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0155 - Gefangen im Horror-Haus

0155 - Gefangen im Horror-Haus

Titel: 0155 - Gefangen im Horror-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Sie wurden durchsichtig, wollten sich auflösen.
    Zamorra verstärkte seine Konzentralion. Er wollte, daß die Höhle da war, und sein Wille reichte aus.
    Er öffnete die Kiste mit dem Schwert, ergriff den Knauf.
    »Gor!« sagte er eindringlich. »Du bist der Gerechte, und es ist dein Schwert! All die Verirrten, die hierherkamen, um durch das Schwert Macht über die Lebenden und die Toten zu erlangen, mußten scheitern. Das ist das Gesetz der Weißen Magie. Nimm es!«
    Er zog es aus dem Kasten und drehte sich langsam um.
    Da stand Gor, mitten in einem Feuerregen, die Augen weit aufgerissen und zur Decke gerichtet.
    »Wir sind in der Höhle der Magie!« Zamorra lächelte. »Spürst du es nicht?«
    Gor stieß Worte aus, die Zamorra nicht hörte. Sie verhallten lautlos.
    Zamorra reichte Gor das Schwert, und der Hüne griff danach.
    Das Feuer erlosch, attackierte ihn nicht mehr. Die Höhle ringsum verschwand. Da war nur noch das triste Gelände im Innern der Umgrenzungsmauer.
    Das Tor war geschlossen! Als wäre es niemals beschädigt gewesen!
    Gor hatte kein Schwert in den Händen, aber der Gegner war besiegt. Diesmal wenigstens! Zamorra hatte das Zünglein an der Waage gespielt und den Ausschlag gegeben.
    Es war zuviel der Anstrengung gewesen. Professor Zamorra sank zusammen. Gor konnte ihn im letzten Moment auffangen. Er hob die geschlossenen Lider des Professors. Die Pupillen waren erweitert. Professor Zamorra war bewußtlos.
    »Danke dir, mein Freund!« sagte Gor mit seiner tiefen, grollenden Stimme. Er nahm Zamorra auf die Arme wie ein Kind, und dann schritt er mit seiner Last zum Haus.
    ***
    Sie saßen sich gegenüber: Lee Horvath und Doug Langton.
    Besser gesagt, das was von ihm übriggeblieben ist! dachte Horvath im stillen.
    Er hatte keine Ahnung, wie er es überhaupt geschafft hatte, das Haus zu betreten und sich in diesen zerschlissenen, feuchtmodrigen Sessel zu setzen. Auf jeden Fall pieksten ihn defekte Metallfedern. Unbehaglich wand er sich.
    Doug Langton betrachtete ihn. Er sah aus wie ein Mensch, nur unnatürlich blaß. Außerdem strahlte er Kälte aus.
    Oder bilde ich mir das nur ein? dachte Lee Horvath.
    »Was ist dir in diesen zehn Jahren widerfahren, Lee?« fragte Langton sanft. »Deine Abreise war sehr überstürzt.«
    Lee Horvath lachte trocken. Sein Oberkörper zuckte vor wie bei einem zuschnappenden Raubvogel.
    »Überstürzt?« echote er. »Willst du dich über mich lustig machen?«
    Langton runzelte die Stirn. In seinen Augen war nur Trauer, nichts Dämonisches.
    »Es tut mir leid, Lee, aber ich kann mich kaum noch an diese Zeit erinnern. Habe ich es verdrängt?«
    »Scheint so!« versetzte Horvath brutal. Er lehnte sich zurück. »Aber vielleicht sollte ich dir auf die Sprünge helfen? Wir bauten gemeinsam etwas auf, nach dem Krieg. Als Handelsvertreter lernten wir eine ganze Menge. Wir waren routiniert und erfolgreich im Knüpfen von Geschäftsbeziehungen und hatten die Idee, uns selbstständig zu machen. Unsere Beziehungen blieben. Wir führten Geschäftspartner zusammen - gegen Provison, versteht sich. Tag und Nacht arbeiteten wir manchmal. Es lohnte sich. Unsere Geschäfte wurden lukrativer. Wir hatten den Daumen am Pulsschlag der Zeit. Die Wirtschaft erlebte einen ungeheuren Nachkriegsaufschwung, und wir saßen mit den anderen in der Runde und säbelten uns ein ordentliches Stück aus dem Wohlstandskuchen. Unser Büro platzte aus den Nähten. Wir vergrößerten. Aus einer freien Handelsvertretung wurde eine Handelsagentur und dann die TRUSTCOMPANY. Mit den erwirtschafteten Geldern kauften wir Geschäftsanteile von verschiedenen Firmen. Ganz gezielt. Aus Beratern und Vermittlern wurden nach und nach Dirigenten. Manche Firmen verloren Hauptanteile, bevor sie es merkten. Sie verloren sie an uns! Die Geburtsstunde der HL-LONDON-TRUST-COMPANY. Wobei HL für Horvath und Langton stand. Eine großartige Zukunft stand uns bevor. Wir ergänzten uns gegenseitig. Bis - nun, bis ich mich in deine Frau verliebte!«
    In Langtons Augen irrlichterte es. Er nickte.
    »Wobei du nicht der einzige warst!«
    »Damals wußtest du das noch nicht -und ich auch nicht! Sie war eine Hure. Aber reden wir nicht darüber. Du kamst hinter das Verhältnis und hast dich gerächt. Doug, ich habe Helen wirklich geliebt!«
    »Ich auch!« sagte Doug Langton tonlos. »Sie war ein Teil von mir, ein Teil meines Lebens. Ohne sie hätte ich all die Strapazen nicht überstanden. Und dann das…«
    »Du hast sie kaltblütig

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