weinte, doch als der Hüne die Hände heruntemahm, wirkte er so wie immer - kühl, überlegen, prall gefüllt mit Energie, die nicht mehr menschlich war.
    »Was weiter?« fragte Zamorra vorsichtig.
    Gor bückte sich nach dem Schwert. Blitzschnell setzte er die Spitze auf Zamorras Brust. In seinen Augen blitzte es.
    »Schweig endlich, du degenerierter Narr, sonst treibe ich das Leben aus deinem nichtswürdigen Leib!«
    Gor hatte so schnell gehandelt, daß Zamorras Abwehr zu spät kam. Und dann spürte der Professor Zorn über die barschen und beleidigenden Worte des Hünen.
    Auch er konnte schnell sein!
    Er duckte sich ab. Gleichzeitig flog sein Bein hoch, traf Gors Handgelenk, prellte ihm das Schwert aus der Rechten.
    Geschickt fing es Professor Zamorra auf.
    Gor erstarrte, als die Spitze auf seine eigene Brust zeigte.
    »Diese Worte nimmst du zurück, schmutziger Barbar, oder sprich dein letztes Wörtchen!«
    Gor sah ihn erstaunt an. Und dann warf er den Kopf in den Nacken und lachte schallend. Donnernd hallte es von den Felswänden wider, und die tausend Juwelen klirrten.
    Zamorra ließ den Hünen gewähren und senkte die Schwertspitze zu Boden. Ein feines Lächeln umspielte seinen Mund.
    Abrupt wurde Gor wieder ernst.
    »Ich habe dir schon einmal gesagt, daß du mir gefällst, Freund Zamorra! Du bist schon richtig. Hätte es Männer wie dich zu meiner Zeit gegeben, hätte sich alles vielleicht ganz anders entwickelt.«
    »Vielleicht gab es sie, aber du hast

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