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0154 - Der Schädelberg

0154 - Der Schädelberg

Titel: 0154 - Der Schädelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Drudenfuß, umgeben von einem Ring mit den zwölf Tierkreiszeichen, die wiederum von einem Silberband mit geheimnisvollen Hieroglyphen eingefaßt waren. An diesen Schriftzeichen waren schon die bedeutendsten Experten gescheitert. Sie dienten der Steuerung der geheimnisvollen Kräfte, über die das Amulett verfügte. Je nachdem, welche Hieroglyphen in welchem Zusammenhang in bestimmtem Rhythmus und bestimmten Kombinationen aktiviert wurden, begannen verschiedene Kräfte zu wirken.
    Zamorra wußte das alles, weil das hier sein Amulett war!
    Aber lag es nicht in Wirklichkeit auf dem Bett im Hotelzimmer, vollkommen neutralisiert durch die magische Falle von Dufay?
    Zamorra konnte sich den Widerspruch nicht erklären. Im Grunde genommen schied die Möglichkeit aus, hier ein Duplikat vor sich zu haben.
    Er erinnerte sich an die Abenteuer in der Dimension der Chibb, an die rätselhaften, gefährlichen Meeghs und an das Abenteuer im alten Jerusalem zur Zeit des ersten Kreuzzuges. Anläßlich dieser Aktion war Zamorra Zeuge der Entstehung des Amulettes geworden! Merlin, der geheimnisvolle Zauberer, der erstmals am Artushof von sich reden gemacht hatte, verstofflichte die Kraft einer entarteten Sonne und formte sie zu dem Amulett.
    Merlin - der mächtigste aller Magier, der Erneuerer der Weißen Magie. Manchmal zweifelte Professor Zamorra ernsthaft daran, daß dieser Merlin jemals ein Mensch gewesen war - ein Mensch der Erde!
    Letztendlich hatte der Professor das Amulett als Erbe eines seiner Vorfahren erhalten, des Magiers Leonardo de Montagne, der sich der Schwarzen Kunst verschrieben hatte und ein fürchterliches Ende fand. Doch das Amulett, das von ihm zweckentfremdet zum Ausbau seiner Macht verholfen hatte, benutzte Zamorra nun dazu, Gutes zu bewirken und die Mächte der Finsternis zu bekämpfen, wo immer er sie traf. Kosmische Kräfte konnten durch das Amulett entfesselt werden, und obwohl er es jetzt schon seit gut vier Jahren besaß, hatte er noch immer nicht restlos auszuloten vermocht, welche Fähigkeiten und Kräfte es tatsächlich besaß.
    Er war zuversichtlich, weil er sich auf den Umgang mit dem geheimnisvollen Kampfmittel der Magie verstand!
    Kontakt! Er sah nicht nur die Silberscheibe, sondern fühlte sie! Sie war ihm ganz nahe. Eine deutliche Resonanz, so etwas wie Erkennen.
    Die Scheibe wurde schwerelos, schwebte empor. Die Silberkette, an der sie normalerweise hing, fehlte. Die Scheibe erstrahlte in einem unwirklichen Licht, das heller war als alles andere in der Heiligen Höhle. Über dem Berg von magischen Werkzeugen blieb es in der Luft hängen.
    Unwillkürlich wichen Gor und Adrian Desprez zurück. Gor, weil er Zamorra in seiner Tätigkeit nicht stören wollte, und Adrian, weil ihm die Furcht mit stählernen Klauen die Kehle zudrückte.
    Zamorra wußte davon nichts. Sein Mund formte sich zu Worten, die lautlos blieben. Sie verstärkten die Beschwörungen, die er gedanklich gegen das Amulett strahlte.
    Abermals Resonanz! Das Leuchten wurde intensiver.
    Und da begannen die Juwelen ringsum, die gefangenen Seelen der Ungerechten, zu glühen. Sie wurden unruhig, klimperten leise.
    Im nächsten Augenblick öffnete sich eine brüllende Hölle entfesselter Energien.
    Auch das wußte Zamorra nicht. Er war mit etwas anderem beschäftigt. Die ungeheure Kraft des Amuletts war in ihm, erfüllte sein Inneres, ließ ihn das Hotelzimmer sehen.
    Ja, die Silberscheibe gab es zweimal!
    Auch die Scheibe auf dem weißen Bettlaken begann zu glühen. Sie schwebte ein paar Zentimeter empor. Ihr Licht erfüllte die künstliche Sphäre, die Dufay geschaffen hatte, um ein Tor nach Zartas zu öffnen.
    Da lag der leblose Körper von Adrian Desprez. Er blieb von den Energien unberührt.
    Die Szene vor Zamorras geistigem Auge wurde auch in der Höhle sichtbar. Ein Bild, das im Hintergrund entstand und dann näher schwebte. Für Gor und Adrian wurde deutlich, daß die beiden praktisch identischen Amulette aufeinander zustrebten.
    Bis sie deckungsgleich waren!
    Aus zwei war eins geworden! Und erst jetzt wurde die wahre Macht frei!
    Das Bild erlosch. Da war nur noch glosende Helligkeit. Es gab eine magische Verbindung zwischen den Juwelen und der Scheibe. Alle Energie wurde auf Zamorra abgestrahlt.
    Geblendet schlossen Gor und Adrian die Augen. Dennoch sahen sie, was weiter geschah.
    Zamorra drehte sich herum wie in Zeitlupe. Gor sprang zur Seite und gab damit den Ausgang frei. Adrian stand auf seinem Platz und zitterte wie Espenlaub. Er

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