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0155 - Gefangen im Horror-Haus

0155 - Gefangen im Horror-Haus

Titel: 0155 - Gefangen im Horror-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Dabei produzierte er ein eigenartiges, unwirkliches Licht, dem gegenüber das Glühen der Edelsteine ringsum verblaßte.
    Gor sprach gutturale Worte aus einer unbekannten Sprache. Und dann schritt er auf den Nebel zu. Ein Lichtbogen entstand. Plötzlich war der Schmuckberg nicht mehr zu sehen. In den Wänden knisterte es, als wollten sich die Steine alle gleichzeitig lösen und zu Boden rieseln.
    Geistesgegenwärtig folgte Zamorra seinem seltsamen Freund. Es gab jetzt kein Zurück mehr.
    Ein Knistern auch innerhalb des Lichtbogens. Für Sekundenbruchteile riß der Nebel auseinander und ließ die Sicht auf eine einsame Straße zu. Das nächste Haus stand einen Steinwurf weit entfernt. Ein Gebäude aus roten Ziegelsteinen, ein wenig baufällig, nicht gerade einladend.
    Gor trat in den Lichtbogen. Zamorra hörte noch immer seine beschwörende Stimme, sah aber den Krieger nicht mehr.
    Und dann trat auch er hinein in das Tor nach London.
    Ihm kam der Gedanke, welche faszinierenden Möglichkeiten dies hier eröffnete. Eigentlich war es schade, daß Zamorra die Kräfte in der Höhle der Magie nicht auch zukünftig nutzen konnte. Falls sie das Abenteuer wirklich überstanden und Zartas verschont blieb, würde es unmöglich sein, auch weiterhin Tore zu öffnen, um zu fast jedem Punkt der Erde zu gelangen.
    Ja, eigentlich ist das schade! dachte er und versank im Nichts. Lichter flatterten rechts und links an ihm vorbei. Das Bild der Straße entstand nicht wieder. Die Lichter bewegten sich immer schneller, oder war es in Wirklichkeit Zamorra, der sich mit rasender Geschwindigkeit bewegte?
    Übergangslos war es vorbei. Plötzlich spürte Zamorra festen Boden unter den Füßen. Es kam zu unerwartet. Zamorra drohte hinzufallen, fing sich und taumelte gegen eine beeindruckende Gestalt, die vor ihm emporwuchs: Gor!
    Der Krieger hatte sich verändert. Er war gekleidet, wie es in dieser Welt üblich war: Ein Rollkragenpulli, unter dem die Muskelpakete deutlich hervortraten, eine Jacke, die wie maßgeschneidert saß und trotzdem irgendwie deplaciert wirkte, eine Hose, die straff über den dicken Oberschenkelmuskeln gespannt war. Dazu leichte Halbschuhe.
    Gor folgte dem forschenden Blick von Zamorra und lachte grollend.
    »Ich habe es dir gesagt, mein Freund. Die Höhle der Magie sorgt für uns. Gefalle ich dir so?«
    »Nun«, begann Zamorra vorsichtig. »Eigentlich gefällst du mir in deiner Lederrüstung besser. Diese Kleidung ist für Männer bestimmt, die nicht zum Kämpfen mit dem Schwert geboren sind. Du wirst Aufsehen erregen wie ein frischgebackener Mister Universum beim Shopping.«
    »Ein was?«
    »Ein Mister… ach, lassen wir das!« Zamorra nahm ihn am Arm und deutete auf den Straßenrand. »Da geht es lang. Oder wallst du von einem Auto überfahren werden?«
    »Dem Auto werde ichs zeigen, das es wagt, mich zu überfahren!« drohte Gor.
    Professor Zamorra seufzte.
    »Dachte ich mirs doch, daß das nicht gutgeht.«
    Gor lachte schon wieder: »Du solltest mich wirklich nicht unterschätzen, Zamorra! Natürlich weiß ich, was ein Auto ist!«
    »Nett, aber mir wäre es lieber, wir hätten jetzt so einen fahrbaren Untersatz! Wir befinden uns in einer Vorstadt von London und ich weiß nicht, wie lange wir unterwegs sind, wollen wir zu Fuß unser Ziel erreichen.«
    »Wie wäre es mit einem Taxi?«
    »Oh, du bist wirklich gut informiert, Gor, aber merke: Taxis kommen nur dann, wenn man sie nicht braucht!« Er achtete nicht auf Gors verwunderten Gesichtsausdruck und fuhr gleich fort: »Anders ist es nur im Krimi. Da braucht man nur zu pfeifen und schon kommt so ein Ding.«
    Der Professor setzte sich in Bewegung, ehe Gor noch weitere Fragen stellen konnte. Er hatte sich längst orientiert und steuerte auf das Zentrum der Stadt zu. So weit draußen befand sich das Gebäude nicht, zu dem sie wollten.
    HL-LONDON-TRUST-COMPANY -das war zunächst nicht ihr Ziel. Sie wollten zu dem Haus, das wie von einem Schleier bedeckt gewirkt hatte. Nur befand sich dieses Haus ganz auf der anderen Seite der Stadt. Wie sollten sie hinkommen?
    Gor war Zamorra gefolgt.
    »Wir sollten einfach einen Wagen anhalten und fragen, ob er uns mitnimmt!« schlug er vor.
    »Das hatte ich ohnedies vor!« brummte Zamorra mißmutig und schritt schneller aus.
    ***
    Sie waren eine Viertelstunde unterwegs. Überall waren die Lichter angegangen. Der Abend brach herein. Die Großstadt vor ihnen schien unter einer Glocke aus Glut zu liegen.
    Zamorra hatte mehrmals versucht,

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