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0155 - Gefangen im Horror-Haus

0155 - Gefangen im Horror-Haus

Titel: 0155 - Gefangen im Horror-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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ein vorbeikommendes Fahrzeug zu stoppen. Ohne Erfolg. Die Fahrer hatten nur einen Blick auf Gor geworfen und schleunigst Gas gegeben. Nur Gor konnte das nicht verstehen. Zamorra enthielt sich eines Kommentars.
    Und dann kamen sie an eine Telefonbox. Zamorra atmete erleichtert auf. Er kramte in seinen Taschen herum, fand Kleingeld und betrat die Box.
    Er tätigte zwei Anrufe: Zuerst rief er ein Taxi und dann drehte er seine eigene Nummer in die Scheibe: Château de Montagne! Es läutete mehrmals. Niemand hob ab.
    Zamorra wartete, während in seiner Kehle ein dicker Kloß entstand. Was war daheim vorgefallen?
    Und dann wurde endlich abgehoben. Die Stimme von Nicole!
    »Ich bin es, Zamorra!«
    Keine Antwort. Schließlich »Chef!« Es klang verdammt gereizt. »Wo steckst du? Wir suchen das ganze Haus ab und du…«
    »Langsam, Nicole!« beruhigte sie Zamorra. »Ich bin in London!«
    »Was? Dann hast du es also doch gescha fft! Ohne mich!«
    »Ja, aber jetzt hol doch erst mal Luft und hör mir zu!«
    »Was tu ich denn die ganze Zeit, eh?«
    »Ein wenig mehr Respekt würde dir nicht schaden. Ich werde dir den Hintern versohlen, wenn ich zurückkomme. Ich war in Zartas!«
    Das mit dem Respekt und mit dem Hintern versohlen verlangte Sühne, aber Nicole vergaß sie, als sie Zartas hörte. Und dann sagte sie nichts mehr und ließ den Professor berichten. Danach war alles wieder in Ordnung.
    »Viel Glück, mon Chéri!« hauchte Nicole. Ein Kuß per Telefon folgte.
    »Danke, Nicole, ich kann’s gewiß gebrauchen!« erwiderte Professor Zamorra ernst. Er legte auf.
    Gor wertete außerhalb der Telefonzelle. Zu zweit hatten sie keinen Platz. Gor hätte schon allein Schwierigkeiten gehabt, die Zelle zu betreten. Schließlich war sie für normal dimensionierte Menschen gebaut.
    Zamorra ging zu ihm.
    »Hat lange gedauert!« bemerkte Gor.
    Zamorra erklärte es ihm.
    »Aha, deine Freundin!« Gor sprach es und wandte sich um. Etwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt: Ein Londoner Taxi, das genau auf sie zuhielt.
    »Das nennt man prompte Bedienung!«
    Sie stellten sich an den Straßenrand. Die Straße war belebt. Immer wieder warfen Passanten Blicke auf Gor - in einer Mischung von Neugierde und Schaudern. Eine attraktive Blondine blieb sogar stehen und betrachtete Gor von Kopf bis Fuß.
    Der Held von Zartas war gegenüber solcherlei Bewunderung unempfindlich. Er ignorierte sie. Die Blondine kehrte sich enttäuscht ab. Sie ging weiter. Zamorra grinste.
    Das Taxi verlangsamte sein Tempo. Es war nur noch zehn Schritte entfernt. Sie blickten direkt in das Gesicht des Fahrers. Es war ausdruckslos.
    Der Professor glaubte ein plötzliches Aufblitzen in diesen Augen zu sehen. Er reagierte gleichzeitig mit Gor. Sie sprangen vom Straßenrand zurück.
    Keine Sekunde zu früh. Der Taxifahrer gab Vollgas und raste genau auf die Stelle zu, an der sie soeben noch gestanden hatten. Die beiden Freunde wurden nur knapp verfehlt.
    Beinahe wären Passanten unschuldig in das Geschehen einbezogen worden. Sie räumten erschrocken das Feld.
    Da wurden die Fondtüren des Taxis aufgestoßen. Zwei mit Maschinenpistolen bewaffnete Männer mit entschlossenen Mienen. Sie schossen ohne zu zögern.
    Zamorra und Gor flüchteten hinter die Telefonbox, obwohl die eine äußerst dürftige Deckung abgab. Die Kugeln pfiffen ihnen um die Ohren.
    Gor knirschte mit den Zähnen. Er griff nach der Telefonbox. Zamorra ahnte, was der Hüne vorhatte. Sein Herzschlag stockte für Sekunden. Gor rüttelte an der Telefonzelle. Im Fundament knisterte und knackte es.
    Zamorra griff ebenfalls zu.
    Mit einem lauten Bersten löste sich die Telefonzelle aus der Verankerung. Auch keine Wertarbeit mehr, dachte der Professor in einem Anflug von Galgenhumor.
    Die Killer zerschossen das Glas. Zamorra und Gor blieben wie durch ein Wunder von den Kugeln verschont.
    Zamorra ließ die Box los. Gor konnte sein Vorhaben auch allein durchführen.
    Die Killer rannten mit feuerspeienden Waffen herbei. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite schrie eine Frau panikerfüllt. Der Schrei gellte herüber.
    Wagen verlangsamten ihre Geschwindigkeit. Aber als ihre Fahrer sahen, was hier geschah, gaben sie schleunigst wieder Gas. Sie fürchteten wohl, von einer verirrten Kugel getroffen zu werden.
    Passanten warfen sich geistesgegewärtig auf den Boden. Andere flüchteten in Einfahrten und Hauseingänge.
    Im Nu war die Straße wie leergefegt.
    Gor stemmte die Telefonbox hoch. Eine Kugel bohrte sich in den Boden der

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