Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
Vom Netzwerk:
blauen Farbe. Manchmal sahen wir eine Korallenbank aus der blauen Tiefe heraufsteigen. Für Schiffe mit größerem Tiefgang als unser Kahn musste es gefährlich sein, die Insel von dieser Seite her anzulaufen.
    Allmählich wurde die Bläue lichter. Der Grund mit seinen bizarren Pflanzenformen wurde sichtbar. Es wimmelte von kleinen und mittelgroßen Fischen. Die Haie waren seit ein paar Minuten zurückgeblieben, als ob sie es hier im seichten Gewässer für gefährlich hielten.
    »Sollen wir unsere Ausrüstung versenken?«, fragte Phil. »Dann wird es langsam Zeit. Wir sind höchstens noch vierzig Yards von der Küste entfernt.«
    Ich dachte an die Haie, die keine Garantie dafür gaben, dass sie immer weit draußen blieben.
    »Wir probieren es und nehmen den Kram mit an Land«, schlug ich vor. »Vielleicht gelingt es uns, das Zeug im Urwald zu verstecken.«
    »Gut. Aber wenn uns jemand am Ufer erwartet, dann ist es mit dem Verstecken Essig.«
    »Ich kann niemand sehen.«
    »Und wenn sich vielleicht ein paar Leute im Unterholz des Urwaldes versteckt halten?«
    »Wir müssen es eben riskieren. Möchtest du nach der Ausrüstung tauchen, wenn es von Haien wimmelt? Du hast selbst gesehen, was für große Brocken darunter sind.«
    »Du hast recht, Jerry. Hoffen wir, dass uns niemand beobachtet.«
    Der Grund schien jetzt zum Greifen nahe. Aber ich wusste aus Erfahrung, dass Entfernungen im Wasser anders sind, als sie aussehen. Die Lichtbrechung des Wassers erzeugt diese optische Täuschung. Wie recht ich hatte, zeigte sich, als wir erst nach weiteren fünfundzwanzig Yards auf Grund liefen. Vorsichtig hielten wir noch einmal Ausschau nach den Haien, aber sie waren weitab geblieben.
    Wir luden uns die Packen mit dem Schlauchboot, den beiden Maschinenpistolen mit der Mupition und dem Funkgerät auf und stapften der Küste zu. Das Wasser war so warm, wie ich es noch nirgendwo gefunden hatte. Nacheinander schafften wir unsere Decken, den Spirituskocher mit dem Vorrat von Hartspiritus, den Packen mit dem Schlauchboot und der Pressluftflasche und unsere sonstigen Besitztümer an Land. Zuletzt holten wir den Kompass, wickelten ihn sorgfältig in eine Decke und versteckten ihn mit dem anderen Kram in der Krone eines breitastigen Urwaldbaumes, von dem wir überzeugt waren, dass wir ihn wiederfinden würden, so außergewöhnlich knorrig waren seine Äste.
    Als wir die Munition, die Funkausrüstung, den Kompass und das Schlauchboot sicher untergebracht hatten, kümmerten wir uns um unser leibliches Wohl. Ich nahm einen Wasserkessel und machte mich nach dem Westen auf den Weg, um nach Möglichkeit irgendwo Süßwasser aufzuspüren, während Phil unser Zelt auf schlug, das wir uns auf Anraten des Konsuls ebenfalls gekauft hatten.
    Ungefähr drei Meilen westlich unseres Landeplatzes fand ich einen kleinen Bach, der von der bewaldeten Höhe herunterkam, die sich quer durch die ganze Insel zog. Das Wasser war klar und kalt und schmeckte wie reines Quellwasser. Ich zog mir das Hemd aus und wusch mich gründlich, danach füllte ich unseren Kessel und trabte zurück.
    Alles in allem hatte ich fast zwei Stunden gebraucht, und Phil war schon ein wenig in Sorge über mein Ausbleiben, als ich endlich wieder bei unserem Lagerplatz eintraf.
    Wir waren bei gerade einsetzender Ebbe angekommen, denn inzwischen war noch mehr Strand bloß gelegt von der zurückweichenden Flut. Phil kochte uns Tee, den wir aus Blechbechern tranken. Die Dinger hatten nur den Nachteil, dass man sich die Finger an ihnen verbrannte, wenn man den Tee heiß trinken wollte. Wir knoteten unsere Taschentücher darum.
    Nachdem wir noch ein wenig Corned Beef aus der Dose gegessen hatten, rollten wir uns in unsere Decken und schliefen ein. Ich träumte allen möglichen Unsinn von Haien, die vor unserem Zelt herumkrochen und uns fressen wollten. In Schweiß gebadet erwachte ich irgendwann mitten in der Nacht und blinzelte zum Zelt hinaus. Der Himmel zeigte nur wenige Wolken, denn an den meisten Stellen konnte man unzählige Sterne sehen, die unwahrscheinlich nah zu sein schienen. Ich kroch wieder ins Zelt und schlief, bis Phil mich weckte.
    »He, wach auf, Jerry!«, rief er. »Die Sonne steht schon hoch am Himmel!«
    Ich kroch hinaus und sah auf meine Uhr. Es war kurz vor acht. Wir liefen zusammen am Strand entlang bis zu unserem Bach, wuschen uns dort und nahmen Wasser für den Tee mit. Nach dem Frühstück rauchten wir eine Verdauungszigarette und besprachen unseren Auftrag.
    »Ich

Weitere Kostenlose Bücher