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0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gegen G-men und Gangster
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ging hinter dem Kühler in Deckung. Es war keine gute Stelle, die ich mir ausgesucht hatte. Links und rechts der Straße dehnte sich freies Feld. Wenn sie mich zwingen konnten, meine Deckung zu verlassen, so würden sie mich abschießen wie einen Hasen auf der Treibjagd. Ich war entschlossen, den Packard mit Kugeln einzudecken, sobald er um die Kurve kam.
    Er kam nicht. Kein Fahrzeug schoß auf dem weißen Betonband auf mich zu. Sie hatten abgedreht.
    Die Spannung in mir ließ nach, und jetzt drang ein anderes Geräusch an mein Ohr: das Tuckern eines Traktors.
    Am Ende des rechten Feldes arbeitete ein Farmer. Er hatte gemerkt, daß irgend etwas los war und steuerte quer über das Feld auf mich zu.
    »Brauchen Sie Hilfe?« überschrie er den Lärm seines Traktors.
    »Nein, danke! Nur ‘ne Reifenpanne!«
    »Sie sind aber auch gefahren wie ein Verrückter!«
    »Ja, leider! Hatte es ziemlich eilig.«
    Ich hatte es auch jetzt eilig. Die Felge des geplatzten Reifens war heiß, daß ich sie kaum anfassen konnte. Trotzdem brachte ich sie in Rekordzeit herunter und montierte das Reserverad auf.
    Das demolierte Rad ließ ich in den Straßengraben rollen.
    In gemächlichem Tempo gondelte ich nach New York weiter. Ich hatte das Gefühl, daß der M.G. die Parforce-Fahrt nicht gut überstanden hatte. Irgend etwas an der Hinterachse schien nicht in Ordnung zu sein.
    Um acht Uhr stand ich vor dem Einsatzleiter des FBI. Es war an diesem Tage mein ehemaliger Kollege Pyler.
    »Jerry Cotton meldet sich ordnungsgemäß.«
    »Es ist gut«, antwortete Pyler und machte eine Eintragung in seinem Buch.
    Ich versuchte Phil zu finden, aber er war schon unterwegs. Ich verließ das FBI-Gebäude und fuhr meinen M.G. zu dem Verleiher, von dem ich ihn gepumpt hatte.
    »Lassen Sie das Ding auf meine Kosten reparieren«, sagte ich und gab ihm einen / Scheck als Anzahlung. »Haben Sie einen anderen Wagen für mich?«
    Er gab mir einen soliden Ford, aber ich weiß nicht, ob er es noch getan hätte, wenn er seinen M.G. genauer angesehen hätte, denn der Wagen hatte ein paar merkwürdige Löcher in der Karosserie, die selbst von der verrücktesten Art Unfall nicht stammen konnten. Ich gondelte nach Hause.
    Sie wissen ja, daß ich, obwohl ich mitten in Manhatten hause, in einer ziemlieh ruhigen Gegend wohne. An der Ecke ist ein kleiner Park, alles in allem nur ein paar Büsche um ein Viereck, ein Sandkasten, in dem die Kinder spielen können, und ein paar Bänke für die Erwachsenen.
    Ich fuhr gerade mit meinem frisch gepumpten Ford an dieser Grünanlage vorbei und dachte darüber nach, wo ich zu Mittag essen sollte, als das häßliche Sägen einer Maschinenpistole an mein Ohr drang. Gleichzeitig verlor der Ford sämtliche Seitenscheiben auf der rechten Seite.
    Mir fuhr etwas wie die Flamme eines Schweißbrenners über die Stirn. Wie ein Vorhang fiel Dunkelheit vor meine Augen.
    Ich besaß noch die Geistesgegenwart, mich vom Sitz rutschen zu lassen. Im nächsten Augenblick gab es einen großen Krach. Der Ford stoppte, als habe ihn eine Riesenfaust angehalten. Die Frontscheibe zerklirrte. Mir schoß der Gedanke durchs Gehirn, daß es jetzt aus sei.
    Es war nichts aus. Die Dunkelheit vor meinen Blicken verflüchtigte sich, aber eine warme Flüssigkeit rann über meine Stirn, sickerte in die Augenhöhlen. Ich begriff, daß mich eine Kugel an der Stirn erwischt hatte, aber da ich mich, alles in allem, noch ganz gut fühlte, konnte es nicht mehr als ein Kratzer sein.
    Ich versuchte, mich aus dem Ford herauszuwinden. Es ging ziemlich einfach, denn ich war sehr langsam gefahren, und der Wagen hatte zwar von dem Anprall gegen einen Laternenpfahl Beulen davongetragen, war aber sonst nicht ernsthaft beschädigt.
    Ein Dutzend Leute wimmelten um mich herum. Arme streckten sich mir entgegen und halfen mir hoch. Irgendwer sagte:
    »Er muß sofort zum Arzt!«
    »Augenblick mal«, protestierte ich. »Der Kratzer hier ist nicht ernsthaft.«
    »Das ist eine mächtige Schnittwunde«, wurde behauptet. Die Leute waren so versessen auf ihre Hilfsbereitschaft, daß sie mich einfach nicht freigeben wollten.
    »Hören Sie«, sagte ich. »Ich möchte den Wagen wenigstens noch wegfahren. Wenn ein Cop ihn am Laternenpfahl kleben sieht, bekomme ich ‘ne Menge Schwierigkeiten.«
    »Ich mache das für Sie«, erbot sich ein junger Mann. »Wohin soll ich ihn bringen?«
    »Bringen Sie ihn zur Dresser-Garage gleich um die Ecke. Sagen Sie, er gehöre Cotton.«
    Während er den Ford wieder

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