0155 - Gefangen im Horror-Haus
und erkannte, was er getan hatte!
Er drang brutal in die Höhle der Magie ein. Obwohl er ein Ungerechter war, gelang es ihm, das Heilige Schwert in Besitz zu nehmen, ohne dabei von der Höhle bestraft zu werden.
Das Schwert war von den Priestern der Vergangenheit geschmiedet worden. Sie hatten geahnt, daß die Friedlichkeit selbst in Zartas vergänglich war. Mit dem Heiligen Schwert sollte es gelingen, sie wiederherzustellen.
Durch die besonderen Umstände war Gor gezwungen, das Schwert gegen den Todesdämon zu wenden. Aber der Dämon hatte Zartas längst in seinem Besitz. Er verbannte Zartas in eine eigene Dimension, und dort begann der ewige Kampf. Der Todesdämon selbst hatte Gor Unbesiegbarkeit verliehen, und das rächte sich nun. Er konnte den Nimbus nicht mehr zurückziehen. Gor führte den ewigen Kampf, und immer wenn er unterlag, wurde daraus lediglich ein Unentschieden, denn der Kampf begann von vorn.
Bis Professor Zamorra auftauchte und den ewigen Kreislauf unterbrach. Damit war die Macht des Todesdämons gebrochen. Er wurde vernichtet.
Zwei Wochen war es erst her. Zamorra mußte in diesem Augenblick daran denken.
Eine Zeit, als die Friedlichkeit von Zartas noch lebte und unantastbar war, weil es dich längst noch nicht gab, Gor! sagten seine Gedanken. Und damit sind auch wir unantastbar - so lange wir uns hier halten können!
Es wird lange genug sein, Zamorra, denn wir verbrauchen dabei wenig Energie. Aber unser Feind wird sich ziemlich verausgaben!
Tatsächlich. Außerhalb tobte und heulte es. Es klang wie aus weiter Ferne.
Sie drehten sich herum, blickten zum Eingang.
Eine grausige Fratze tauchte auf. So konnte nur die Inkarnation des Teufels aussehen!
Das war ihr Gegner!
Und sie konnten jetzt nichts gegen ihn tun, denn der Aufenthalt in dieser magischen Vision verurteilte sie zur Passivität.
Der Teuflische wollte zu ihnen herein. Immer wieder wurde er zurückgeworfen. Er hatte keine Chance - so wenig, als hätte er sich den Zutritt zum Himmel erzwingen wollen.
Ewigkeiten schienen zu vergehen, bis er endlich aufgab. Die Angriffe ebbten ab.
Gor und Zamorra blieben vorsichtig. Sie bauten ihre gemeinsame Vision sorgfältig ab. Sie mußten damit rechnen, daß sie der Gegner nur hereinlegen wollte. Vielleicht wartete er darauf, daß sie ihren Schutz verließen, um dann erst richtig zuzuschlagen?
Aber ein weiterer Angriff blieb aus. Die Vision der Höhle verblaßte, machte der Umgebung der Halle wieder Platz.
Der Schuttberg war verschwunden. Manifestierte Energie, die der Teuflische inzwischen wieder aufgebraucht hatte?
Auch das Leuchten der Wände war verschwunden. Es war dunkel in der Halle. Trotzdem sahen die beiden.
Es war nur der magischen Energie der Höhle zu verdanken, die noch immer mit ihnen war.
»Wird Zeit, daß wir das Licht einschalten. Lange können wir uns sonst nicht mehr halten.«
Zamorra hatte so seine Bedenken, was das Licht betraf. Es war kaum anzunehmen, daß dieses vom Zahn der Zeit angenagte Haus an die elektrische Versorgung angeschlossen war.
Warum eigentlich nicht? fragte er sich dann. Bestand nicht auch das Hauptgebäude der Firma HL? Vielleicht hatte dieser Langton oder was immer sich inzwischen dieses Namens bediente, immer fleißig die Lichtrechnung für die Villa bezahlt?
Zamorra registrierte, daß ihr Kreidekreis mit den magischen Zeichen verschwunden war. Hätten sie sich nicht in die Höhlenvision geflüchtet, wären sie wahrscheinlich nicht mehr am Leben.
Zamorra ging zum Eingang hinüber und suchte dort einen Lichtschalter. Gor sagte gerade: »Noch immer unentschieden ist unser Kampf, Zamorra. Der Gegner wird eine Weile brauchen, bis er sich davon erholt hat, wobei wir noch relativ frisch sind. Wir sollten die Zeit nutzen und ihn in die Knie zwingen.« Da fand Zamorra den Schalter endlich und drehte ihn.
Der Kronleuchter, der sich natürlich unverändert an seinem Platz befand, flammte auf.
Eine besondere Ironie, überlegte Zamorra, daß es hier auch noch elektrisches Licht gab!
Zu Gor gewandt sagte er: »Sag mal, Gor, mußt du eigentlich immer wie ein Krieger reden?«
»Zamorra!« rief jemand von oben.
Der Professor blieb stehen und blickte die Treppe empor. Auf der Empore stand ein Mann. Er hatte ihn noch nie zuvor gesehen, dessen war er sich sicher, aber die Stimme weckte in ihm eine Erinnerung.
»Zamorra!« wiederholte der Mann und trat auf die Treppe. »Ich bin es, Lee Horvath! Also war mein Anruf nicht umsonst!«
Gor stieß einen
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