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0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
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hier, das ist bequemer, als den ganzen Kram zu tragen.«
    »In Ordnung«, sagte Flint. »Aber eines muss klar sein: Ich bin hier der Chef, und ich bestimme, was getan wird.«
    Bestimmt nicht mehr lange, dachte ich, während ich ihm eifrig zustimmte.
    ***
    »Ihr könnt quer über den Höhenzug hinweggehen«, sagte Flint, als wir aufbrachen, um unser Zelt und das Boot zu holen. »Es gibt einen Pfad durch den Dschungel, der drüben auf der anderen Seite allerdings ziemlich verwildert ist. Die Eingeborenen leben hauptsächlich auf der Südseite.«
    »Wo beginnt der Pfad?«, fragte ich.
    »Ich zeige es euch. Kommt! Rock, gib ihnen zwei Gewehre, damit sie nicht waffenlos durch den Dschungel laufen!«
    »Okay, Boss.«
    Rock verschwand in dem zweiten Raum des Blockhauses und kam mit zwei Karabinern wieder zum Vorschein. Wir hängten uns die Waffen um und wurden von Hunter und Flint zum Tor im Zaun geführt. Während Hunter am Tor zurückblieb, ging Flint mit uns über den Rest der Landzunge bis zum Anfang des Waldes auf der Insel. Er suchte ein Stück ab, dann zog er zwei Farne auseinander und deutete auf einen schmalen Pfad, der sichtbar wurde.
    »Hier. Ihr kürzt euren Weg dadurch um ein paar Meilen ab. Sollten euch Eingeborene begegnen, so kümmert euch nicht um sie. Sie werden nicht wagen, euch etwas zu tun. Wir haben sie nämlich in der Hand.«
    »Okay, Boss«, sagte ich, tippte grüßend mit dem Zeigefinger an die Schläfe und marschierte mit Phil los.
    Der Aufstieg zum Kamm des Höhenzuges war eine mühsame Angelegenheit. Wir schwitzten und mussten oft verschnaufen. Unsere Lungen glühten von der heißen Luft, die man atmen musste.
    Als wir endlich den Kamm erreicht hätten, stießen wir auf eine Gabelung des Weges. Geradeaus führte der schmale Pfad den jenseitigen Hang hinab, im rechten Winkel bog ein viel breiterer Weg nach links ab, der auf dem Grat entlanglief.
    »Hier scheint es zum Dorf der Eingeborenen zu gehen«, murmelte Phil.
    »Los«, sagte ich. »Sehen wir nach. Es könnte nicht schaden, wenn wir unter den Eingeborenen einen Vertrauten fänden, bevor wir so tun, als ob wir zu Flint gehörten.«
    Wir wandten uns also nach links und waren froh, jetzt einen richtigen breiten Weg unter den Füßen zu haben, wo einem nicht dauernd Farnwedel ins Gesicht klatschten.
    Nach einem Marsch von fast zwanzig Minuten lichtete sich vor uns der Urwald, und ein Eingeborenendorf von paradiesischer Schönheit zeigte sich. Niedrige Hütten, aus Bambusstangen und großen Farnblättern, lagen verstreut umher. Kokospalmen wedelten mit ihren filigranhaften Blättern im feucht-heißen Passat. Frauen und Kinder liefen umher, auch ein paar alte Männer sahen wir. Aber es gab kaum junge Burschen. Die waren vermutlich alle damit beschäftigt, für Flint die Perlen aus der Tiefe zu holen.
    Wir gingen weiter zu der Stelle hin, wo die alten Männer saßen. Als uns die erste Frau aus dem Dschungel kommen sah, stieß sie einen lauten Schrei aus. Schlagartig verstummte das Singen der Übrigen. Sie liefen hastig zu ihren Hütten, zogen oder trugen die Kinder mit sich.
    Die alten Männer erhoben sich und verneigten sich vor uns.
    »Es sind keine Taucher mehr im Dorf, Herr«, sagte einer von ihnen. »Nicht einer! Du kannst in allen Hütten nachsehen, Herr.«
    Er sprach ein ziemlich gutes Englisch mit einem Akzent, der aus Boston stammte. Vielleicht war die Marine-Infanterie, die während des Krieges hier gewesen war, vorwiegend aus Boston rekrutiert.
    »Wo ist euer Häuptling?«, fragte ich.
    Sie sahen uns seltsam an, fast, als zweifelten sie an unserem Verstand.
    »Aber ihr haltet doch den Häuptling gefangen, Herr«, sagte der Sprecher endlich. »Wie sollen wir wissen, wo er ist, da wir ihn seit Monaten nicht gesehen haben?«
    Ich sah Phil an. Er nickte leise.
    »Klar. Verstehst du jetzt, wieso dieser Gauner die Eingeborenen in der Hand hat? Durch ihren Häuptling! So ein Halunke!«
    »Wer vertritt den Häuptling?«, fragte ich. »Ihr müsst doch irgendeinen haben, der den Häuptling so lange vertritt, bis er wieder freigelassen wird?«
    »Herr, ich bemühe mich mit meinen bescheidenen Gaben, den Häuptling zu ersetzen. Aber es gelingt mir natürlich nicht, denn ich bin nicht der Erleuchtete.«
    »Komm mit uns an einen Ort, wo uns niemand belauschen kann. Ich möchte mit dir sprechen, ohne dass es jemand hört.«
    »Herr, wenn du mich töten willst, so gib mir eine kurze Frist, damit ich mich von meinen Enkeln verabschiede. Ich werde

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